Lufthansa-Ableger Eurowings 300 Passagiere sind in Thailand gestrandet

Passagiere von Eurowings können Phuket nicht verlassen, weil die Maschine eine Panne hatte.
Frankfurt Technische Probleme gehören zum Alltag der Luftfahrt, ebenso wie Verspätungen. Doch bei der Lufthansa-Tochter Eurowings genießen solche Pannen eine besonders hohe Aufmerksamkeit, nachdem der Start auf der Langstrecke rund um den Jahreswechsel wegen massiver Probleme mit den Flugzeugen gründlich misslang. Nun – nach mehreren Monaten Ruhe – hat es Eurowings wieder erwischt. Rund 300 Fluggäste sitzen seit Dienstagnacht im thailändischen Phuket fest.
Es war gleich doppeltes Pech, das die Crew und die Passagiere in der Touristenhochburg in Thailand heimsuchte. Beim planmäßigen Start versagte nach Angaben der Airline eine Geschwindigkeitsanzeige. Ersatz musste eingeflogen werden. Als die Maschine dann am nächste Tag endlich abheben wollte, gab es Probleme mit dem Hilfstriebwerk. Die sogenannte APU wird zwar nicht als Antrieb gebraucht, aber sie versorgt das Flugzeug am Boden mit Energie und Druckluft, vor allem aber ist sie zum Start der Haupttriebwerke unverzichtbar. Eurowings will die Fluggäste nun über andere Airlines nach Köln zubringen lassen. Man bedauere den Vorfall sehr, heißt es.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr will mit Eurowings nicht nur Rivalen wie Ryanair und Easyjet innerhalb von Europa auf Distanz halten. Er drängt mit der neuen Billig-Plattform auch auf die Langstrecke zu touristischen Zielen. Dieses Vorhaben steht seit der Ankündigung unter besonderer Beobachtung, ist es bisher doch noch keiner Airline nachhaltig gelungen, das auf der Kurz- und Mittelstrecke sehr erfolgreiche Low-Cost-Model auf die Langstrecke zu übertragen.
Durch den völlig verpatzten Start dieses Projektes rund um den Jahreswechsel fühlten sich die Kritiker bestätigt. Ein Flug aus Kuba zurück nach Köln war mit 68 Stunden Verspätung gelandet. Kernproblem von Eurowings: Die Langstrecken-Flotte ist sehr klein. Fällt ein Flugzeug aus, gibt es kaum Reserven.
Karl-Ulrich Garnadt, im Lufthansa-Vorstand für Eurowings zuständig, reagierte. Er drosselte das Tempo der Expansion, weitet das Streckennetz von Eurowings langsamer aus als zunächst geplant. Das hatte den Betrieb seit Februar deutlich stabilisiert.