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Kommunikationsberatung Finsbury Glover Hering fusioniert ein weiteres Mal – nun mit dem US-Konkurrenten

Die frühere Beratung Hering Schuppener arbeitet jetzt mit einem dritten Partner zusammen und unterstreicht den globalen Anspruch. Der Markt konsolidiert sich so weiter.
13.10.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
Die Kommunikationsberatung Finsbury Glover Hering fusioniert mit ihrem amerikanischen Konkurrenten Sard Verbinnen. Globaler Chef ist Geiser, von Haacke wird Europachefin. Quelle: Ramon Haindl
Brigitte von Haacke (l.), Alexander Geiser

Die Kommunikationsberatung Finsbury Glover Hering fusioniert mit ihrem amerikanischen Konkurrenten Sard Verbinnen. Globaler Chef ist Geiser, von Haacke wird Europachefin.

(Foto: Ramon Haindl)

Düsseldorf Die Kommunikationsberatung Finsbury Glover Hering (FGH) fusioniert mit ihrem amerikanischen Konkurrenten Sard Verbinnen. Das hat das Handelsblatt vorab erfahren. Damit untermauert FGH weiter seinen Anspruch als globaler Anbieter für strategische Kommunikation und Public Affairs.

Für Finsbury Glover Hering ist es die zweite Fusion innerhalb weniger Monate. Mit Beginn dieses Jahres war die Beratung Hering Schuppener bereits mit Finsbury aus London und der amerikanischen Beratung Glover Park Group zusammengegangen.

Globaler CEO der neuen Firma bleibt der Deutsch-Kanadier Alexander Geiser, der auch Chef von Hering Schuppener war. Der 45-Jährige unterzeichnete am Dienstagabend deutscher Zeit virtuell die Verträge. In der Nacht zu Mittwoch haben die Firmen die Fusion offiziell bekanntgegeben. Firmensitz ist weiterhin New York.

„Wir verstärken nun unsere Möglichkeiten, unseren Kunden weltweit als Managementberatung zur Seite zu stehen und Kommunikation als strategisches Führungsinstrument einzusetzen“, wird Geiser in einer Pressemitteilung zitiert.

Geisers bisherige zusätzliche Funktion als Europachef übernimmt Brigitte von Haacke. Die 50-jährige Managing Partnerin sagte dem Handelsblatt: „Die Fusion ist ein großer Schritt für unsere Firma.“

Mitarbeiterzahl steigt von 750 auf 1000

Mit der Fusion, die im vierten Quartal abgeschlossen sein soll, wächst die Zahl der Beschäftigten von jetzt 750 auf über 1000, die in 25 Büros in Asien, Europa, dem Nahen Osten und den USA arbeiten. Der gemeinsame Umsatz hätte 2020 bei über 330 Millionen US-Dollar gelegen. FGH allein setzte 2020 rund 220 Millionen US-Dollar um. Zu finanziellen Details der Fusion wollten sich die Firmen nicht äußern.

Mit der erneuten Kooperation konsolidiert sich der Markt der Kommunikationsberatungen weiter. Das liegt auch daran, dass Unternehmen immer stärker dazu tendieren, mit einem Beratungshaus auf globaler Ebene zusammenzuarbeiten, um in verschiedenen Ländern mit einer Stimme sprechen zu können.

Viele deutsche Consultingfirmen haben in den vergangenen Jahren mit großen internationalen Anbietern fusioniert. Nur so sind sie mit Blick auf Präsenz, Mitarbeiterzahl und lokales Wissen in der Lage, die weltweiten Projekte der Kunden zu begleiten. Das gilt gerade für Kommunikationsberater. Weitere Fusionen in dieser Größenordnung seien für FGH vorerst aber nicht geplant, so von Haacke. „Wir decken die großen relevanten Märkte für unser Geschäft damit sehr gut ab.“

Kommunikationsberatungen begleiten ihre Mandanten bei Zukäufen, Fusionen oder Restrukturierungen. Daneben beraten sie ihre Kunden in Krisen, bei Reputationsfragen oder in der politischen Kommunikation.

Mit Sard Verbinnen, einem der größten Kommunikationsspezialisten Amerikas, fusioniert FGH mit einer Firma, die besondere Expertise in den Bereichen Kapitalmarktkommunikation und Technologie-Unternehmen hat. Zu deren Kunden zählen etwa der Videokonferenzanbieter Zoom und der weltgrößte Technologie-Investor Softbank.

Zu den wichtigen Mandanten des bisherigen Konstrukts gehören Volkswagen, die Deutsche Bank, Disney und der Softwarekonzern Adobe. Die Beratungen FGH und Sard Verbinnen haben in Projekten auch schon zusammengearbeitet, etwa bei der Bayer-Übernahme des amerikanischen Glyphosat-Herstellers Monsanto.

Neuer Name steht noch nicht fest

Wie Sard Verbinnen in New York arbeitet FGH am Standort Frankfurt vor allem im Bereich Kapitalmarktkommunikation. Das Berliner Büro von FGH berät Kunden etwa zu Tech und Transformation, Sard Verbinnen ist in diesem Bereich Marktführer im Silicon Valley. Die Teams würden sich gut ergänzen, so von Haacke.

Wie die neue Firma heißen soll, werden die Berater noch erarbeiten. Klar ist: Finsbury Glover Hering soll nicht um einen vierten Namensbestandteil erweitert werden. Bis Ende des Jahres wird es eine Umformulierung zu einer neuen und kürzeren Marke geben. Bis dato behalten beide Gesellschaften ihre bisherige Bezeichnung.

Sard Verbinnen gehörte bislang zu 40 Prozent der US-Private-Equity-Firma Golden Gate Capital und Finsbury Glover Hering mehrheitlich zum weltgrößten Werbe- und Mediendienstleister WPP. Dieser hält bislang mehr als die Hälfte der Anteile.

Auch unter dem neuen Konstrukt sollen WPP weiter etwas über 50 Prozent gehören, rund fünf Prozent gehen an Golden Gate. Die verbleibenden rund 45 Prozent halten 300 bis 400 Senior-Berater aller vier ursprünglichen Firmen. Dass derart viele Beschäftigte an einer Kommunikationsberatung beteiligt sind, gilt in der Branche als einzigartig.

Brigitte von Haacke wird Europachefin

Eine der Architektinnen des Zusammenschlusses ist Managing Partnerin von Haacke. Die Journalistin und Volkswirtin arbeitet seit 14 Jahren für die Beratung. Davor war sie zwölf Jahre lang Reporterin für die „Wirtschaftswoche“, die wie das Handelsblatt zur Handelsblatt Media Group gehört.

Bei FGH sind derzeit 40 Prozent der Senior-Partnerinnen weiblich. Für die Branche ist das ein guter Wert, laut Verband sind insgesamt nur 28 Prozent Frauen in Führungspositionen.

Für den globalen CEO Geiser wiederum ist die Fusion ein weiterer Karriereschritt: 1996 stieg er bei Hering Schuppener ein und 2013 zum Managing Partner auf. Geiser ist nach Wegzug aus Deutschland in Kanada aufgewachsen, hat dort BWL und Politik studiert – und später für Hering Schuppener in New York und London gearbeitet. In beiden Städten wird er nach der Fusion häufiger sein. Wie von Haacke arbeitet er weiterhin hauptsächlich aus Frankfurt.

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