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Energie

Duell im Stromspeichermarkt Akku-Hersteller Sonnen ärgert Tesla

Eine Stadt, 3000 Häuser mit Solaranlage und alle bunkern Strom: Die bayrische Firma Sonnen verwirklicht in Arizona ein riesiges Heimspeicherprojekt. Und attackiert damit den Rivalen Tesla ausgerechnet in seiner Heimat.
13.10.2017 - 12:46 Uhr 1 Kommentar
Immer mehr Menschen kaufen sich eine Solaranlage mit Batteriespeicher. Quelle: dpa
Installation einer Solaranlage auf einem Dach

Immer mehr Menschen kaufen sich eine Solaranlage mit Batteriespeicher.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Noch besteht das Projekt zwar nur auf dem Reißbrett. Aber das Konzept sorgt jetzt schon für Aufsehen. Der amerikanische Hausbauer Mandalay Homes will in den nächsten Monaten damit beginnen, im US-Bundesstatt Arizona eine Stadt zu errichten, in der die Bewohner ihren Strom selbst produzieren, zwischenspeichern und sich untereinander vernetzen. Alle 3000 Häuser in dem Ort Jasper in der Gemeinde Prescott Valley erhalten eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher, um dem Traum der Energieautarkie näher zu kommen.

Als Partner für das Projekt hat sich Mandalay Homes aber nicht den kalifornischen Autokonzern- und Batteriehersteller Tesla ausgesucht, sondern den Deutschen Heimspeicherprimus Sonnen. Die Firma aus dem bayrischen Wilpoldsried stattet alle 3000 Häuser in Jasper mit ihren Akkusystemen aus und setzt damit das aktuell größte Heimspeicher-Projekt in den USA um. Durch die Vernetzung der Speicher entsteht ein virtuelles Kraftwerk mit einer Leistung von 23 Megawatt.

„Das ist die Stadt der Zukunft, in der alle Bewohner ihre Energie selbst erzeugen, speichern und sich untereinander vernetzen können“, erklärt Philipp Schröder, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing bei Sonnen. Bis vor einigen Jahren agierte Schröder noch als Deutschland-Statthalter von Tesla. Bis heute ist Tesla-Gründer Elon Musk sein großes Vorbild. Dass er nun ausgerechnet seinem Ex-Chef einen prestigeträchtigen Großauftrag im Umfang von bis zu 30 Millionen Dollar wegschnappt, freut ihn doppelt.

„Dass wir im Heimatmarkt von Tesla dieses Projekt realisieren konnten, zeigt, dass wir technologisch im Bereich Energie an Tesla in den USA vorbeiziehen“, sagt der Sonnen-Manager. Während Tesla seine Batterien vorwiegend für die eignen Elektroautos nutzt und den Energiemarkt als Zweitgeschäft sieht, hat sich Sonnen völlig auf den Elektrizitätssektor fokussiert. Amerika ist für den Mittelständler ein attraktiver Markt. Nach China sind die USA der zweitgrößte Solarmarkt der Welt. Und Sonnen, zu deren prominenten Investoren auch der US-Technologieriese GE zählt, verfolgt nichts weniger als das Ziel, es jedem Menschen zu ermöglichen, seine Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen.  

Geht es nach den Bayern sind klassische Energieversorger wie RWE oder Eon bald obsolet. Stattdessen sollen sich Millionen von Verbrauchern mit Hilfe von Solaranlagen auf dem Dach, Windrädern im Umkreis und Sonnen-Batterien in der Wohnung gegenseitig mit grünem Strom versorgen. In Deutschland geht die Firma mit Spruch „Wir schaffen die Stromkosten ab“ auf Kundenfang. Wer sich einen Akku von Sonnen kauft, zahlt nicht mehr nach verbrauchter Kilowattstunde für den Strom, sondern eine monatliche Flatrate von gut 20 Euro.

2016 erzielte Sonnen freilich gerade einmal einen Umsatz von 42 Millionen Euro. Aber der Mittelständler aus dem Allgäu hat viel vor. „Ich bin von Tesla gewechselt, weil wir im Energiebereich in Deutschland weiter sind als das Silicon Valley“, sagte Schröder Anfang des Jahres dem Handelsblatt. Jetzt will er Tesla in den USA offenbar zeigen, um wie viel weiter.

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1 Kommentar zu "Duell im Stromspeichermarkt : Akku-Hersteller Sonnen ärgert Tesla "

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  • Wenn man den Analysen und Berichten von US Finanzseiten folgt ist Teslas Solarunternehmen ein ziemliches Desaster. Das vom HB bejubelte Projekt funktioniert aufgrund des Tarifmodells des Stromversorgers zu Lasten der Gesellschaft.

    Die Einspeisung umweltschädlichen Solarstroms erfolgt entsprechend dem Wetter, der Tages- und Jahreszeit. Mit Batterien lassen sich kurzfristige Schwankungen von Verbrauch und Erzeugung ausgleichen, mehr nicht. Die Siedlung wird aus gutem Grunde an das Netz angeschlossen bleiben und dieses als Back-up nutzen, sprich der Versorger muss entsprechende Kapazitäten vorhalten. Letztlich werden lediglich die Brennstoffkosten der Kraftwerke durch die umweltschädlichen Solaranlagen und Batterien, 0.5 - 3c/kWh, eingespart.

    Mit einer verursachergerechten Änderung des Tarifsystems des Versorgers, sprich einem Kostensplit nach Netzkosten, Regelenergie, Bereitstellungskosten und den reinen Betriebskosten der Kraftwerke werden diese Solarlösungen hoffnungslos unwirtschaftlich.

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