
Scout24 hat seinen Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert.
MünchenDas von Investoren umworbene Online-Kleinanzeigenportal Scout 24 punktet nach dem Kauf des Kreditvermittlers Finanzcheck mit Gewinn- und Umsatzzuwächsen. Der Erwerb des Finanzportals Finanzcheck.de hat dazu einen erheblichen Teil beigetragen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Der Konzernumsatz stieg 2018 nach vorläufigen Zahlen um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 531,7 Millionen Euro.
Der Kauf von Finanzcheck.de ist in diesem Betrag nach Unternehmensangaben mit 12,3 Millionen Euro enthalten. Zugelegt habe vor allem auch das Immobilienportal ImmobilienScout24. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 15,3 Prozent auf 291,5 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen will Scout 24 am 25. März vorlegen.
„Das starke Wachstum in allen unseren drei Segmenten lässt uns mit großer Zuversicht auf das Jahr 2019 und darüber hinaus schauen“, sagte der neue Vorstandschef Tobias Hartmann.
Dabei knabberten die Ausgaben für Berater bei der Übernahme von Finanzcheck, die Kosten für Investmentbanker, die die Offerten der Finanzinvestoren prüfen sollten, sowie Aktien-Boni für das Management mit zusammen 34,2 Millionen Euro am Ergebnis. Ohne diese Sonderkosten lag die Ebitda-Marge aus dem laufenden Geschäft bei 54,8 Prozent und damit am unteren Ende der avisierten Spanne.
Ohne das niedrigmargigere Geschäft von Finanzcheck wäre die Umsatzrendite auf 56,5 (2017: 53,5) Prozent gestiegen. Finanzcheck gehört seit September zu Scout 24. Durch die 285 Millionen Euro teure Übernahme stieg die Verschuldungsquote stark an: auf das 2,6-fache des operativen Gewinns.
Die Scout-24-Aktie gab am Dienstag leicht auf 40,42 Euro nach. Der Vorstand hatte im Januar ein 4,7 Milliarden Euro schweres Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone über 44 Euro je Aktie als zu niedrig zurückgewiesen.
Weitere, höhere Angebote sind bisher nicht eingegangen. Der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 war mit seinem Interesse an Autoscout24 nach Informationen von Reuters aus Finanzkreisen ebenfalls abgeblitzt.
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