Londoner Kanzlei Deutschlandchef Stefan Schuppert fährt mit Hogan Lovells Rekordzahlen ein

Arbeitet seit gut 25 Jahren bei Hogan Lovells in München.
München Es läuft gut für den neuen Deutschlandchef der internationalen Kanzlei Hogan Lovells. Stefan Schuppert, 55, ist gerade ein halbes Jahr im Amt, und der Umsatz seiner Kanzlei wächst: 2018 erwirtschafteten die vier deutschen Standorte 219,2 Millionen Euro – im Jahr davor waren es 195,9 Millionen Euro.
Weltweit setzt das Londoner Unternehmen knapp zwei Milliarden Dollar um. Schuppert will sich den Erfolg in Deutschland noch nicht persönlich ans Revers heften, das gute Ergebnis sei der Erfolg des ganzen Teams. Doch Schuppert sorgt nicht erst seit vergangenem September für die gute Zusammenarbeit der Standorte. Der Partner arbeitet seit gut 25 Jahren bei Hogan Lovells in München.
Anders als viele andere angelsächsische Kanzleien tut sich Hogan Lovells nicht schwer auf dem deutschen Markt. Schuppert erklärt das damit, dass die Kanzlei, die Ende des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, eher deutsche als angelsächsische Wurzeln hat: „Schon lange bevor wir eine angelsächsische Komponente hatten, haben wir mal als eine Hamburger Wirtschaftskanzlei angefangen“, sagt er im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Von Kiel nach Harvard
Aber es gebe auch Verbesserungsbedarf, etwa bei der Frage, wie neue Technologien in die tägliche Beratung der Mandanten eingebunden werden könnten. Für ihn gehören diese Technologien zum juristischen Alltag, Schupperts Spezialgebiet ist das Datenschutzrecht.
„Datenschutz ist wichtig, weil er Vertrauen schafft“, sagt der Anwalt. Nicht nur für die Garantie persönlicher Freiheiten, sondern auch, weil Produkte und Dienstleistungen dadurch international konkurrenzfähig blieben.
Schuppert studierte Jura in Kiel, seinen Master machte er in Harvard. Seinen Leitsatz hat er aber nicht im Studium, sondern von seinem CEO Steve Immelt gelernt, dem Bruder von Ex-GE-Chef Jeff Immelt: „Culture eats strategy for breakfast.“ Was heißen soll, dass man sich als Unternehmen eine tolle Strategie geben könne. „Wenn diese aber nicht gleichzeitig in die Unternehmenskultur einfließt, ist sie das Papier nicht wert, auf dem sie steht.“
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