Corona-Folgen Ölkonzern Total schreibt acht Milliarden Dollar ab

Der Konzern leidet unter der Coronakrise.
Paris Der französische Ölkonzern Total muss eine Riesensumme abschreiben: Um 8,1 Milliarden US-Dollar (6,88 Mrd. Euro) korrigiert das Unternehmen seine Vermögenswerte nach unten.
Der Grund sind die schwachen Öl- und Gasmärkte, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach den Rohstoffen belastet, was die Preise getroffen hat. Vor Total hatten auch die Energiekonzerne BP und Royal Dutch Shell massive Abschreibungen angekündigt.
Total hatte zuletzt für das erste Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch um 99 Prozent auf nur noch 34 Millionen Euro Nettogewinn verkündet und seine für 2020 geplanten Investitionen um knapp ein Viertel auf 14 Milliarden Dollar zusammengestrichen. Dennoch schaffte es der französische Konzern damit im Gegensatz zu BP, Shell und Exxon Mobil immerhin, schwarze Zahlen zu schreiben.
Der Vorteil von Total: Fast niemand sonst auf dem Markt kann zu so günstigen Preisen produzieren wie die Franzosen. Ab einem Preis von 25 Dollar pro Barrel der Nordseesorte Brent macht Total bereits Gewinn. BP und Shell brauchen da noch 10 Dollar mehr.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Seit der letzten Krise 2014 hat der Pariser Konzern seine Produktionskosten um satte 75 Prozent gesenkt. Auch die Gearing-Ratio, ein Maßstab für die Verschuldung eines Unternehmens, hat sich bei Total halbiert.
Aber auch Total hatte bereits wie alle anderen Ölkonzerne ein ordentliches Sparprogramm auflegen müssen. So sollen die Betriebskosten um eine Milliarde Euro gesenkt werden, genauso wie die Energiekosten. 1000 Stellen will Total in seiner Petrochemie-Sparte abbauen.
Das Unternehmen hatte sich angesichts der Krise im April mit der Ausgabe von Anleihen im Wert von drei Milliarden Dollar Luft verschafft und Kreditlinien im Umfang von sechs Milliarden Dollar in Anspruch genommen.
Mehr: Big Oil schwächelt – doch ein Konzern trotzt der Krise
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.