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Musikplattform

Wie legal ist der Download von Ton und Video?

(Foto: REUTERS)

Musikstreaming Darf man Musik von Youtube als MP3 herunterladen?

Viele verwenden Programme wie den Youtube to MP3 Converter für kostenlose Musik-Downloads. Aber ist das überhaupt erlaubt und legal? Wir klären auf.
09.03.2018 - 12:01 Uhr Kommentieren

Dieser Artikel ist am 09. März 2018 bei Orange - dem jungen Portal des Handelsblatts - erschienen.

Den neuesten Hit der 257ers downloaden oder das brandneue Ed Sheeran-Album? Jeder möchte schnell und bequem an die Lieblingsmusik kommen – und am besten auch noch kostenlos. Darum helfen sich viele mit einem Trick: Sie wandeln Musikvideos auf Youtube in MP3-Dateien um und laden sich so die Tonspur der Videos herunter. Aber ist das eigentlich erlaubt?

Youtube als MP3 herunterladen: Ist das legal?

Fast jeder zwischen 16 und 24 Jahren hört ab und zu auf Youtube Musik. Eine Umfrage des Weltverbands für Phonoindustrie (IFPI) aus dem vergangenen Jahr hat das bestätigt. Aber noch etwas: Fast die Hälfte der jungen Nutzer, nämlich 49 Prozent, lädt sich regelmäßig Musik von Youtube runter und nutzt dafür sogenannte „Streamripper“.

Der bekannteste Streamripper ist der Youtube-to-MP3-Konverter. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer sagt, dass sie Youtube nutzen, um nichts für die Musik bezahlen zu müssen. Für die Studie wurden Personen aus 13 Ländern, darunter auch Deutschland, befragt.

„Das Thema ist für die Branche extrem schmerzhaft. Es findet kein Verkauf statt, an dem die Künstler und ihre Partner beteiligt sind“, sagt Florian Drücke, Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie. Plattenfirmen und Musikverbände gehen vor Gericht gegen Streamripper vor. So nennt man Webseiten, mit denen man Musik von Youtube herunterladen kann. Bisher sind die Plattenfirmen aber nicht wirklich erfolgreich.

Die Musikindustrie nahm 2016 mit Musik knapp 1,6 Milliarden Euro ein. Den Großteil davon machte die Branche immer noch mit CDs, Schallplatten und Kassetten. Lediglich ein Drittel entfiel auf den Verkauf von MP3s und kostenpflichtiges Streaming (zum Beispiel mit einem Premiumzugang bei Spotify). Warum verdienen die Musiker nicht längst das meiste Geld online? Womöglich auch, weil viele Nutzer ihre Musik herunterladen, ohne dafür zu bezahlen. Was sagen nun die Juristen dazu?

Musik von Youtube herunterladen ist erlaubt, wenn…

Streamripping-Programme sind nicht grundsätzlich verboten. Zwar untersagte das Landgericht Hamburg 2013 eine Software, die auch kopiergeschützte Videos herunterladen und speichern kann. Alle anderen Funktionen der Software hat das Gericht nicht verboten.Auch in den USA haben Verbände und Musiklables geklagt – gegen einen Streamripper aus Deutschland. Der Dienst verletze das Urheberrecht und würde Internetnutzer auch zu Straftaten ermuntern, sagen die Kläger.

Florian Drücke sieht aber auch Youtube in der Verantwortung: „Nötig sind technische Maßnahmen, die das Rippen verhindern.“ Die Musikindustrie setzt auch auf Aufklärung: „Das Bewusstsein für mögliche Urheberrechtsverletzungen im Internet ist innerhalb der Bevölkerung schon deutlich gewachsen“, erklärt Drücke.

Was muss man beim Download bei Youtube beachten?

User müssen wohl keine Angst haben, dass irgendwann die Polizei vor der Tür steht. Musik von Youtube herunterzuladen ist erlaubt – solange man die Musik nur für sich selbst benutzt. Details erklärt der Medien-Anwalt Christian Solmecke in einem Video:

„Ja, Ihr dürft euch Musik bei Youtube herunterladen. Die Grenze ist immer dann erreicht, wenn das Portal, von dem ihr euch etwas herunterladen wollt, offensichtlich illegal ist. Das ist aber bei Youtube nicht der Fall. Youtube ist nicht offensichtlich illegal. Deswegen dürft ihr euch dort sowohl die Tonspur herunterladen, als auch das ganze Video. Youtube schreibt zwar in den AGB, dass das nicht wirksam ist. Allerdings habt ihr in der Regel den AGB von Youtube gar nicht zugestimmt; jedenfalls dann nicht, wenn ihr dort keinen eigenen Account eröffnet habt oder euch nicht aktiv eingeloggt habt. Insofern haben die AGB hier auf euch keine Wirkung.“

Nochmal in Kurzform: Beim Download nicht bei Youtube einloggen und die Musik auf keinen Fall weitergeben oder verkaufen. Nur dann ist es nämlich eine sogenannte Privatkopie. Wer die Musik aber weiterverkauft oder für viele andere User wieder ins Netz stellt, macht sich schadenersatzpflichtig. Dann ist es keine Privatkopie mehr, sondern eine Urheberrechtsverletzung.

Mehr: Youtube geht gegen Verschwörungstheorien vor

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