Für rund 725 Millionen Euro Deutsche Börse kauft Devisenplattform 360T

Der Dax -Konzern schnappt sich einen der wichtigsten Akteure im täglich rund fünf Billionen Dollar schweren Devisenmarkt.
Frankfurt Die Deutsche Börse hat den Poker um die Devisenhandelsplattform 360T für sich entschieden. Wie der deutsche Börsenbetreiber am Sonntagmorgen mitteilte, soll die Devisenhandelsfirma für 725 Millionen Euro übernommen werden. Damit schnappt sich der Dax -Konzern einen der wichtigsten Akteure im täglich rund fünf Billionen Dollar schweren Devisenmarkt und sticht Insidern zufolge den US-Konkurrenten CME aus.
Im vergangenen Jahr wurden über die Plattform pro Tag im Schnitt Geschäfte mit einem Volumen von 90 Milliarden Euro abgewickelt. So nutzen 29 von 30 Dax-Konzernen die Plattform der Frankfurter Firma.
Die Deutsche Börse will den Zukauf durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital finanzieren. Die Transaktion werde wohl bereits ohne Berücksichtigung möglicher Synergien unmittelbar den operativen Cash Flow je Aktie erhöhen.
Mittelfristig rechnet das Unternehmen damit, dass Synergien wie durch die gemeinsame Nutzung des Vertriebsnetzwerkes auf Umsatzbasis zu einem Plus im höheren zweistelligen Millionenbereich führen. Die Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen.
360T wurde 2000 vom ehemaligen Dresdner-Kleinwort-Banker Carlo Kölzer gegründet und ist in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Akteure am täglich rund fünf Billionen Dollar schweren Devisenmarkt aufgestiegen.
Seit 2012 gehört die Firma mehrheitlich der US-Beteiligungsgesellschaft Summit Partners, Kölzer hält noch rund neun Prozent. Weltweit kommt 360T nach Angaben des Branchenmagazins "Euromoney" derzeit auf einen Marktanteil von 15 Prozent - und liegt damit hinter FXall von Thomson Reuters (37 Prozent) und FX Connect von State Street (16 Prozent) auf Rang drei.
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