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Energie

Hoher Überschuss Stromexporte aus Deutschland sind der Renner

Deutsche Stromausfuhren erleben derzeit einen Boom. Seit vier Jahren wurde nicht mehr so viel Strom exportiert wie 2012. Die Grünen feiern bereits den Erfolg der Energiewende – doch so begeistert sind lange nicht alle.
02.04.2013 - 16:11 Uhr 20 Kommentare
Rotoren von Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein: Deutsche Stromexporte boomen. Quelle: dpa

Rotoren von Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein: Deutsche Stromexporte boomen.

(Foto: dpa)

Berlin Deutschland hat im ersten Jahr nach der Energiewende seine Stromausfuhren vervierfacht. 2012 sei der Überschuss der Stromexporte auf 22,8 Terawattstunden (TWh) gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit. "Damit wurde im Jahr 2012 der höchste Überschuss der letzten vier Jahre erzielt", erklärte die Behörde.

Während die Stromwirtschaft trotz dieser Entwicklung vor Lücken bei der Versorgungssicherheit warnte, sahen die Grünen in den Zahlen einen Beleg für den Erfolg der Energiewende weg von der Atomkraft hin zu Strom aus regenerativen Quellen.

Über die europäischen Netze floss 2012 wie schon in den sechs Jahren zuvor erheblich mehr Strom aus Deutschland in andere Länder als umgekehrt, hieß es in der Mitteilung des Statistischen Bundesamtes. Im einzelnen importierte Deutschland im vergangenen Jahr 43,8 TWh Strom und führte 66,6 TWh aus. Mit dem Stromhandel erzielte Deutschland im vergangenen Jahr einen Überschuss von 1,4 Milliarden Euro. Einfuhren von 2,3 Milliarden Euro standen Ausfuhren von 3,7 Milliarden Euro gegenüber.

Die größten Strom-Lieferanten nach Deutschland waren nach den Statistiken Frankreich mit 13,2 Terawattstunden, Dänemark mit 8,5 Milliarden TWh und Tschechien mit 8,4 TWh. Bei den Abnehmerländern dominierten die Niederlande mit 22,6 TWh vor den Alpen-Nachbarländer Österreich mit 15,9 TWh und Schweiz mit 12,7 TWh.

Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion, Bärbel Höhn, wies darauf hin, dass der Strom an der deutschen Strombörse wegen der Erneuerbaren Energien besonders günstig sei und deswegen von den europäischen Nachbarn importiert werde. "Das Gerede, dass durch den Atomausstieg hier die Lichter ausgehen, wird dadurch einmal mehr widerlegt."

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20 Kommentare zu "Hoher Überschuss: Stromexporte aus Deutschland sind der Renner"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • @Rene Angenommen jemand geht jeden Freitag in ein Restaurant und bestellt ein Wiener Schnitzel. Eines Tages erhöht das Restaurant den Preis, und der Kunde beschwert sich. Der Ober wirft dem Gast vor, daß er das Wiener Schnitzel bestellt, er soll sich mit einem Eintopf zufriedengeben. Wo gibt es soetwas? In einer Marktwirtschaft sicher nicht! Das klingt eher nach einer kommunistischen Planwirtschaft, nach Bevormundung der Bürger!

  • Es gibt beim Thema Strom zwei "Welten":

    Die eine Welt ist eine realitätsferne Öko-Welt, in der Strom längst verlustfrei und kostenlos speicherbar ist. Zu dieser Öko-Welt zählt u.a. der Bundestag, in dem Leute wie Herr Trittin ununterbrochen Kilowattstunden "addieren" und "subtrahieren" und aus der Differenz "Export-Überschüsse" errechnen. Zu dieser Öko-Welt zählen auch wissenschaftliche "Grünlinge" die vom Akku ihres iPhones begeistert sind und jetzt von der Speicherung von Terawattstunden und Smart Grids reden.

    Die andere Welt ist die physikalische Realität, in der Strom nur einen Wert hat, wenn er ununterbrochen und mit großer Zuverlässigkeit fließt. In dieser Welt machen sich inzwischen immense Zusatzkosten bemerkbar, ohne daß man irgendeine Gegenleistung dafür bekommen würde.

