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Energie

Eon sucht Käufer Warum Uniper zum Spekulationsobjekt wird

Eon bereitet sich auf den Verkauf des restlichen Anteils an der Kraftwerksgesellschaft vor – und dürfte auf reges Interesse stoßen. Die Aktie steigt und steigt. Die ersten Interessenten strecken schon die Fühler aus.
31.05.2017 - 16:55 Uhr Kommentieren
Das Unternehmen, das neben den Kohle- und Gaskraftwerken auch den Großhandel übernommen hat, ist zum Spekulationsobjekt geworden. Quelle: dpa
Uniper

Das Unternehmen, das neben den Kohle- und Gaskraftwerken auch den Großhandel übernommen hat, ist zum Spekulationsobjekt geworden.

(Foto: dpa)

Als Eon-Chef Johannes Teyssen Ende 2014 die Aufspaltung des Energiekonzerns bekanntgab, hatte der geplante Spin-off noch keinen Namen, wurde aber umgehend mit einem Schimpfwort belegt: Das neue Unternehmen, das die notleidenden Kohle- und Gaskraftwerke übernahm, wurde schnell als „Resterampe“ bezeichnet. Der Eon-Konzern, der sich selbst auf das Geschäft mit der Energiewende konzentrierte, entsorge sich schlicht seiner Probleme, hieß es.

Tatsächlich ist das neue Unternehmen, das inzwischen Uniper heißt, an der Börse alles andere als eine Resterampe. Seit dem Börsengang im September vergangenen Jahres hat die Aktie mehr als 70 Prozent an Wert zugelegt. Am Mittwoch schoss die Aktie zwischenzeitlich sogar um fast zehn Prozent nach oben.

Das Unternehmen, das neben den Kohle- und Gaskraftwerken auch den Großhandel übernommen hat, ist zum Spekulationsobjekt geworden – und das aus gutem Grund. Der Eon-Konzern, der beim Börsengang zunächst 53,35 Prozent platziert hatte, hat den kompletten Ausstieg eingeleitet.

Wer übernimmt die Zukunft, wer den Ballast?
Vertrieb
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Eon übernimmt 33 Millionen Kunden – in Deutschland, Großbritannien, Skandinavien, Osteuropa oder der Türkei. Das Geschäft ist solide, die Margen sind aber dünn. Neue Produkte und Dienstleistungen müssen her. Das Problem: Eon wird sich mit neuen, schlagkräftigen Konkurrenten messen. Die heißen, Google, Apple oder Samsung. Fazit: Hoffnungswert.

(Foto: ap)
Konventionelle Stromproduktion
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Jahrzehntelang produzierten Kohle- und Gaskraftwerke nicht nur Strom, sondern auch Unmengen an Geld. Strom wurde eben in großen, zentralen Anlagen produziert. Jetzt hat per Gesetz grüner Strom Vorrang im Netz und drängt die großen Kraftwerke aus dem Markt. Allein in den ersten neun Monaten brach das Ebitda der Sparte um 32 Prozent ein. Uniper muss retten was noch zu retten ist. Fazit: Sanierungsfall.

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Erneuerbare Energien
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Eon stieg spät in das Geschäft mit erneuerbaren Energien ein. Inzwischen hat das Unternehmen aber schon Windanlagen mit mehr als vier Gigawatt Leistung installiert – das entspricht rund vier Kernkraftwerken. Bei Offshore-Wind sieht sich Eon weltweit an Nummer zwei, bei Onshore auf Position zwölf. Bald schon wird beim Ebitda die Milliardenmarke geknackt – kein Wunder das Eon die Sparte behält. Fazit: Zukunftsgeschäft.

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Netze
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Eons Stromleitungen reichen theoretisch 25 Mal um die Erde. Eine Million Kilometer hat der Konzern verlegt. Das Netz will Eon auch behalten und hat gute Gründe: Die Renditen werden zwar von Regulierungsbehörden gedeckelt, aber lieber kleine Renditen als gar keine Renditen wie bald in der Stromproduktion. Fazit: Solides Geschäft.

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Großhandel
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Den Großhandel gibt Eon ab, damit Uniper den Strom aus den Kraftwerken wenigstens selbst vermarkten kann. Die Tochter bewegt Milliarden, kauft Kohle zum Verfeuern ein und bringt russisches Gas in Europa unter. Das war früher einmal ein einträgliches Geschäft, aber auch die Zeiten sind längst vorbei. Fazit: Spekulationsobjekt.

(Foto: ap)
Exploration und Produktion
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Jahrelang hat Eon gekämpft, um einen eigenen Zugang zu den russischen Gasfeldern zu bekommen, jetzt übernimmt Uniper das Geschäft. Die neue Gesellschaft ist an einem lukrativen Feld in Westsibirien beteiligt, Juschno Russkoje, fördert dort pro Jahr knapp sechs Milliarden Kubikmeter Gas und fährt solide Gewinne ein. Dumm nur, dass neben dem Strompreis auch der Ölpreis im Keller ist, aber das muss ja nicht so bleiben. Fazit: Dauerbrenner.

