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Terror-Angst in Europa Chinesen reisen weiter nach Deutschland

Die jüngsten Attacken in Frankreich und Deutschland schrecken Chinas Touristen nicht ab. Sie sind vorsichtig, aber meiden die beliebten Reiseziele nicht. Für die Türkei sieht es jedoch anders aus.
21.07.2016 - 19:29 Uhr
Deutschland ist bei den Reisenden aus Fernost weiter sehr beliebt. Quelle: dpa
Touristen am Schloss Neuschwanstein

Deutschland ist bei den Reisenden aus Fernost weiter sehr beliebt.

(Foto: dpa)

Peking Europa ist ein Traumziel für viele Chinesen: Die Natur, die Geschichte und das große Shopping-Abenteuer. Aber die Nachrichten über den Anschlag in Nizza und den Axt-Angriff in Deutschland ausgerechnet gegen eine Familie aus Hongkong erschüttern viele Chinesen. Werden sie jetzt die EU-Länder meiden? „Nein“, sagt Wang Zhiwei, Manager bei China Youth Travel Service.

Chinesischen Touristen sei Sicherheit sehr wichtig bei ihren Reisen. Aber die jüngsten Nachrichten hätten in China keine Hysterie ausgelöst, hebt Wang hervor. „Wir hatten keine Stornierungen. Die Touristen reagieren besonnen“, erzählt er.

Das dürfte die Reisebranche aufatmen lassen. Denn die Touristen aus Fernost sind besonders wichtig. Chinas globaler Massentourismus wächst rasant. Vergangenes Jahr verzeichnete Chinas Handelsministerium 120 Millionen Auslandreisen von Chinesen. Dabei gaben die Touristen 1,5 Billionen Yuan (rund 200 Milliarden Euro) aus, rund 800 Milliarden Yuan (110 Milliarden Euro) entfielen alleine auf das Einkaufen.

Europa und besonders die EU-Staaten sind bei Chinas Touristen sehr beliebt. Chinesische Visaanträge für Deutschland legten im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf 400.000 zu. Bei Frankreich lag das Plus sogar bei 37 Prozent auf 806.000 Anträge.

Der chinesische Botschafter Shi Mingde rief seine Landsleute generell zur Vorsicht auf. Deutschland bleibe jedoch ein wichtiges Reiseziel, hob er im Interview mit der Parteizeitung „People’s Daily“ hervor.

Die Tourismus-Flaute
Tourismus in Kemer
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Ein leerstehendes Ladenlokal in der Einkaufsstraße „Liman Caddesi“ im türkischen Urlaubsort Kemer.

(Foto: dpa)
Socken zu verkaufen
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Ein Schild mit der Aufschrift „Zu Vermieten“ hängt an einem leerstehenden Ladenlokal. Benachbarte Läden haben ihre Verkaufsstände davor gestellt.

(Foto: dpa)
Leere Strände
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Nur wenige Touristen sind an einem Badestrand zu sehen.

(Foto: dpa)
Halil
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Sonst betreibt er fleißig seinen Verleih für Wassersport. Jetzt schlägt er mit seinen zwei Kollegen am Stand die Zeit tot.

(Foto: dpa)
„Das ist eine Katastrophe für das Land“
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Ein einsamer Urlauber: Gert Wöllhaf aus Baden-Württemberg.

(Foto: dpa)
Cemal Sahin Iyicil
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Der Restaurantbesitzer regt sich mehrere Male während des Gesprächs über die derzeitige Lage in Touristengebieten auf.

(Foto: dpa)
Im Hafen
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Die Strandpromenade und der Yachthafen in Kemer. Auch die Yachtbesitzer hatten an diesem Tag anscheinend keine Lust auf einen Ausflug.

(Foto: dpa)

Die Besucher aus Fernost sind eine lukrative Käuferschicht in Deutschland. Nicht umsonst nehmen viele Geschäfte immer mehr Aufwand auf sich, um chinesischen Reisenden ein möglichst reibungsloses Verkaufserlebnis zu bieten. Am Münchener Flughafen können Besucher künftig mit dem mobilen Bezahldienst von Alibaba in Geschäften einkaufen. Für das Bezahlen per App kooperiert der chinesische Handelsriese mit dem Münchner Zahlungsabwickler Wirecard. „Dieses Jahr wird es noch mehr Einsatzmöglichkeiten geben“, kündigt Markus Eichinger an, der bei Wirecard das Geschäft mit den mobilen Diensten leitet.

Ganz anders ist die Lage in der Türkei. Nach dem Putschversuch sprach China eine einmonatige Reisewarnung für Reisende aus. „Wir haben alle Touren innerhalb der ersten Woche nach dem Putschversuch abgesagt“, sagt Reisemanager Wang. Auch für weitere Reisen seien bereits viele Stornierungen eingegangen. Die unklare Situation jage den Reisenden Angst ein. „Es werden sicher noch mehr Touristen die Türkei meiden“, sagt Wang.

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