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Fahrdienste Indiens Taxi-App Ola greift Uber in London an

Nachdem Uber in London das Aus droht, bringen sich Rivalen in Stellung. Ein Konkurrent aus Asien wittert seine große Chance, sich in Europa zu etablieren.
27.11.2019 - 17:44 Uhr Kommentieren
Indische Taxi-App Ola wittert seine Chance in London. Quelle: dpa
Londoner Taxifahrer protestieren gegen Uber

Indische Taxi-App Ola wittert seine Chance in London.

(Foto: dpa)

Bangkok Den Zeitpunkt für seinen Angriff hätte Uber-Herausforderer Bhavish Aggarwal kaum besser wählen können. Er geht in die Offensive, wenn sein Gegner am Boden liegt.

Der 34 Jahre alte Chef des indischen Taxi-Start-ups Ola Cabs liefert sich seit Jahren einen erbitterten Kampf mit Uber um die Marktführerschaft in dem 1,3 Milliarden Einwohner großen Land. Nun bringt Aggarwal die Auseinandersetzung mit dem US-Konkurrenten nach Europa – in eine der für Uber wichtigsten Metropolen: London.

Erst am Montag hatte dort die lokale Verkehrsbehörde TfL mitgeteilt, dass sie Ubers Lizenz nach Regelverstößen nicht verlängern will. Nur einen Tag später ließ Aggarwal seine Mitarbeiter verkünden, dass der Start von Ola in London unmittelbar bevorstehe. Während Uber vor einem Rechtsstreit steht, um sein lukrativstes Europageschäft doch noch zu retten, starten die Inder ihre Vorbereitungen, um den begehrten Markt an sich zu reißen.

Ab sofort können sich Fahrer mit Personenbeförderungsschein bei Ola registrieren. In Anspielung auf das drohende Aus von Uber teilte die Firma mit, dass Londons 50.000 lizenzierte Fahrer nun die Sicherheit hätten, ihre Dienste auch in Zukunft weiter anbieten zu können.

In den kommenden Wochen sollen die ersten Londoner Kunden Taxifahrten mit dem indischen Dienst bestellen können. Medienberichten zufolge ist der Betriebsstart für Januar geplant. Der Termin markiert eine Zeitenwende im globalen Wettbewerb der Fahrdienstleister: Bisher machten finanziell gut ausgestattete asiatische Konkurrenten dem globalen Marktführer Uber in erster Linie in ihren Heimatmärkten wie Indien, China und Südostasien zu schaffen. Nun tragen sie den Wettstreit um Passagiere auch in westliche Länder.

Simon Smith, der das internationale Geschäft von Ola verantwortet, inszenierte seinen Arbeitgeber zum Start als eine Art Anti-Uber. „Wir haben eine robuste Mobilitätsplattform für London entwickelt, die sich vollständig an die hohen TfL-Standards hält“, sagte er. Und fügte hinzu, konstruktive Gespräche mit Behördenvertretern geführt zu haben.

Ola will Ubers Fehler vermeiden

Das konnte Uber zuletzt nicht von sich behaupten: Das Unternehmen aus San Francisco war bei den Aufsehern in Ungnade gefallen, weil bei 14.000 Fahrten Personen am Steuer gesessen haben sollen, die dafür keine Berechtigung hatten. Unter anderem wurde beklagt, dass Fahrer, die eigentlich bereits von der App ausgeschlossen wurden, mit anderem Nutzerkonto dennoch weiterarbeiten konnten. Das gefährde die Sicherheit der Passagiere, hieß es bei TfL.

Ola verspricht den Londoner Behörden, solche Fehler nicht zu wiederholen. In einer Aussendung gibt sich das Unternehmen als Musterschüler: Man plane den Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie, um Fahrer zu authentifizieren. Eine „Branchenneuheit“ sei das. Zudem sollen die Fotos der Fahrer anhand ihres Führerscheins verifiziert werden.

Weiter verspricht Ola – ohne dazu Details zu nennen – „robuste technologische Systeme“ zu nutzen, die sicherstellen sollen, dass nur Fahrer auf der Plattform arbeiten könnten, die die TfL-Anforderungen erfüllen. Ola sei bekannt dafür, partnerschaftlich mit Regierungen und lokalen Behörden zusammenzuarbeiten, hieß es weiter.

Ganz so reibungslos, wie es Ola darstellt, laufen die Geschäfte in der indischen Heimat aber nicht. Ausgerechnet am Hauptsitz der Firma in Bangalore verhängten lokale Behörden Anfang des Jahres ein sechsmonatiges Verbot sämtlicher Ola-Dienste. Beamte hatten dem Unternehmen vorgeworfen, gegen Transportbestimmungen verstoßen zu haben, indem es unerlaubt Fahrten auf Motorradtaxis angeboten hatte.

Ola musste daraufhin seine Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen, bevor sich das Unternehmen nach wenigen Tagen mit den Behörden auf eine Rücknahme der Sperre einigen konnte. Im Sommer erklärten die Beamten dann sogenannte Pool-Dienste für illegal, bei denen sich mehrere Passagiere mit unterschiedlichen Zielen ein Taxi teilen können. Von dem lokalen Verbot war auch Uber betroffen.

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