Fusion LSE und Deutsche Börse: Entscheidung dürfte in letzter Minute fallen
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Fusion LSE und Deutsche BörseEntscheidung dürfte in letzter Minute fallen
Bei der geplanten Fusion mit der London Stock Exchange muss die Deutsche Börse wohl bis zur letzter Minute auf grünes Licht der Aktionäre warten. Noch bis Mitternacht läuft die Frist zur Annahme des Umtauschangebots.
26.07.2016 - 16:15 Uhr
Jetzt teilen
Carsten Kengeter
Nur wenig fehlt bis zur geplanten Fusion: Bis Dienstagnachmittag (14 Uhr) seien 59,4 Prozent der Deutsche-Börse-Aktien angedient worden, teilten die Frankfurter mit.
FrankfurtDie Deutsche Börse muss beim anvisierten Zusammenschluss mit der London Stock Exchange (LSE) bis zur letzten Minute auf grünes Licht ihrer Eigentümer warten. Im Rahmen des Fusionsangebots seien bis Dienstagnachmittag (14 Uhr) 59,4 Prozent der Deutsche-Börse-Aktien angedient worden, teilten die Frankfurter mit. Der deutsche Börsenbetreiber braucht bis Dienstag um Mitternacht mindestens 60 Prozent Zustimmung, um mit der Fusion fortfahren zu können. Das Unternehmen ist zuversichtlich, Rückendeckung von seinen Aktionären zu erhalten, da viele Investoren ihre Papiere bei solchen Deals erst kurz vor dem Ablauf des Angebots andienen.
Fallen bei der Fusion
Die Anteilseigner der Deutschen Börse haben bis zum 26. Juli Zeit, um ihre Aktien gegen die der neuen Superbörse zu tauschen. 60 Prozent der Anleger müssen mitmachen, damit das Vorhaben weiter verfolgt wird. Danach beginnt die sogenannte erweiterte Annahmefrist. Sie gibt verbliebenen Aktionären der Börse die Chance, ihre Aktien doch noch zu tauschen.
Die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission müssen danach überprüfen, ob die Börsenhochzeit den Wettbewerb in Europa hemmt. Ihre Prüfung dürfte mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Die Börsenaufsicht in Hessen kann den Deal stoppen, wenn sie die Fortentwicklung der Frankfurter Börse gefährdet sieht. Sie dürfte aber zunächst die Entscheidung aus Brüssel abwarten.
Um sich die Zustimmung ihrer Aktionäre zu sichern, hatte die Deutsche Börse die Mindestannahmequote vor zwei Wochen auf 60 von 75 Prozent gesenkt. So wollte sie sicherstellen, dass auch Indexfonds von großen Gesellschaften wie Blackrock ihre Papiere verkaufen. Viele Fonds, die den deutschen Leitindex Dax abbilden, können ihre Aktien bei Übernahmeangeboten erst andienen, wenn die Schwelle von 50 Prozent überschritten ist. Die LSE-Aktionäre hatten bereits Anfang des Monats grünes Licht für die gut 25 Milliarden Euro schwere Fusion gegeben. Die größte verbliebene Hürde ist die Zustimmung der Aufsichtsbehörden - allen voran der hessischen Börsenaufsicht und der EU-Kommission.