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Tui steigert Gewinn Reisekonzern trotzt Terror und Unwettern

Terrorangst, Wirbelstürme in der Karibik und das schwache britische Pfund können Tui nichts anhaben. Europas größter Reisekonzern steigert seinen Jahresgewinn um gut zehn Prozent. Auch in der Türkei läuft es wieder besser.
13.12.2017 Update: 13.12.2017 - 11:28 Uhr Kommentieren
Tui steigert Gewinn: Reisekonzern trotzt Terror und Unwettern Quelle: dpa
Tui-Kataloge

Der Reisekonzern hat in wichtigen Urlaubsregionen im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig zugelegt.

(Foto: dpa)

Hannover Gute Geschäfte mit Hotels und Kreuzfahrten haben beim weltgrößten Reisekonzern Tui trotz Türkei-Krise und Unwettern in wichtigen Reisezielen die Kasse gefüllt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wuchs der operative Gewinn um mehr als ein Zehntel auf 1,1 Milliarden Euro, und bis Ende des Jahrzehnts soll es weiter kräftig aufwärts gehen. „Wir hatten mehr Kunden und höhere Preise - also beides gut“, sagte Tui-Chef Fritz Joussen am Mittwoch in Hannover. Für seine deutsche Fluglinie Tuifly sieht der Konzern nach der Air-Berlin-Pleite Wachstumschancen.

Im Geschäftsjahr bis Ende September trotzte Tui der Terrorangst bei den Kunden, der Krise in der Türkei, Wirbelstürmen in der Karibik und den Unsicherheiten rund um den Brexit. Obwohl durch das schwache britische Pfund umgerechnet in Euro weniger in die Kasse kam, wuchs der Konzernumsatz um 8 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro. Der Überschuss ging zwar um mehr als ein Drittel auf 645 Millionen Euro zurück. Allerdings hatte Tui ein Jahr zuvor beim Verkauf der Tochter Hotelbeds einen hohen Sondergewinn eingestrichen.

Im laufenden Winterhalbjahr habe die Nachfrage nach dem wichtigen Urlaubsland Türkei wieder angezogen und die Buchungslage sei insgesamt gut. Auch für den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union sieht sich das Unternehmen gut gerüstet. Tui habe bereits die Hotelkapazitäten in Bulgarien und Kroatien erhöht, damit Urlauber aus Großbritannien auf günstigere Länder ausweichen können, falls bestimmte Ziele für Briten wegen der schwächeren Landeswährung zu teuer würden, sagte Joussen.

Das laufende Geschäft warf indes mehr Gewinn ab. Das lag vor allem an den konzerneigenen Hotels wie Riu und Robinson Clubs sowie den Kreuzfahrtschiffen von Tui Cruises und Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, während die massenhaften Krankmeldungen bei der Fluglinie Tuifly im Herbst 2016 und die Folgen der Air-Berlin-Pleite im Sommer 2017 das Ergebnis im Veranstaltergeschäft nach unten zogen. Auf die schwache Nachfrage nach Türkei-Reisen hatte sich Tui schon 2016 eingestellt – und jetzt vor allem bei Griechenland-Urlauben hohe Zuwächse verbucht. Wegen der Wirbelstürme in der Karibik musste der Konzern Kunden in Florida und auf Kuba in Sicherheit bringen.

Das sind Deutschlands größte Hotel-Konzerne
Der Hotelmarkt boomt
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Die 50 umsatzstärksten Hotelgesellschaften in Deutschland hat die „Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung“ ausgewertet. Die Studie zeigt: Der Boom auf dem deutschen Hotelmarkt hält an: Zum siebten Mal in Folge konnten die Unternehmen 2016 ihren Gesamtumsatz steigern. Der Nettogesamtumsatz aller betrachteten Ketten erreichte zusammen 8,64 Milliarden Euro, im Vergleich zu 8,14 Milliarden in Vorjahr. Das bedeutet ein Umsatzplus von 6,1 Prozent. Gleichzeitig sank die Auslastung um 0,6 Prozent.

Quelle: AGHZ, Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung

(Foto: PR)
Methode
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Die erhobenen Daten beruhen zum größten Teil auf Eigenangaben der Hoteliers. Haben diese in Einzelfällen keine Angaben gemacht, verwertete die „AGHZ“ die Werte aus dem Vorjahr. Auf Grundlage der errechneten Durchschnittswerte und aktueller Marktdaten wurde der Umsatz dann geschätzt. Diese Methode führte zu den Ergebnissen der Plätze zwei, drei und neun.

(Foto: dpa)
Platz 10: NH Hoteles Deutschland
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Mit 295 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2016 belegt das Unternehmen, das ursprünglich aus der spanischen Dachmarke Navarra Hoteles hervorgegangen ist, Platz 10. In Deutschland ist der Konzern mit Marken wie „NH Hotels“. „NH Collection“ oder „nhow“ vertreten und konnte den im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent steigern.

(Foto: NH Hoteles)
Platz 9: Hilton Worldwide
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Um 6,2 Prozent steigert der US-Konzern seinen Umsatz auf etwa 311 Millionen Euro und rutscht damit erstmals unter die größten zehn Hotelgesellschaften in Deutschland.

(Foto: Reuters)
Platz 8: Event Hotels
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Die Event Hotels Gruppe vereint namenhafte Marken wie „Sheraton“, „Novotel“, „Westin“ oder „Mercure“ unter ihrem Dach. Der Jahresumsatz von 312 Millionen Euro reicht in Deutschland für Platz acht – ein Wachstum von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Betriebe sank allerdings um ein Hotel auf 46.

(Foto: PR)
Platz 7: Grand City Hotels
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Mehr als 120 Hotels führt die GCH Hotels Group in Deutschland – viele von ihnen unter bekannten Namen wie etwa die Marke „Wyndham Hotels“. Rund 385 Millionen Euro setzte sie im vergangenen Jahr um – und landet mit knapp 30 Millionen Euro Zuwachs auf dem siebten Platz der umsatzstärksten Hotelgesellschaften. Von Budget- über Tagungs- zu Wellnesshotel hat die Gruppe alles im Portfolio – und bietet über 16.000 Zimmer in Deutschland.

(Foto: PR)
Platz 6: Maritim Hotelgesellschaft
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380 Millionen Euro Jahresumsatz erreicht die Maritim Hotelgesellschaft mit nur 36 Betrieben, aber über 10.000 Zimmern. 63 Euro kostet ein Zimmer im Durchschnitt: Damit sind die Maritim Hotels die günstigsten in diesem Ranking.

(Foto: dpa)

Die Folgen der Pleite von Air Berlin sieht Joussen aus Sicht der Tui weitgehend bewältigt. Von den 14 Jets, die der konzerneigene Ferienflieger Tuifly jahrelang samt Besatzung an Air Berlin und deren Tochter Niki vermietet hatte, seien 7 bereits für die Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs. Für die übrigen Maschinen sieht er angesichts des schrumpfenden Flugangebots infolge der Air-Berlin-Insolvenz genügend Bedarf am Markt.

Joussen, der Tui seit 2013 führt, sieht den Touristikriesen dank der Konzentration auf eigene Hotels und Kreuzfahrtschiffe inzwischen deutlich besser für Krisen gewappnet. „Die Tui 2017 ist eine völlig andere Tui als vor 5 Jahren.“ Der einst drückende Schuldenberg wurde abgebaut, Randbereiche verkauft und die Abhängigkeit vom saisonalen Veranstaltergeschäft verringert.

  • dpa
  • rtr
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