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Stripe setzt auf Alipay Chinas Bezahlsysteme sollen Deutschland erobern

Millionen Kunden aus China können bald über ihre gewohnten Bezahldienste in Europa einkaufen. Der deutsche Anbieter Wirecard und der Zahlungsabwickler Stripe machen das möglich. Es lockt eine kaufkräftige Kundenschicht.
10.07.2017 Update: 10.07.2017 - 09:20 Uhr Kommentieren
Deutsche Markenware soll chinesischen Kunden leichter zugänglich gemacht werden. Quelle: Imago
WeChat Pay auf einem Mobiltelefon

Deutsche Markenware soll chinesischen Kunden leichter zugänglich gemacht werden.

(Foto: Imago)

Peking/Frankfurt Der chinesische Tourist ist in Deutschland ein gern gesehener Gast. 3.000 Euro lässt einer der jährlich rund zehn Millionen chinesischen Gäste im Schnitt allein bei seinen Shoppingtouren in den Geschäften – zusätzlich zu Übernachtungen, Besichtigungen sowie Essen und Trinken. Seit Jahren machen sich Einzelhändler deswegen Gedanken, wie sie der zahlungskräftigen Kundschaft aus dem Reich der Mitte den Einkauf noch einfacher oder gar „mundgerechter“ machen.

Ein wesentlicher Indikator ist dabei ein reibungsloser Zahlungsverkehr. Der allerdings gestaltet sich in China deutlich anders als in Deutschland oder Westeuropa. Der rasante technische Wandel in den vergangenen Jahren hat dazu geführt, dass in China eine Stufe einfach übersprungen wurde: Vom Bargeld ging es direkt zu Online-Bezahlsystemen per App.

Die zehn größten Onlinehändler in Deutschland
Platz 10: Apple.com/de
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Im Smartphone-Geschäft top, im Internethandel flop? Nicht ganz, allerdings landet Apple nur auf dem zehnten Platz im Ranking der größten Onlineshops in Deutschland. Das wertvollste Unternehmen der Welt aus Kalifornien macht im deutschen E-Commerce 2015 einen Umsatz von „nur“ 370 Millionen Euro.

Quelle: EHI Retail Institute

(Foto: AP)
Platz 9: Alternate.de
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Dieser Onlineshop ist hauptsächlich im Elektronikgeschäft tätig. Der Versandhändler für Hardware liegt, wie im Vorjahr, auf dem neunten Platz. Der deutschlandweite Umsatz lag 2015 bei 377 Millionen Euro.

(Foto: screenshot)
Platz 8: Conrad.de
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Mit einem Umsatz von 433 Millionen Euro liegt der Elektronikversandhändler Conrad auch 2015 wieder auf dem achten Platz des Rankings. Das Unternehmen aus dem bayerischen Hirschau betreibt neben dem Onlineshop 25 Filialen in Deutschland.

(Foto: screenshot)
Platz 7: Tchibo.de
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Das Internet-Geschäft von Tchibo läuft, dennoch verliert der Onlineshop einen Platz zum Vorjahr: 2015 erwirtschaftete Tchibo.de mit Kaffeeprodukten, Kleidung und Möbeln einen Umsatz in Höhe von 450 Millionen Euro und belegt damit den siebten Platz.

(Foto: dpa)
Platz 6: Bonprix.de
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Die Otto-Tochter Bonprix wirbt mit günstigen Preisen für Damen-, Herren und Kindermode. Im Vergleich zum Vorjahr kann sich der Onlineshop um einen Platz verbessern und klettert 2015 auf Rang sechs – mit einem Umsatz in Höhe von 485 Millionen Euro.

(Foto: screenshot)
Platz 5: Cyberport.de
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Cyberport ist auf Wachstumskurs. Nicht nur der stationäre Handel, auch das Online-Geschäft entwickelt sich positiv. Mit einem Umsatz in Höhe von 491 Millionen Euro in Deutschland konnte der Elektrohändler 2015 den fünften Rang, den er schon im Vorjahr belegte, verteidigen.

