Telemedizin in der Klinik Patienten wollen digitale Helfer am Krankenbett

Digitale Helfer im Krankenhaus wünschen sich auch immer mehr Patienten, zeigt eine Studie.
Frankfurt Patienten sind mündig und wählerisch zugleich. Daher wollen sie ihre Behandlung auch immer öfter mitgestalten. Außerdem erwarten sie von der Klinik, in die sie sich einweisen lassen, den Einsatz digitaler Technologien. Diese soll die Diagnostik fachlich unterstützen und die Qualität der Behandlung steigern.
Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung der Unternehmensberatung Bearing Point. Die Firma hat im März mehr als 1000 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren zu ihrem Patientenverhalten interviewt. Zudem haben sie die Teilnehmer nach ihren Erwartungen in Bezug auf Digitalisierungstrends im Krankenhaus gefragt.
„Wir wollten mit der Studie herausfinden, welche Zielsetzungen digitale Innovationen aus Patientensicht erfüllen sollen”, sagt Ralf Dillmann, Partner bei der Unternehmensberatung. Er ist für den Bereich Life Science verantwortlich.
Dabei sei man von zwei Annahmen ausgegangen: Zum einen, dass der Patient bereit ist, mehr Gesundheitsdaten von sich preiszugeben, wenn er einen persönlichen Nutzen darin sieht. Und zweitens, dass der Patient in Zukunft immer mehr bei seiner Behandlung mitsprechen wolle, so Dillmann.
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Dass der Patient den Einschätzungen der Götter in Weiß längst nicht mehr ohne Widerrede folgt, spiegeln die Umfrageergebnisse klar wider: 81 Prozent der Befragten geben an, die Entscheidungen ihrer Ärzten zu hinterfragen. 72 Prozent sagen, dass sie ihre Behandlung aktiv mitgestalten. Die Mehrheit holt zudem Zweitmeinungen bei anderen Ärzten ein. 57 Prozent der Befragten geben hier ihre Zustimmung.
Digitale Innovationen spielen für Patienten dann eine wichtige Rolle, wenn sie auch die Behandlungsqualität verbessern. So geben 80 Prozent der Befragten an, dass Kliniken sich künftig beispielsweise digitale Unterstützung bei der Diagnose holen sollten, um ihre Leistung zu verbessern.
Der Arzt am Krankenbett, der via Tablet die elektronische Patientenakte mit ähnlich gelagerten Fällen oder einer wissenschaftlichen Datenbank abgleicht – solche Szenarien, wie sie etwa IBM mit dem Supercomputer Watson anbietet, können sich die Patienten sehr wohl vorstellen. Vor allem wenn es darum geht, Fehler vermeiden zu können, erwartet die Mehrheit der Befragten den Einsatz von digitalen Technologien im Krankenhaus. Ebenso bei der Optimierung interner Abläufe. Mehr als zwei Drittel der Befragten würden es auch begrüßen, wenn die Überwachung der Vitalwerte von Patienten daheim möglich gemacht würde.