  • Wahnsinn! Wenn der Redakteur selbst nachrechnen "könnte", käme er auf ganz neue Gedanken: Im Mittel haben wir für die 22,8TWh Strom ca. 5,8 Cent aus dem Ausland erhalten! Tolles Geschäft für das Ausland, da wir in Deutschland mindestens 24,5 Cent für jede erzeugte KWh Strom aus Photovoltaik-Anlagen an Kosten haben!
    Leider wird auch verschwiegen, dass zu jedem Zeitpunkt entsprechende Regelkraftwerke (für die Frequenzhaltung sprich: Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch) trotz dem am Netz halten müssen. Auch diese Kraftwerke müssen mit einer Mindestlast betrieben werden, damit sie überhaupt ihr Regelverhalten betreiben können. Das kostet uns auch viel Geld.
    Dieser Zustand der dt. Stromerzeugung wird das Ausland noch so lange erfreuen, bis auch sie ein Überangebot an PV oder Wind o.Ä. haben werden. Bis dahin werden wir weiter ein Mega-Zuschußgeschäft in Milliardenhöhe jährlich leisten.

  • Mich würde interessieren, wie die durchschnittlichen Kosten pro KWh für Import und Export betrugen.

  • Wind- und Solarstrom wird zu Dumpingpreisen ins Netz eingespeist und ruiniert so den ganzen Strommarkt. Ökostrom hat keinen Preis, weil er weit über seinen Erzeugungskosten vergütet wird.
    Das EEG ist das Gesetz eines totalitären Staates. Die DDR lebt in den grünen Köpfen weiter!

  • Leider werden in dem Artikel nur die tollen Stromexporte gelobt, echte Fakten aber unterschlagen.
    In Holland, das unseren teuer subventionierten Ökostrom vorwiegend zum Nulltarif abnimmt, sind die Strompreise von 2006 bis 2011 von 21,09 Cent auf 16,4 Cent/kWh gesunken (-22 %).
    Im selben Zeitraum sind in Deutschland die Strompreise von 19,46 auf 25,89 Cent/kWh gestiegen (+33 %).
    Wer hier noch von einem guten Geschäft spricht, kann nicht rechnen oder er ist ideologisch verblödet.
    Das Solargeschäft rentiert sich im wesentlichen nur für hoch subventionierte Großbauern, der normale Stromkunde zahlt die Zeche.
    Wenn ich meine Stromrechnungen aus den 90ern betrachte, damals kostete die kWh 7,5 Pfennige, heute 25 Cent - eine Steigerung in 20 Jahren um fast 700 %. Da kann man sich bei unseren grünen Ideologen wirklich bedanken.

  • Dafür garantiert die Bundesregierung den Netzbetreibern eine Dividende von 7%. In einer Marktwirtschaft! Oder den Windkraftbetreibern eine Anschlußgarantie, auch wenn die Netzbetreiber nicht anschließen wollen. Zahlen alles sie! Überhaupt versickert der Großteil ihrer Gebühren in privaten Taschen. Hat mit Erneuerbaren Energien nichts zu tun.

    So bezahlen sie seit Jahren für die maroden Stromnetze. Diese Gelder wurden aber als Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet. Nun müssen sie nochmal zahlen! Un dmit den Netzen werden vor allem die neu zu bauenden Kohlekraftwerke angebunden, nicht etwa nur die Windkraftanlagen.

    Übrigens die Bahn begründete ihre letzten Preiserhöhungen mit gestiegenen Energiekosten. Die kaufen ihren Strom an der Strombörse. Zur Zeit so billig wie noch nie!

  • Genau, "helmutmager"! Manche kapierens nie!
    Für mich ist diese Strompolitik im Öko-Mäntelchen nichts anderes als Enteignung! Ein weiteres Mosaiksteinchen im Spiel "die Welt gegen DEU". Von Reparationszahlungen für WK2 will ich hier gar nicht reden-bis jetzt haben wir nämlich nur freiwillige Wiedergutmachung geleistet. Die Reparationszahlungen stehen noch aus , Sie bald enteigneter Ökolügen-AufdenLeimGehender!

  • Den Grünen mag ich den guten Willen nicht absprechen,aber intellektuell sind sie auf der Stufe von Kindern.Einfach albern ihr dümmliches Energiegeschwätz.Deutschland braucht bezahlbare Prozeßenergie,sonst ergeht es uns wie den anderen europäischen Problemländern.

  • Wir haben keinen billigen Strom exportiert, im Gegenteil. Selbst nachrechnen hilft.

    Für Importe von 43,8 TWh wurden 2,3 Mrd. ausgegeben, für den Export von 66,6 TWh 3,7 Mrd. Euro eingenommen, insgesamt gabs also einen Überschuss von 1,4 Mrd. Euro. Und was wirklich interessante dabei: Der Preis pro kWh. Diesen hat destatis zwar nicht mit veröffentlicht, allerdings kann man ihn ja ganz leicht selbst ausrechnen. Macht man das, dann fällt auf, dass der Preis pro kWh für die Importe mit 5,2 ct/kWh niedriger ist als der Preis für den Export mit 5,6 ct/kWh. Wir exportieren also deutlich teureren Strom als wir importieren!

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