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Energie
Solarkraftwerk in Brandenburg

Energiegewinnung durch Sonnenkraft war lange eine der teuersten Techniken der Erneuerbaren Energien.

(Foto: dpa)

Erneuerbare Energien Solarenergie ist die billigste Stromquelle Deutschlands

Ökostrom war lange teurer als normaler Strom. Doch die Herstellungskosten sinken immer weiter. Verbraucher profitieren davon bisher nicht.
23.03.2018 - 17:04 Uhr 7 Kommentare

Düsseldorf Ökostrom bricht einen Rekord nach dem anderen: Erst verkündet der Energieversorger Eon, dass im vergangenen Jahr so viel Strom aus grünen Quellen erzeugt wurde wie nie zuvor. Jetzt berichtet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), dass Solarkraft die billigste Stromquelle Deutschlands ist. Ausgerechnet die Technik, die lange als teuerste unter den Erneuerbaren Energien galt.

„Neu errichtete Photovoltaik-Anlagen an günstigen Standorten sind bereits heute günstiger als fossile Kraftwerke, und dieser Trend wird sich bis 2035 deutlich verstärken“, sagt Projektleiter Christoph Kost vom ISE. Technische Fortschritte und ein harter Wettbewerb hätten den Preis nach unten getrieben, erklärt die Studie die gesunkenen Kosten.

Für die effizientesten Solarparks berechnen die Forscher einen Preis von durchschnittlich 3,71 Cent bis 11,54 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Elektrizität aus konventionellen Kraftwerken kommt der Studie zufolge auf Herstellungskosten bis zu 21,94 Cent pro Kilowattstunde.

Auf dem Photovoltaikmarkt, der wie die anderen Erneuerbaren Energien stark subventioniert wurde, ist es in den vergangenen Jahren zu einem hohen Wettbewerb innerhalb der Industrie gekommen. Das hat seit 2011 nicht nur zu deutlichen Preisrückgängen, sondern auch zu zahlreichen Insolvenzen in der deutschen Solarbranche geführt. Seit 2010 gingen so mehr als 100.000 Jobs im Photovoltaikbereich verloren.

Nur noch 32.000 Beschäftigte arbeiten heute in dem Sektor. Beinahe alle Pioniere schlitterten in die Insolvenz, so etwa Solarworld, der letzte große Solarmodulhersteller Europas. Seitdem dominieren Wettbewerber aus China den globalen Markt, sowohl in der Produktion als auch in der Installation von Photovoltaik-Anlagen.

Nur weil Solarenergie jetzt am günstigsten in der Produktion ist, heißt das aber nicht, dass Deutschland bald nur noch aus Photovoltaik-Anlagen besteht. Es ist nicht notwendigerweise die kostengünstigste Energieform, die sich am Ende durchsetzen wird, so Kost.

Auch Onshore-Windenergie ist mit Herstellungskosten zwischen 3,99 Cent und 8,23 Cent pro Kilowattstunde immerhin die zweitgünstigste Stromquelle im Land, Offshore sei aufgrund höherer Installations-, Betriebs- und Finanzierungskosten noch etwas teurer, heißt es in der Studie.

Trotzdem bestehe das Problem der Wetterabhängigkeit und der mangelnden Flexibilität, warnen die Forscher. Das alte Verteil- und Speicherproblem bei Erneuerbaren Energien: Solar- und Windanlagen produzieren nichts, wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht und die Speicherkapazitäten sind begrenzt. Deswegen springen in solchen Flautezeiten immer noch konventionelle Kraftwerke ein. Das wird in den Herstellungskosten – auch bekannt als Gestehungskosten – in der Studie allerdings nicht mit eingerechnet.

Zuletzt hat Strom aus Erneuerbaren Energien etwa 35 Prozent des deutschen Bedarfs gedeckt. Die Bundesregierung will diesen Anteil bis 2030 auf 65 Prozent erhöhen.

Mit günstigeren Preisen können Verbraucher trotzdem nicht rechnen. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt hat laut Verivox-Verbraucherpreisindex im vergangenen Jahr knapp 28 Cent pro Kilowattstunde Strom bezahlt. Dabei waren die Preise 2014, 2015 und 2016 jeweils noch zurückgegangen. 2018 soll der Strom im Schnitt sogar noch teurer werden, obwohl die Kosten der Versorger sinken – die Entlastungen werden aber in der Regel nicht weiter gegeben.

So ist die EEG-Umlage, mit der die Stromkunden den Ausbau der Erneuerbaren Energien finanzieren, zum ersten Januar um 0,09 Cent auf 6,792 Cent je Kilowattstunde gesunken. Auch die Umlage zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung hat sich verringert. Die Netzentgelte, die Netzbetreiber für die Durchleitung des Stromes verlangen, sind zum Jahreswechsel im Schnitt um rund vier Prozent gesunken.

