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Levin Holle Dieser Mann soll neuer Finanzvorstand der Deutschen Bahn werden

Ein Topbeamter steht kurz vor dem Wechsel vom Finanzministerium zum Staatskonzern. Für Levin Holle wäre das nicht der erste überraschende Wechsel.
26.11.2019 - 17:30 Uhr Kommentieren
Der Jurist muss die Milliarden bei der Bahn zusammen halten.
Levin Holle

Der Jurist muss die Milliarden bei der Bahn zusammen halten.

Berlin, Düsseldorf Von den Aufsichtsratsposten, die es im Bundesfinanzministerium zu verteilen gibt, ist der bei der Deutschen Bahn nicht unbedingt der beliebteste. Im Vergleich mit Post oder Telekom droht bei dem in der Dauerkritik stehenden Staatskonzern viel Ärger. Vor knapp zwei Jahren übernahm Levin Holle den Posten. Abgeschreckt haben ihn die Probleme offensichtlich nicht: Holle soll aus dem Ministerium nun ganz zur Bahn wechseln – und dort Finanzchef werden.

Der 52-jährige Holle sei der Wunschkandidat von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), hieß es in Aufsichtsratskreisen. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) dürfte den Wechsel unterstützen. Der sozialdemokratische Finanzminister schätzt Holle und hielt deshalb an ihm als Leiter der wichtigen Finanzmarktabteilung fest, auch wenn Holle einst von Wolfgang Schäuble (CDU) eingestellt wurde. Zeitweise war selbst unter Scholz Holles Beförderung zum Staatssekretär im Gespräch.

Für den Einserjuristen und Vater von vier Kindern ist es der nächste überraschende Wechsel in einer durchaus ungewöhnlichen Karriere. Nach dem Jurastudium in Freiburg und Göttingen heuerte Holle zunächst bei der Strategieberatung Boston Consulting Group an. In 15 Jahren arbeitete sich der gebürtige Düsseldorfer bis zum Senior Partner und Leiter des Berliner BCG-Büros hoch.

Im Januar 2012 folgte ein Seitenwechsel, der in dieser Richtung selten ist: Holle verließ die Privatwirtschaft, um unter dem damaligen Finanzminister Schäuble die wichtige Finanzmarktabteilung zu leiten. „Sein Herz hat immer auch für die res publica geschlagen“, schrieb der damalige BCG-Deutschlandchef zu Holles Abschied in einer Mail.

„Es ist doch etwas anderes, ob Sie Kunden aus der Privatwirtschaft helfen, ihre Gewinne zu steigern, oder ob Sie dem Gemeinwohl dienen“, hat Holle auch einmal über seinen Wechsel gesagt. Die Arbeit im Ministerium fand er „sehr reizvoll“, auch wenn die hierarchischen Abläufe anfangs für ihn gewöhnungsbedürftig waren. Doch seine Abteilung sei für spannende Themen wie die Rolle der Banken in der Euro-Krise oder die Regulierung der Finanzmärkte zuständig gewesen.

Holle beklagt Hürden für junge Mitarbeiter

Als Holle seinen Job im Finanzministerium antrat, steuerte die Euro-Krise auf ihren Höhepunkt zu. Und Holle wurde zu einem der wichtigsten Krisenmanager Schäubles. Der frühere CDU-Finanzminister war eher sparsam mit Lob. Doch Holle hob er in kleiner Runde öfter mal hervor. Dass der frühere Berater auf sehr viel Geld verzichtete, um in den Euro-Krisenzeiten beinahe rund um die Uhr für ihn zu arbeiten, beeindruckte auch Schäuble.

Ein Zehntel seines alten BCG-Gehalts habe er als Abteilungsleiter bekommen, hieß es damals. Holle sprach darüber nicht. Wenn er sich mal beklagte, dann eher, dass er junge Mitarbeiter nicht so einfach befördern könne wie in der Privatwirtschaft. Dass Holle die politischen Fallstricke in Berlin kennt, dürfte ihm in seinem neuen Job helfen.

Ebenso dass er gewohnt ist, zu dienen. Holles wichtigste Aufgabe wird sein, die Milliarden zusammenzuhalten, die Vorstandskollege Ronald Pofalla beim Bund organisiert. Gleichzeitig muss er weitere Milliarden organisieren, schließlich ist der Staatskonzern das Klimaversprechen der Politik. Sollte dieses Versprechen nicht eingelöst werden, hat nicht nur der Bahn-Chef ein Problem.

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