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Energie

Glencore-Xstrata Fusion Gigantenhochzeit mit Hindernissen

Die lange Zitterpartie um die Großfusion in der Rohstoffbranche ist vorbei. Die Aktionäre des Bergbauriesen Xstrata haben der Fusion mit Glencore zugestimmt. Allerdings bleibt ein Haken: Die Eigner lehnen ein Boni-Paket ab.
20.11.2012 Update: 20.11.2012 - 17:22 Uhr Kommentieren
Hand in Hand arbeiten: Glencore und Xstrata wollen einen Rohstoffriesen schmieden. Quelle: dpa

Hand in Hand arbeiten: Glencore und Xstrata wollen einen Rohstoffriesen schmieden.

(Foto: dpa)

Zug Das Theater Casino in Zug wird als „kultureller Leuchtturm“ der Stadt und des gleichnamigen Kantons gerühmt. Doch die Damen und Herren, die den Jugendstil-Bau am schönen Zugersee bevölkern, wollen weder ein Drama, noch eine Komödie anschauen. Auf ihrem Programm steht „serious business“: In getrennten Abstimmungen votieren die Aktionäre des weltgrößten Rohstoffhändlers Glencore und des Bergbauriesen Xstrata über die seit Jahren größte Fusion im Reich der Rohstoffe.

Die Xstrata-Aktionäre stimmten nach langem Ringen der rund 30 Milliarden Dollar schweren Fusion mit dem Rohstoffgiganten Glencore zu. Sie befürworteten mehrheitlich den geplanten Zusammenschluss beider Unternehmen zu einem neuen Giganten im Rohstoffgeschäft. Kurz zuvor hatten die Glencore-Aktionäre die Pläne abgesegnet.

Ein umstrittenes Bonusprogramm für Xstrata-Manager von umgerechnet rund 180 Millionen Euro lehnten die Aktionäre des Bergbaukonzerns allerdings ab. Glencore-Chef Ivan Glasenberg wollte mit dem Bonusprogramm die Führungsetage von Xstrata im Konzern halten. Doch vielen Anteilseignern stieß das üppige Vergütungspaket übel auf.

Xstrata-Verwaltungsratschef John Bond zog die Konsequenzen aus der Niederlage und kündigte nach der Sitzung seinen Rücktritt an, sobald der Zusammenschluss abgeschlossen sei. Er warf den Aktionären vor, mit der Ablehnung der Zahlungen das neue Unternehmen unnötigen Risiken auszusetzen.

Trotz der offenen Frage über die Bonus-Regelung soll aus den beiden Unternehmen nun ein neuer Handels- und Bergbaugigant hervorgehen - nach unterschiedlichen Berechnungen der fünft- oder gar viertgrößte der Welt. Ein Konzern, der die gesamte Kette der Wertschöpfung von der Förderung über die Verarbeitung bis zum Transport und Verkauf von Rohstoffen abdeckt und so profitabel wie nur irgend möglich arbeitet.

Gemeinsam bringen es die beiden im steuergünstigen Kanton Zug ansässigen Unternehmen auf einen Marktwert von mehr als 90 Milliarden Dollar. Mit zusammen 130.000 Beschäftigten in mehr als 40 Ländern und mehr als 100 Minen erwirtschaften sie einen Umsatz von 210 Milliarden Dollar. Zur Mitgift der Gigantenhochzeit gehört – vor allem seitens Glencore – eine Hochseeflotte mit fast 200 Containerschiffen, Tankern, Schüttgutfrachtern und rund 50 Öltanklagern.

„Wir haben die fantastische Möglichkeit, ein neues Kraftwerk in der globalen Rohstoffindustrie zu schaffen“, schwärmte der Mann, der als treibende Kraft des Megadeals gilt: Der Südafrikaner Ivan Glasenberg (55), seit 2002 Nachfolger von Glencore-Gründer Marc Rich. Ihm sagte man angesichts seiner Geschäfte mit Kuba, dem Iran und Apartheid-Südafrika nach, er würde selbst mit dem Teufel dealen.

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