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Energie

Neue Strategie Ölkonzern OMV hält Russland die Treue

Trotz des Skandals um den Giftanschlag auf einen Ex-Spion hofft OMV-Chef Rainer Seele weiter auf gute Geschäfte mit dem Partner Gazprom.
13.03.2018 - 14:53 Uhr Kommentieren
Die Partnerschaft mit dem russischen Gaskonzern Gazprom sieht der OMV-Chef nicht in Gefahr. Quelle: Bloomberg
Rainer Seele

Die Partnerschaft mit dem russischen Gaskonzern Gazprom sieht der OMV-Chef nicht in Gefahr.

(Foto: Bloomberg)

London, Wien Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV schwört weiter auf die enge Zusammenarbeit mit Russland. Ausgerechnet in London, wo seit Tagen über die Beteiligung Russlands an einem Giftanschlag spekuliert wird, stellt der Vorstand seine Strategie bis zum Jahr 2025 vor.

Die heftige Debatte über Sanktionen gegen Russland beeindruckt OMV-Chef Rainer Seele aber nicht. „Wenn es Sanktionen gibt, werden wir uns daran halten“, sagte Seele auf Nachfrage kurz. Noch wisse man aber schließlich nicht, ob Russland involviert war und ob es Sanktionen geben werde.

Vor gut einer Woche wurden im Südwesten Englands der Ex-Spion Sergei Skripal und seine Tochter mit Nervengas angegriffen. Beide liegen seitdem im Krankenhaus, auch ein Polizist war zwischenzeitlich in kritischem Zustand. Die Untersuchungen über den Tathergang laufen auf Hochtouren, hunderte Polizisten und Soldaten haben das Gebiet, in dem sich die beiden Russen aufgehalten hatten, weitläufig abgeriegelt.

Mittlerweile ist die britische Regierung davon überzeugt, dass das bei dem Anschlag eingesetzte Nervengas aus Russland stammt, und hat Moskau ein Ultimatum gestellt: Bis Mitternacht soll der Kreml erklären, ob er den Anschlag unterstützt oder gar in Auftrag gegeben habe. Am Mittwoch will die britische Premierministerin Theresa May dann ihr weiteres Vorgehen mitteilen.

Die Partnerschaft mit dem russischen Gaskonzern Gazprom sieht OMV-Chef Seele trotz der jüngsten Entwicklungen nicht in Gefahr. „Wir wollen beide den Deal bis zum Jahresende abschließen“, sagte Seele. OMV und Gazprom sind seit Jahrzehnten enge Verbündete. Sie planen einen groß angelegten Anteilstausch, der bereits 2016 beschlossen wurde.

Die Österreicher sollen eine knapp 25-prozentige Beteiligung an Teilen des westsibirischen Ölfeldes Urengoy bekommen. Im Gegenzug soll Gazprom einen 38,5-prozentigen Anteil an der norwegischen OMV-Tochter Norge erhalten und hätte damit Zugang zum Nordseeöl. Doch die Gespräche waren ins Stocken geraten. Denn die Österreicher und Russen können sich nicht auf die Besetzung im Management der gemeinsamen Beteiligung einigen.

Vor diesem Hintergrund liegt es auf der Hand, dass die OMV sich massiv für den Bau der neuen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland einsetzt. Bereits 324 Millionen Euro hat der frühere BASF-Manager in die umstrittene Gas-Pipeline Nord Stream 2 investiert.

Die Brüsseler EU-Exekutive steht dem Milliardenprojekt, an dem unter anderen die Energiekonzerne Gazprom, OMV sowie die BASF-Tochter Wintershall beteiligt sind, skeptisch gegenüber. „Jede neue Kapazität führt zu mehr Energiesicherheit in Europa und stärkt den Wettbewerb“, sagte OMV-Chef zuletzt, der zuvor über viele Jahre die BASF-Tochter Wintershall in Kassel führte.

Seele will dennoch in Zukunft stärker auf andere Regionen setzen. Russland sei „nicht die Top-Priorität in den Planungen für die kommenden Jahre“, sagte der promovierte Chemiker, der seit gut zweieinhalb Jahren an der Spitze des Wiener Konzerns steht. Die attraktiven Märkte für OMV seien im Nahen Osten, in Asien und im Pazifik, erklärte er.

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