Energiekonzern Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn bei Eon – die Blitzanalyse

Die Essener unter Chef Johannes Teyssen starten verhalten ins neue Jahr.
Düsseldorf Einen Tag vor seiner Hauptversammlung legt der Energieriese Eon die Zahlen für das erste Quartal vor.
- Der Umsatz steigt um fünf Prozent, von 8,7 Milliarden auf 9,1 Milliarden Euro.
- Der bereinigte Konzernüberschuss sinkt gleichzeitig von 727 Millionen Euro auf 650 Millionen Euro, und damit um elf Prozent.
- Das Ergebnis je Aktie sinkt von 0,34 Cent auf 0,30 Cent.
Das fällt positiv auf:
Im Bereich Erneuerbare Energien konnte der Essener Konzern sein bereinigtes Ebit von 171 Millionen Euro auf 211 Millionen Euro steigern. Das lag vor allem an der Inbetriebnahme von Windparks in Großbritannien und den USA. Nach dem abgeschlossenen Mega-Deal mit RWE, wandert dieses Segment an die Konkurrenz.
Auch die Geschäfte in der Türkei machen sich für Eon bezahlt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen dort mehr Wasserkraft erzeugen und damit seinen Umsatz in dem Land um zwanzig Millionen Euro steigern.
Auch den Umsatz im Bereich Netze konnte der Stromversorger steigern. Mit 2,5 Milliarden Euro lag der immerhin drei Prozent über dem Quartal des Vorjahres. Das Netzgeschäft in Deutschland blieb stabil.
Das fällt negativ auf:
Obwohl Eon eigentlich in allen Geschäftsbereichen ein Umsatzplus verzeichnen kann (Netze, Kundenlösungen, Erneuerbare), sinkt der bereinigte Konzernüberschuss der Essener um elf Prozent auf 650 Millionen Euro.
Das liegt auch an dem starken Rückgang der Einnahmen aus dem Bereich Kundenlösungen. Das bereinigte Ebit sinkt hier von 392 Millionen Euro auf 219 Millionen Euro. Schuld seien vor allem die stark gesunkenen Margen im Strom- und Gasvertrieb. Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb sind zu Beginn des Jahres laut Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) um 10,6 Prozent angezogen und folgen damit dem steigendem Großhandelsstrompreis.
In Großbritannien machte Eon ebenfalls der Strompreis zu schaffen. Auch hier sank das Geschäft gegenüber dem Vorjahr deutlich. Hier gibt Eon die 2019 eingeführten regulatorischen Preisobergrenzen auf dem Strommarkt als Begründung an.
Die Nettoverschuldung des Konzerns stieg von 16,5 Milliarden Euro am 31. Dezember, auf 18,8 Milliarden Euro zum Ende des ersten Quartals 2019.
So geht es jetzt weiter:
Eon-Finanzvorstand Marc Spieker gab sich für den Verlauf des restlichen Jahres zuversichtlich. „Abgesehen vom Sonderfall Großbritannien haben wir im Kerngeschäft eine solide Entwicklung gezeigt“, teilte Spieker in einem Statement mit. Die Prognose für 2019 werde man deswegen bestätigen.
Der Konzern erwartet bis zum Ende des Geschäftsjahres einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden Euro und will seinen Aktionären eine Dividende von 0,46 Cent pro Aktie ausschütten. Eon ist mitten in den Integrationsverhandlungen mit seinem Konkurrenten Innogy. Danach will sich der Konzern auf die Sparten Vertrieb und Netze konzentrieren und hier zu einem der größten europäischen Versorger aufsteigen. Durch die Teilübernahme erhofft sich Eon Synergieeffekte von bis zu 800 Millionen Euro.
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