US-Sanktionen Telekom und die Deutsche Bahn ziehen sich aus dem Iran zurück

Der Konzern stoppt seine Projekte im Iran.
Düsseldorf Die Deutsche Telekom und die Deutsche Bahn, zwei Unternehmen mit Staatsbeteiligung, folgen offenbar dem Autohersteller Daimler und dem Maschinenbauer Herrenknecht und ziehen sich wegen der US-Sanktionen aus dem Iran zurück.
Beide ignorieren damit den Aufruf der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini, die als Reaktion auf den Trump-Boykott die Europäer zu verstärkten Iran-Geschäften aufrief. Zuerst hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.
„Die Deutsche Bahn ist aktuell mit ihrer Tochter DB Engineering & Consulting in zwei Projekte im Iran involviert“, erklärte eine Konzernsprecherin am Donnerstag auf Anfrage. „Beide Projekte werden im August beziehungsweise im September 2018 beendet.“ Grund sei die „geänderte Bankenpraxis“.
Wie auch anderen Unternehmen macht der Bahn zu schaffen, dass sich viele international tätige Banken inzwischen weigern, größere Geldgeschäfte mit dem Iran abzuwickeln. Für das erste Projekt hatte die Bahn im Mai 2017 ein Grundsatzvereinbarung (MoU) mit dem iranischen Eisenbahnbetreiber Bonyad Eastern Railways (BonRail) unterzeichnet. Beim zweiten Vorhaben ging es um einen Beratervertrag für die iranische Staatseisenbahn RAI.
Die Deutsche Telekom schon im Mai alle Geschäfte im Iran gestoppt. Die Telekom will damit wohl das Risiko aus dem Weg räumen, den US-Behörden einen Vorwand zu liefern, die mühsam ausgehandelte Fusion zwischen der US-Tochter T-Mobile und dem Konkurrenten Sprint zu stoppen.
Schon drei Wochen nach Bekanntgabe der Fusion hat die Telekom deshalb am 18. Mai die Reißleine gezogen. Alle Mitarbeiter der hauseigenen Unternehmensberatung Detecon wurden aus dem Iran abgezogen. „Die Geschäftsaktivitäten von Detecon im Iran waren durchaus gering. Bis zum Beschluss der Einstellung beliefen sich die Umsätze im Iran in 2018 über rund 300.000 Euro“, erklärte eine Sprecherin.
Detecon-Mitarbeiter waren im Iran oft im Einsatz, zuletzt liefen Projekte beim Festnetzbetreiber Telecommunication Company of Iran (TCI) und beim Mobilfunkbetreiber MTN Irancell.
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Es ist eine Schande, dass sich die DB der Erpressung beugt. Das Unternehmen gehoert zu
100 % dem Staat, Was haben die in den USA zu verlieren und wenn schon, koennen wir
das nicht aushalten?