Energietechnik-Konzern Siemens Energy zieht sich aus Wasserkraft-Joint-Venture mit Voith zurück

Über den Kaufpreis für 35 Prozent der Anteile an dem Spezialisten für Wasserkraftwerke-Generatoren sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Siemens Energy am Freitag mit.
Düsseldorf Der Energietechnikkonzern Siemens Energy zieht sich aus dem Gemeinschaftsunternehmen Voith Hydro zurück und verkauft seine Minderheitsbeteiligung an den Partner Voith. Über den Kaufpreis für 35 Prozent der Anteile an dem Spezialisten für Wasserkraftwerke sei Stillschweigen vereinbart worden, teilten beide Unternehmen mit.
Voith Hydro war im Jahr 2000 gegründet worden. Voith stellte die Turbinen und Siemens die Generatoren. Der Umsatz lag zuletzt bei rund einer Milliarde Euro.
Siemens Energy wolle sich auch durch diesen Schritt auf sein Kerngeschäft konzentrieren, betonte der Konzern. Hierzu gehöre der Transport und die Speicherung von Energie, die Dekarbonisierung industrieller Prozesse sowie die Stromerzeugung ohne oder mit geringen CO2-Emmissionen. Wasserkraft spiele dabei eine untergeordnete Rolle.
Im Gegensatz dazu sieht Voith seine Sparte Hydro als eine der drei Säulen des Familienkonzerns neben Papiermaschinen und Antriebstechnik. Voith wertet den Zukauf als einen weiteren strategischen Schritt, nachhaltige Technologien auszubauen. Die Schwaben verwiesen auf die steigende Bedeutung der Wasserkraft im Mix der erneuerbaren Energien.
„Nach einigen strategischen Zukäufen in den Konzernbereichen Paper und Turbo freuen wir uns darüber, dass wir mit der vollständigen Übernahme von Voith Hydro künftig den Ausbau der Wasserkraft noch konsequenter vorantreiben können“, sagte eine Sprecherin. Voith baut und vermarktet weltweit Pumpspeicherkraftwerke. Wir sehen in Voith Hydro deshalb großes Potenzial für ein nachhaltig profitables Wachstum, so die Sprecherin.
Voith ist eines der großen Familienunternehmen mit 4,2 Milliarden Euro Umsatz und 20.000 Beschäftigten in mehr als 60 Standorten weltweit. Voith kann sich den Zukauf gut leisten, da das Unternehmen 1,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Anteile am Roboterhersteller Kuka vor vier Jahren noch nicht vollständig reinvestiert hat. „Wir verfügen auch nach der Übernahme der Siemens-Anteile über weitere Mittel für weitere Zukäufe“, sagte die Sprecherin.
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