Der Werber-Rat Wie digitale Transformation gelingt

Die Firma ist in über 20 Ländern aktiv mit über einer halben Milliarde Umsatz und 30.000 Handelspartnern die Fotostationen zum Direktausdruck von Fotos anbieten oder Fotobücher zur Abholung bereitstellen.
Im Januar schaue ich auf das letzte Jahr zurück. Browse durch die Fotos auf meinem Smartphone. Während die Erinnerungen aus meiner Kindheit in Alben gesammelt im Regal stehen, ist das letzte Jahr heute meist digital abrufbar. Also habe ich mir ein Fotobuch erstellt. Das ist heute die beliebteste Art digitale Fotos zu drucken, erfuhr ich kürzlich auf einer Konferenz, wo die Transformationsstory der Firma Cewe vorgestellt wurde.
Das Prinzip ist einfach: Bilder online hochladen, anordnen, absenden und in einem Drogeriemarkt um die Ecke das fertige Buch abholen und bezahlen. Was selbstverständlich und leicht wirkt, ist das Ergebnis einer Weitsicht, die anders als beispielsweise Kodak die Folgen und vor allem die Chancen der Digitalisierung früh erkannt hat.
1961 in Oldenburg gegründet, vollzog sich gerade der Wechsel von Schwarzweiß- auf Farbfotografie. Millionen Farbfilme wurden im Labor entwickelt als Service für andere Fotohändler. Mitte der 90er-Jahre begann der Weg zum digitalen Fotofinishing.
Heute ist Cewe in über 20 Ländern aktiv mit über einer halben Milliarde Umsatz und 30.000 Handelspartnern die Fotostationen zum Direktausdruck von Fotos anbieten oder Fotobücher zur Abholung bereitstellen. Investitionen in Innovationen und Marketing waren entscheidend, um aus dem Großlabor eine beim Endkunden bekannte Marke zu machen. Früh neue Technologien einsetzen, die Vertriebswege anpassen, neue Produkte entwickeln, die Marke formen, solide finanzieren.
Auch die nächste Veränderung haben die Oldenburger schon im Blick: Es werden weniger Fotos von der Digitalkamera gemacht, umso mehr vom Smartphone. Dafür bietet Cewe nun eine App an, die echte Postkarten direkt vom Telefon verschickt. Die Foto-Transformer aus Oldenburg sind für mich ein gutes Beispiel wie digitale Transformation gelingen kann. Ich wünsche mir mehr davon.
Die Autorin: Franziska von Lewinski ist Vorstand der Agentur Fischer-Appelt. Sie ist eine von sechs Kolumnisten, die an dieser Stelle im täglichen Wechsel über Kommunikation schreiben.