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HSV-Stadionsponsoren Der Fluch des neuen Volksparkstadions

Warum der Hamburger SV auch diese Saison nicht absteigt, obwohl in seinem Stadion mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit böse Mächte walten.
14.08.2015 - 15:55 Uhr Kommentieren
AOL, HSH Nordbank und jetzt Imtech: Mit den namensgebenden Sponsoren ging es schnell bergab. Quelle: dpa
Volksparkstadion in Hamburg

AOL, HSH Nordbank und jetzt Imtech: Mit den namensgebenden Sponsoren ging es schnell bergab.

(Foto: dpa)

Hamburg Zugegeben, die klassischen Indizien fehlen, die darauf hindeuten, dass das Stadion des Hamburger SV verflucht sein könnte. Von unwillkürlich auf- und zuschlagenden Türen in der Arena im Hamburger Volkspark ist ebenso wenig bekannt wie von (Flut)Lichtern, die ohne menschliches Zutun an- und ausgingen. Und doch schein irgendetwas mit der Sportstätte nicht zu stimmen.

Es begann bereits in der Bauphase: Schon im Dezember 1998 bekam die Deuteron Development des Hamburger Immobilienentwicklers Andreas Wankum Liquiditätsprobleme. Sie war mit der Umwandlung des alten, zugigen Volksparkstadions in eine moderne Fußballarena beauftragt. Am Ende stand die Privatinsolvenz Wankums.

Kaum war der Umbau beendet, beschloss der HSV die Namenrechte an dem Stadion an einen Sponsor zu verkaufen. Die Wahl fiel auf den Online-Dienst AOL, weshalb der Fußball-Bundesligist von Juli 2001 bis Juli 2007 in der AOL-Arena spielte. Als das Internetunternehmen sich mit den Hamburgern einließ, galt es als Branchenriese, an dem keiner vorbeikam. Die damalige Bedeutung von AOL war mit der vergleichbar, die heute Google hat.

Doch in dem Moment, in dem der Online-Dienstes Stadionsponsor des HSV wurde, begann sein Niedergang: Die Zahl seiner US-Kunden sank von 24 Millionen auf elf Millionen. Die Übernahme des Medienriesens Time Warner, der kurzzeitig AOL Time Warner hieß, musste rückabgewickelt werden. Und in Deutschland zog sich AOL 2007 komplett aus dem Geschäft mit Internetzugängen zurück.

Auf AOL folgte die HSH Nordbank. Kaum hieß das Stadion HSH-Nordbank-Arena, ging es mit dem scheinbar seriösen Kreditinstitut steil bergab. Bereits im November 2007 musste es einräumen, dass die damalige Immobilienkrise in den USA seine Bilanz belastete. Mit dem Zusammenbruch des US-Bankhauses Lehman Brothers im Herbst 2008 wurde alles noch viel schlimmer. Im selben Jahr beantragte die HSH Staatsbürgschaften in Höhe von 30 Milliarden Euro. Ohne die Garantien ihrer Gesellschafter Hamburg und Schleswig-Holstein wäre die Bank längst pleite. Angesichts von Verlusten in Milliardenhöhe beendete das Geldhaus bereits 2010 die Partnerschaft mit dem HSV.

Neuer Stadionsponsor wurde die niederländische Imtech-Gruppe, die in der Energie- und Gebäudetechnik aktiv ist. Prompt bekam die deutsche Unternehmenstochter Probleme: Sie geriet unter Betrugsverdacht. Immer häufiger wurden Neubauten nicht rechtzeitig fertiggestellt. 2013 mussten 550 Mitarbeiter entlassen werden. Den Vertrag über die Namensrechte an der Arena, der eigentlich bis 2016 lief, musste Imtech bereits zum Saisonende 2014/15 kündigen. Im Juli wurde die Firma insolvent.

Seit dieser Saison liegen die Namensrechte beim HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne, der Hauptgesellschafter des Logistikunternehmens Kühne + Nagel ist. Offenbar ahnt Kühne etwas von dem Fluch.

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