(Foto: Imago)
Platz 4: Notebooksbilliger.de
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Seit zwölf Jahren macht der Online-Händler Notebooksbilliger.de anderen Elektronikhändlern mit besonders günstigen Angeboten Konkurrenz – und das erfolgreich. Das Portal für Unterhaltungselektronik, Computer, Handys und Zubehör landet wie im Vorjahr auf Platz vier mit einem Umsatz von 611 Millionen Euro.

(Foto: screenshot)

Auch deshalb ist China der globale Vorreiter bei mobilen Bezahldiensten. In den Metropolen der Volksrepublik haben viele Kunden erst gar kein Bargeld dabei. Egal ob im Supermarkt, im Restaurant oder im Krankenhaus: Überall lässt sich per App auf dem Smartphone bezahlen. Zwei große Firmen haben diesen Markt quasi unter sich aufgeteilt: Alipay hatte zuletzt einen Marktanteil von rund 60 Prozent, der Angreifer WeChat Pay hat die restlichen 40 Prozent.

Der Handelsgigant Alibaba unterstützt die Plattform Alipay und hat die Nutzerzahlen auf zuletzt mehr als 520 Millionen steigen lassen. Tencent, das Unternehmen hinter WeChat Pay, bringt es mit seiner Applikation sogar auf mehr als 600 Millionen Nutzer.

Nun sollen knapp eine Milliarde Chinesen mit diesen Diensten auch in Europa einkaufen können. Möglich machen das gleich zwei Firmen. Der erste ist der Paypal-Konkurrent Stripe, der eine Partnerschaft mit den beiden führenden chinesischen Bezahldiensten Alipay und WeChat Pay geschlossen hat. Hunderte Millionen Kunden aus der Volksrepublik können damit über die etablierten mobilen Finanz-Apps bei globalen Firmen einkaufen, wie das Start-up aus Silicon Valley ankündigte. Vor knapp drei Wochen war Stripe in Deutschland gestartet.

Zudem kündigte der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard an, künftig auch das Bezahlen per WeChat Pay für Händler in Europa möglich zu machen. „Wir freuen uns darauf, unser Geschäft zu expandieren und Händlern in ganz Europa die Möglichkeit zu bieten, WeChat Pay zu akzeptieren“, sagte Jörn Leogrande, Executive Vice President Mobile Services bei Wirecard.

Seit 2015 bietet der Münchener Tech-Spezialist für den Zahlungsverkehr Einzelhändlern hierzulande bereits die Abwicklung über Alipay an – bisher ein voller Erfolg. Am Flughafen München, der das System schnell eingeführt hat, sind die Umsätze mit chinesischen Touristen seither um 92 Prozent nach oben gegangen. 750 Euro werden dabei im Schnitt umgesetzt. Wobei es auch viele gewaltige Ausreißer nach oben gab. Die höchste Transaktion seither lag bei 44.000 Euro, berichten sie bei Wirecard. Auch in den rund 2000 deutschen Filialen der Drogeriekette Rossmann, beim Haushaltswaren- und Besteckhersteller Zwilling und in ausgewählten WMF-Geschäften wird das mobile Zahlen aus China akzeptiert.

Die im TecDax gelistete Aktie von Wirecard ist seit Jahren einer der Lieblinge der Anleger. Wurde sie Anfang 2013 noch für weniger als 20 Euro gehandelt, so ist der Kurs zuletzt auf Höchststände über 60 Euro gestiegen. Seit Jahresanfang legte sie um gut 50 Prozent zu. Als „fantastische Wachstumsstory“ lobte sie Analyst Sebastien Sztabowicz von der Investmentbank Kepler Cheuvreux. Zudem trieben Gerüchte die Aktie, wonach sich Wirecard für den britischen Wettbewerber Worldpay interessiert.

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