Japanische Atomfirma Justizgremium will Tepco-Manager anklagen lassen

Ex-Tepco-Chef Tsunehisa Katsumata: Öffentliche Betroffenheit nach dem Unglück.
Tokio Ein unabhängiges japanisches Justizgremium hat sich am Donnerstag für die Anklage von drei früheren Managern des Energiekonzerns Tepco wegen der Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima ausgesprochen. Die Staatsanwaltschaft muss nach der Entscheidung des Gremiums, das aus gewöhnlichen Bürgern zusammengesetzt ist, nun erneut die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen den früheren Tepco-Vorstandschef Tsunehisa Katsumata und die beiden früheren Vizechefs Sakae Muto und Ichiro Takekuro prüfen. Ihnen wird eine Mitverantwortung für das verheerende Unglück am 11. März 2011 vorgeworfen.
Sollte die Staatsanwaltschaft die Eröffnung eines Strafverfahrens erneut ablehnen und das Gremium diese Entscheidung dann wiederum nicht akzeptieren, müsste gemäß dem japanischen Recht eine Gruppe gerichtlich ernannter Anwälte offiziell Anklage erheben. Aktivisten und Anwohner des havarierten Kraftwerks hatten die Justiz aufgefordert, rund drei Dutzend Mitarbeiter des Betreiberkonzerns anzuklagen, weil sie keine ausreichenden Maßnahmen zum Schutz der Reaktoren vor einem Tsunami ergriffen hätten. Die Staatsanwaltschaft lehnte dies aber ab, weil der Umfang des Tsunamis, der das Unglück auslöste, nicht absehbar gewesen sei.
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