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Der Werber-Rat Die neue Hipster-Airline

Kein Glamour, Glanz und Gloria: Fliegen ist schon lange kein Luxus mehr. Dennoch erzählt die Werbung der Airlines weiter die Story von grenzenloser Freiheit. Air Berlin geht nun neue Wege – mit ungewohnten Protagonisten.
06.08.2015 - 20:55 Uhr Kommentieren
Ein Tattoomodel soll auch die hippen Berliner von ihrer Billigairline überzeugen.
Air-Berlin-Werbung

Ein Tattoomodel soll auch die hippen Berliner von ihrer Billigairline überzeugen.

Fliegen ist ja schon lange keine glamouröse Angelegenheit mehr. Vergleichbar mit Busfahren. Nur dass man dabei nicht so oft anhält. Als Pendlerin drängele ich mich mindestens zwei Mal die Woche in den Flieger rein. Stopfe mein viel zu großes Handgepäck ins Fach.

Sehe die anderen grauen, müden Gesichter. Kämpfe den aussichtslosen Armlehnenkampf. Hoffe, dass das schlecht gelaunte Kleinkind nicht den Sitzplatz neben mir hat. Stopfe mir die Kopfhörer in die Ohren. Ignoriere die Sicherheitshinweise der Stewardess.

Entwickele starke Abneigungen gegen den „Wühler“ hinter mir, der ständig das Tischchen hoch- und runterklappt oder so stark in den Laptop hackt, dass es mich durchschüttelt. Dann gibt’s Tomatensaft. Umso tröstlicher finde ich es, wenn man dann nach gelungener Landung ein Schokoherz bekommt. Zumindest wenn ich Air Berlin fliege.

Britta Poetzsch ist Global Creative Director der Agentur Ogilvy.

Britta Poetzsch ist Global Creative Director der Agentur Ogilvy.

Die Werbung für Fluglinien vermeidet Authentizität und erzählt uns, wie grenzenlos frei das Leben über den Wolken ist. Oder was man alles für tolle Ziele zu einem günstigen Preis erreichen kann. Ich mag Air Berlin. Da gibt es Kaffee und eine warme Laugenstange. Besser als diese hartkantigen, eiskalten Germanwings-Graubrote. Falls ich doch spontan Gepäck dabei habe, muss ich nicht gleich einen horrenden Aufpreis zahlen.

Die Werbung war mir immer schon egal. Zu austauschbar. Wofür stehen die eigentlich? Ach ja, die haben Stewardessen mit roten Hütchen. Jetzt besinnen sie sich auf das „Berlin“ in ihrem Namen und werben mit einem volltätowierten Mädchen in abgeschnittenen Jeans. Es trägt das rote Stewardessen-Hütchen. So sehen sie eben aus, die Klischee-Berlinerinnen. Wohnhaft in Kreuzkölln.

Aber was soll uns das denn sagen? Haben die jetzt Stewardessen mit Tattoos? Tragen die jetzt Jeans-Hotpants und sagen "icke"? Werden die zur Hipster- Airline? Was tut das für die Marke? Ich bleibe ratlos am Boden.

Die Autorin: Britta Poetzsch ist Global Creative Director bei der Agentur Ogilvy.

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