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Der Werber-Rat Work-Life-Glühwein

Unsere Arbeitskultur ist geprägt vom Effizienzgedanken, von Leistung und einer grenzenlosen Erreichbarkeit. Das ist der Preis der Globalisierung. Auf der Strecke bleibt die vielgepriesene Work-Life-Balance.
24.11.2014 - 09:10 Uhr Kommentieren
Nach Feierabend einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt? Für viele ist das nicht möglich. Wegen des Jahresabschluss müssen viele Arbeitnehmer nachsitzen. Quelle: obs

Nach Feierabend einen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt? Für viele ist das nicht möglich. Wegen des Jahresabschluss müssen viele Arbeitnehmer nachsitzen.

(Foto: obs)

Geht es Ihnen auch so? Statt nach Feierabend gemütlich auf dem Weihnachtsmarkt (ja, es ist wieder so weit) mit den Kollegen einen Glühwein oder Früchtepunsch zu trinken, fällt der frühe Abend dafür mal wieder flach. Jahresendspurt im Job, Budgets werden final abgeklopft, die Planung für 2015 erneut überprüft, die Zahlen für den Jahresabschluss wiederholt durchgerechnet.

Wer in den Finanzabteilungen arbeitet und im Rechnungswesen, dem fällt es derzeit sichtlich schwer, sich vorzustellen, wie das mit der Work-Life-Balance eigentlich gemeint ist. Aber eben nicht nur dort. Unsere gesamte Arbeitskultur ist geprägt vom Effizienzgedanken, von Renditen, Leistung und einer grenzenlosen Erreichbarkeit. Das ist der Preis der Globalisierung.

Die ständige Präsenz und Verfügbarkeit, die der heutige Berufsalltag abfordert, birgt allerdings große Risiken – für jeden Einzelnen und damit auch für die Unternehmen. Die Digitalisierung auf allen Ebenen verändert nicht nur unseren Berufsalltag, sondern auch unseren privaten Bereich, und zwar dramatisch. Weil wir unseren Lebensrhythmus längst der Technik angepasst haben. Weil dadurch die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem fließend geworden sind. Weil so Arbeitszeit und Arbeitsmenge nicht mehr zwangsläufig in einem linearen Verhältnis zueinander stehen. Die Produktivität des Einzelnen lässt nach.

Marianne Heiß ist Finanzchefin der Agentur BBDO Germany.

Marianne Heiß ist Finanzchefin der Agentur BBDO Germany.

Die Unternehmen tun gut daran, das frühzeitig zu erkennen. Und gegenzusteuern. So wie Volkswagen. Der Autokonzern schaltet am Abend den E-Mail-Server ab, die Mitarbeiter können so dem Rund-um-die-Uhr-Stand-by-Modus via Laptop und Smartphone entrinnen. Und entspannen.

Aber braucht es dafür weitere gesetzliche Regelungen? Obwohl doch kaum etwas so umfassend reguliert ist wie Arbeitszeiten. Immer mehr Vorgaben werden unserer Arbeitswelt aber nicht gerecht – einfach, weil sie individuelle und kreative Lösungen ersticken.

Wir in der Kreativ- und Kommunikationsbranche leben von innovativen Arbeitskulturen: Individuelle Freiheit anstelle systemischer Kontrolle – Arbeitszeitflexibilität statt Anwesenheitspflicht. Da lässt sich noch einiges verbessern. Schon, weil es sonst wieder nichts wird mit dem Weihnachtsmarkt.

Die Autorin:
Marianne Heiß ist Finanzchefin der Agentur BBDO Germany. Sie ist eine von sechs Kolumnisten, die an dieser Stelle im täglichen Wechsel über Kommunikation schreiben.

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