(Foto: obs)
Kernenergie
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Jahrzehntelang haben die Atomkonzerne mit ihren Reaktoren unverschämt viel Geld verdient, jetzt sind die Anlagen nur noch eine einzige Last. Die Reaktoren müssen teuer abgebaut und die Brennelemente noch teurer entsorgt werden. Kein Wunder, dass Eon die Aufgabe gerne Uniper überlassen hätte. Daraus wird aber nichts: Mit einem neuen Gesetz schob die Bundesregierung dem einen Riegel vor, Eon muss sich um die drei noch aktiven und fünf bereits im Rückbau befindlichen Reaktoren kümmern. Fazit: Ballast.

(Foto: dpa)

Der Energiekonzern hat die Investmentbank Goldman Sachs mit der Prüfung der Alternative für den Ausstieg beauftragt, wie das Handelsblatt aus Kreisen der Unternehmen erfuhr. Zuvor hatte bereits die Nachrichtenagentur Reuters darüber berichtet. Das ist an sich auch keine Überraschung. Teyssen hat stets betont, dass der Konzern die restlichen Anteile zwar bis Ende 2017 halten will – vor allem aus steuerlichen Gründen. Danach sollen sie aber zügig verkauft werden. „Wie bereits angekündigt, wird Eon ihre Beteiligung an Uniper ab 2018 veräußern“, sagte ein Sprecher am Mittwoch auf Anfrage. Weiter kommentieren wollte er Marktgerüchte aber nicht.

Tatsächlich positionieren sich die ersten Interessenten schon. Der finnische Versorger Fortum soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg schon bei Eon vorgefühlt haben. Auch der tschechische Energiekonzern EPH, der schon die Braunkohleaktivitäten von Vattenfall in Ostdeutschland übernommen hat, soll interessiert sein. Zum Prüfauftrag für Goldman Sachs gehört aber auch die Platzierung an der Börse oder der Verkauf an einen Finanzinvestor.

Parfümeriekette Douglas bekommt ein neues Logo
Parfümerie Douglas
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Das Logo der Parfümeriekette Douglas ist fast 50 Jahre alt. „Ab August starten wir mit der Umstellung des Logos“, kündigte Douglas-Chefin Tina Müller im Interview mit der „Wirtschaftswoche“ an. Das neue Logo solle den Premiumcharakter der Marke betonen und „strahlt Modernität aus“. Ziel sei es, eine jüngere Zielgruppe anzusprechen.

Neues Lufthansa-Design
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In einer Ausgabe des eigenen Bordmagazins überraschte Deutschlands größte Fluggesellschaft im Februar 2018 mit einer neu gestalteten Boeing 747-8. Die neue Optik sei das „i-Tüpfelchen“ der Modernisierung der Airline, sagte Konzernchef Carsten Spohr. Durch die Fokussierung auf nunmehr zwei Farben, blau und weiß, wirken die Flieger klar strukturiert und modern. Die Form des 100 Jahre alten, weltbekannten Kranich-Symbols wurde aber nicht angerührt.

(Foto: dpa)
Künftig ohne Spiegelei
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Sowohl das markante Gelb im Logo als auch die graue Begleitfarbe an der Unterseite der Lufthansa-Flugzeuge sind Geschichte. Auch am schlichten Schriftzug tut sich was. Bis die gesamte Flotte dann aber das neue Kleid tragen wird, werden laut Unternehmensschätzung rund sieben Jahre vergehen.

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Neues Metro-Logo
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Deutschlands einst größter Handelskonzern hat sich aufgespalten: Unter dem Namen Metro firmiert seit 2017 noch das Lebensmittelgeschäft mit den Metro-Großmärkten und Real. Dafür hat der Konzern auch gleich eine neues Logo spendiert.

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Altes Metro-Logo
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Bei der letzten Hauptversammlung der alten Metro prangte noch das alte Logo am Rednerpult – hier sicherte sich Metro-Chef Koch die Zustimmung der Aktionäre für die Aufspaltung.

(Foto: dpa)
Neues Aldi-Logo
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Der Discounter Aldi Süd möbelte im Frühjahr 2017 nach elf Jahren sein Logo auf. Das neue Aldi-Emblem hat im Prinzip die gleichen Elemente wie sein Vorgänger. Doch insgesamt wirkt das Logo weniger eckig und kantig – und wartet mit einer Art 3D-Effekt beim gestrichelten „A“ auf.

(Foto: Aldi Süd)
Das alte Aldi-Logo
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Seit dem Jahr 2006 sah das Logo von Aldi Süd so aus. Insgesamt ist es die siebte Logo-Änderung seit 1948.

(Foto: Aldi Süd)

Tatsächlich hat Uniper zwar auf den ersten Blick bei der Aufspaltung die unattraktiveren Teile übernommen. Die Kohle- und Gaskraftwerke kämpfen mit der Energiewende und haben in den vergangenen Jahren deutlich an Wert verloren. Andererseits wurde Uniper bei der Aufspaltung von Eon auch mit ausreichend Kapital ausgestattet, um am Markt bestehen zu können. Uniper-Chef Klaus Schäfer hat seinem Unternehmen zwar einen harten Sanierungskurs verordnet, sieht für sein Unternehmen aber auch eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Stromversorgung.

Im ersten Quartal konnte Uniper unter dem Strich einen Nettogewinn von 751 Millionen Euro verbuchen – gut 100 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern gab aber auch um 41 Prozent auf 514 Millionen Euro nach.

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