Unternehmensberatung BCG-Deutschlandchef Matthias Tauber leitet künftig neue Europa-Einheit

Der bisherige Deutschlandchef steigt bei der Boston Consulting Group auf.
Düsseldorf Nach drei Jahren an der Spitze der Boston Consulting Group in Deutschland verlässt Matthias Tauber die Position schon wieder. Er rückt bei der weltweit zweitgrößten Strategieberatung intern auf und übernimmt die Leitung einer neu formierten Regionaleinheit. Zu ihr gehören die Geschäfte in Gesamteuropa, Afrika, Südamerika und dem Mittleren Osten. Das erfuhr das Handelsblatt aus Kreisen des Unternehmens.
Der 42-Jährige wird damit ab 1. Januar 2022 eine der bedeutendsten Regionen für die Boston Consulting Group führen. Auf die neue Einheit entfallen rund 40 Prozent des weltweiten Umsatzes von BCG, der im vergangenen Jahr bei 8,6 Milliarden Dollar lag. Wer Tauber als BCG-Chef in Deutschland nachfolgt, ist noch unklar, soll aber in den kommenden Wochen entschieden werden.
Die Personalentscheidung gehört zu den ersten Weichenstellungen des neuen Weltchefs von BCG, der ebenfalls ein Deutscher ist: Christoph Schweizer wurde im Mai von den rund 1500 Partnern an die globale Spitze der Beratungsgesellschaft gewählt. Er leitete bisher das Zentraleuropageschäft.
Schweizer tritt zwar erst Anfang Oktober die neue Rolle an, ordnet aber bereits die Führungen und Strukturen in den Regionen neu. Im August ernannte er die langjährige amerikanische Partnerin Sharon Marcil zur neuen Chefin der für BCG wichtigsten Region Nordamerika.
Nun befördert Schweizer mit Matthias Tauber einen langjährigen Vertrauten ins Topmanagement von BCG. Beide kennen sich seit vielen Jahren aus der gemeinsamen Beraterarbeit. 2018 hatte Schweizer ihn nach Gesprächen mit den deutschen Partnern zum neuen BCG-Deutschlandchef ernannt.
Neuformierung des Regionalgeschäfts
Tauber ist in Italien aufgewachsen und besitzt ein Diplom als Ingenieur der Universität Wien sowie einen MBA-Abschluss der Hochschule Insead in Fontainebleau. Er stieg 2003 bei BCG ein und leitete ab 2014 die weltweite Beratung von BCG-Kunden aus der Prozessindustrie. Tauber war zum 1. April 2019 als BCG-Deutschlandchef angetreten.
Mit Taubers Beförderung ist eine Neuformierung des Regionalgeschäfts verbunden. Bei BCG gibt es bisher eine Einheit für Zentraleuropa und den Mittleren Osten (CEMA) und eine weitere Einheit mit den Geschäften in Westeuropa, Afrika und Südamerika (WESA). Beide werden ab 2022 vereint.
Die künftig wegfallende WESA-Einheit wird vom erfahrenen langjährigen BCG-Partner Hubi Meinecke geführt. Wie es in den Kreisen heißt, wird er dem Unternehmen erhalten bleiben und auf eine andere Führungsposition wechseln.
Mehr: Vom Europa- zum Weltchef: Dieser Deutsche ist der neue CEO von BCG
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