Die Branche sieht den Staat in der Pflicht: Die staatlichen Umlagen machten weiter mehr als die Hälfte des Gesamtpreises aus, den Stromanbietern bleibe kaum noch Spielraum für die Preisgestaltung, heißt es dann von Seiten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Und der Verbraucher zahlt weiter drauf.

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7 Kommentare zu "Erneuerbare Energien: Solarenergie ist die billigste Stromquelle Deutschlands"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • ... und warum gibt es keinen Markt für Solarstrom? Warum werden die Stromverbraucher von der politischen Klasse gezwungen den minderwertigen Solarstrom zu überhöhten Preisen abzunehmen?
    Dieser Artikel ist ein Beweis für den Niveauverlust des Handelsblatts!

  • Herr Heinz Walde,

    es ist Fakt, dass Solarstrom hier die billigste Stromquelle ist.

    Das war doch immer das Ziel der "Förderung".

    Dank eines Tsunamis hat es letztendlich auch geklappt.

    Ihr Vergleich ist leider einer zwischen Äpfeln und irgendeinem Komp(l)ott.

    Sie haben sich umsonst ereifert.

  • Leider kostet das Speichern 50 ct bis 1 Euro pro kWh. Ausserdem müsste man noch über die Jahreszeiten speichern, da fallen Batterien wegen ihrer Selbstendladung aus.

    H.W.Sinn hat es in seinem Vortrag "Wieviel Zappelstrom verträgt das Netz" für einen Ökonom ganz gut zusammengefasst. Technisch mögen manche Dinge etwas anders liegen, aber wirtschaftlich ist Energiewende Harakiri.

    Früher haben wir nicht umsonst immer gesagt: "Atomkraftgegner überwintern, bei Dunkelheit mit kaltem H...." Auch Sinn kommt zu den Schluss, daß wir zwar unseren BMW i3 im Oktober aufladen können, den aber bis März dann nicht mehr fahren dürfen. Ganz im Sinne der doppelten Stromversorgung eine doppelte Autoversorgung: E-Auto für den Sommer, "nromales" Auto für den Winter.

    Übrigens war es der deutsche Stromkunde, der dazu gezwungen wurde die Konstendegression der PV mit 120 Milliarden zu finanzieren. Bedanken tut sich der von der Sonne verwöhnte Rest der Welt nicht bei uns.


  • Man vergleicht wieder Äpfel mit Birnen. Solarzellen können durchaus die billigste Methode sein, unregelmäßig vorhandenen, schwankenden, wetterabhängigen Strom herzustellen. Wer verläßlichen, jederzeit verfügbaren Strom braucht, kann diesen aber nicht verwenden, außer es ist ein sehr großer Speicher vorhanden. Sobald man einen großen Speicher einrechnet ist Kohle die billigste Energiequelle. Rechnet man die Umweltschäden von Kohle ein, ist Atomkraft die billigste Energiequelle.

  • ... man möge keiner Statistik glauben, die man nicht selbst gefälscht hat....

  • Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) berichtet, dass Solarkraft die billigste Stromquelle Deutschlands ist. Ja warum hat dann Deutschland die mit am höchsten Strompreise Europas??? Warum ist der französische Atomstrom weit aus billiger???
    Ein Institut für Solarenergie behauptet dass Soloarenergie der billigste Strom in Deutschland ist, ach ja die Mafia behauptet sie ist auch nur ein Sozialunternehmen das ihre mitglieder schützt.
    Solarenergier ist und wird in Deutschland nie billig sein, alles andere ist Unwahr. Der Strompreis in Deutschland wird mit über 100% ÖKO-Steuern beaufschlagt. Man schaue sich nur die Stromrechnung an der Anteil der Gesamtsteuern ist mehr als der Grundpreis nur als Beispiel: Grundpreis mit 10 ct und Endpreis 23 ct sind 130% Aufschlag auf den Grundpreis. Dazu kommen noch die Bereitstellung von Reservekraftwerken die auch bezahlt werden müssen, denn Sonne scheint oder scheint mal nicht und besonders Nachts siehts düster aus.

  • ERNEUERBARE ENERGIEN
    Solarenergie ist die billigste Stromquelle Deutschlands
    Ökostrom war lange teurer als normaler Strom. Doch die Herstellungskosten sinken immer weiter. Verbraucher profitieren davon bisher nicht.

    .............................

    UND WOHER STAMMTEN DIE ANLAGEN ?

    AUS CHINA ?????

    Und warum setzt man sich nicht intensiver dafür ein daß IN DER GANZE EU, DIE DÄCHER EUROPAS BESSER AUSGEWERTET UND VERWERTET WERDEN ?

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