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Energie

LNG US-Gas nach China statt Europa? Laut Insidern strebt China mitten in der Gaskrise Milliardendeal an

Noch vor Jahresende könnten chinesische Unternehmen und US-Exporteure Verträge zur Flüssiggas-Lieferung unterzeichnen. Europa könnte dann das Nachsehen haben.
15.10.2021 - 09:45 Uhr 2 Kommentare
Sinopec allein könnte etwa Lieferungen über vier Millionen Tonnen jährlich ins Auge fassen. Quelle: Reuters
LNG-Transporter im Sinopec-Terminal in Tianjin

Sinopec allein könnte etwa Lieferungen über vier Millionen Tonnen jährlich ins Auge fassen.

(Foto: Reuters)

Singapur, New York Große chinesische Unternehmen befinden sich Insidern zufolge angesichts der Energiekrise in fortgeschrittenen Gesprächen mit US-Exporteuren über einen milliardenschweren Vertrag zur Lieferung von Flüssigerdgas (LNG). Mindestens fünf Konzerne würden darüber verhandeln, darunter die staatliche Sinopec und die China National Offshore Oil Company (CNOOC), sagten mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Geschäft könnte sich auf einen Wert von Dutzenden Milliarden Dollar belaufen.

„Wir erwarten, dass noch vor Jahresende Verträge unterzeichnet werden“, sagte einer der Beteiligten aus Peking. „Dies wird hauptsächlich durch die globale Energiekrise und die Preise, die wir jetzt sehen, getrieben. US-Lieferungen sind jetzt attraktiv.“ Auf US-Seite werde hauptsächlich mit Cheniere Energy und Venture Global verhandelt.

Sinopec allein könnte etwa Lieferungen über vier Millionen Tonnen jährlich ins Auge fassen, sagte einer der Insider. Das verflüssigte Gas kann mit großen Tanker-Schiffen angeliefert werden, wo es wieder in Gas verwandelt und anschließend in die Gasnetze gespeist werden kann. Die Unternehmen wollten sich auf Nachfrage zunächst nicht äußern.

Steigende Gaspreise und sich mehrende Stromausfälle haben in der Volksrepublik die Frage der Versorgungssicherheit aufgeworfen. Die bereits zu Jahresbeginn gestarteten Gespräche mit der US-Seite hätten deshalb in den vergangenen Wochen Fahrt aufgenommen. Chinas hat in diesem Jahr bereits Japan als weltweit größten LNG-Käufer überholt und könnte diese Position festigen.

„Staatliche Unternehmen stehen unter Druck”

„Staatliche Unternehmen stehen alle unter dem Druck, die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten“, sagte ein in Peking ansässiger Händler. Der jüngste Preisanstieg habe den Bedarf an langfristigen Liefervereinbarungen erhöht. Die Erdgaspreise in Asien haben sich in diesem Jahr mehr als verfünffacht. Dadurch nimmt die Sorge über eine Stromknappheit im Winter zu.

Auf dem Höhepunkt des chinesisch-amerikanischen Handelskrieges im Jahr 2019 unter dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump war der Gashandel zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt kurzzeitig zum Erliegen gekommen.

Kommt es zu einem baldigen Geschäft zwischen beiden Seiten, könnte Europa das Nachsehen haben. Die Gasspeicher hier sind nicht so hoch gefüllt wie im vergangenen Jahr, sagen Experten. Die Preise für Verschmutzungsrechte (CO2-Zertifikate), die etwa für den Betrieb von Gaskraftwerken benötigt werden, sind stark gestiegen.

Tanker mit verflüssigtem Erdgas (LNG) steuern statt Europa Asien an, wo noch höhere Preise zu erzielen sind. Die Großhandelspreise am wichtigen niederländischen Gas-Handelspunkt sind deshalb seit Januar um mehr als 400 Prozent gestiegen. Die Großhandelspreise für Strom haben sich verdoppelt.

Mehr: Der große Gewinner der Gaspreiskrise ist Russland

  • rtr
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2 Kommentare zu "LNG: US-Gas nach China statt Europa? Laut Insidern strebt China mitten in der Gaskrise Milliardendeal an"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wer behauptet denn, dass wir ZUSÄTZLICH Flüssiggas aus Amerika benötigen?

    Börsenzocker, oder?

  • Aber die EU soll Schulter an Schulter mit den USA gegen China stehen. Auzßerdem wollen die USA Deutschland vorschreiben von wem es Gas bezieht ( Nordstream 2). Tolles Verhalten der USA .

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