Fluggesellschaft Air France und KLM legen Streit bei – zumindest vorerst

Auch beim Flottenmanagement, beim Streckennetz oder der kommerziellen Strategie soll die Zusammenarbeit der Streitparteien verbessert werden.
Paris Entspannung zwischen Paris und Amsterdam: Der Verwaltungsrat von Air France-KLM hat den Streit zwischen Franzosen und Niederländern innerhalb der Fluggesellschaft zumindest vorerst entschärft. Am Dienstag teilte das Gremium mit, es werde ein neuer CEO-Ausschuss gegründet, der die strategischen Orientierungen für alle Teilgesellschaften (AF, KLM und Transavia) und operativen Einheiten der Gruppe beschließen solle.
Dem würden neben AF-KLM-Chef Ben Smith auch KLM-CEO Pieter Elbers, AF-Generaldirektorin Anne Rigail und AF-Finanzchef Frédéric Gagey angehören. Gleichzeitig gab der Verwaltungsrat bekannt, dass Elbers im April in seiner Funktion bestätigt werden solle.
Die Auseinandersetzung zwischen Paris und Amsterdam hatte sich in den letzten Tagen rasant hochgeschaukelt. Die Niederländer hatten Smith im Verdacht, er wolle Elbers im April aus dem Amt drängen. Der sei ihm zu stark, selbstbewusst und auf Eigenständigkeit von KLM bedacht. Der erst seit einigen Monaten amtierende Kanadier Smith seinerseits will mehr Integration in der binationalen Gesellschaft erzielen und biss dabei in Amsterdam wohl auf Granit.
Sogar die niederländische Regierung hatte sich in den Streit eingemischt. Premier Mark Rutte sagte vergangene Woche: „Eine starke KLM ist für die Niederlande von vitaler Bedeutung.“ Wie lange die Befriedung hält, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.
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Denn der Verwaltungsrat von AF-KLM hat auch beschlossen, dass Zusammenarbeit und Entscheidungsprozesse auf vielen Gebieten verbessert werden sollen: beim Flottenmanagement, beim Streckennetz, der kommerziellen Strategie, dem Personal, Einkauf, bei der EDV und der Bearbeitung der Kundendaten. Smith hat also keineswegs sein Ziel aufgegeben, eine engere Integration zu erreichen.
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