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Energie

Neues Unternehmen von Kai-Uwe Weitz Wie ein Ex-Karstadt-Chef gebrauchte Kraftwerke verkauft

Die Energiewende macht's möglich: Ex-Karstadt-Chef Weitz startete im Anlagenbau, nun vermarktet er gebrauchte Kraftwerke. Die Nachfrage ist weltweit groß. Den Vorwurf, „Drecksschleudern“ zu verkaufen, weist er von sich.
19.08.2015 - 10:57 Uhr Kommentieren
Weltweit stehen Anlagen zum Verkauf. Quelle: imago/Rainer Weisflog
Kohlekraftwerk in Brandenburg

Weltweit stehen Anlagen zum Verkauf.

(Foto: imago/Rainer Weisflog)

Herne Vom Auslaufmodell zum Verkaufsschlager: Mit der Energiewende in Deutschland und anderen Ländern werden viele Kraftwerke überflüssig. Doch die Anlagen sind funktionstüchtig und werden an anderen Stellen der Welt gebraucht. Was liegt näher, als Verkäufer und potenzielle Käufer zusammenzubringen. Ein Geschäft, das der ehemalige Karstadt-Chef Kai-Uwe Weitz nun vorantreibt.

Er hat den Geschäftsbereich „Vermarktung von Kraftwerks- und Industrieanlagen und -komponenten“ von der RAG Mining Solution übernommen und zusammen mit Partnern im Frühjahr die Anuka GmbH in Herne gegründet. „Die Energiewende schiebt das Geschäft an“, sagt Weitz dem Handelsblatt: „Ohne Energiewende wäre es gar nicht möglich.“

Kai Uwe Weitz, Ehemaliger Personal Chef der Warenhauskette Karstadt
Kai-Uwe Weitz

Mit Partnern gründete er im Frühjahr die Anuka GmbH. (Foto: PR)

Von Karstadt zu Kraftwerken – das wirft Fragen auf. Doch für Weitz ist es eigentlich ein Schritt zurück zu seinen Wurzeln. Denn der studierte Ökonom hat sich seine ersten Sporen im Anlagenbau verdient, etwa bei Mannesmann Demag, Hoesch und Salzgitter. Nach einer Zwischenstation bei Metro ist er als Personalchef zu Karstadt gekommen. Für eine Übergangszeit hat Weitz den Warenhauskonzern bis Mitte 2014 geführt. Doch nach der Übernahme durch René Benko schied er schon nach zwei Monaten „in beiderseitigem Einvernehmen aus dem Unternehmen aus“.

„In ganz Europa stehen Kraftwerke zum Verkauf“

Nun ist Weitz auf eigene Rechnung in das Geschäft mit gebrauchten Kraftwerken eingestiegen. Aktuell befinden sich zwei Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke (GuD-Kraftwerke) im Verkaufsprozess, eines aus Deutschland, ein zweites aus Europa. Anfang 2016 soll die erste Anlage verkauft, abgebaut und an neuer Stelle wieder aufgebaut sein. „In ganz Europa stehen Kraftwerke zum Verkauf“, sagt der Anuka-Chef. „Denn die Energieerzeugung hat sich hier massiv geändert.“

Auf den Markt gelangten vor allem neuere Anlagen – die alten sind in der Regel abgeschrieben. Die Palette reiche von Kohle über Gas bis hin zu Biomasse-Kraftwerken. Selbst Windkraftanlagen stehen zum Verkauf. „Es gibt ein starkes Angebot, aber in den Emerging Markets gibt es auch eine starke Nachfrage“, betont Weitz. Der Konzern Vattenfall bestätigt den Trend. „Es gab schon Anfragen aus dem Markt“, sagt ein Sprecher. Bisher habe Vattenfall aber keine Schritte in diese Richtung unternommen.

Den Vorwurf, dass möglicherweise „Dreckschleudern“ in die sich noch entwickelnden Volkswirtschaften exportiert würden, weist Weitz weit von sich: „Europäische Kraftwerke sind immer noch High Tech.“ Und die europäischen Umweltstandards, unter denen die Anlagen gelaufen sind, seien immer noch viel höher als die Standards in den meisten potenziellen Käuferländern. Dazu gehören Nordafrika und die Türkei ebenso wie arabische Staaten, Indien, China und Indonesien. Zielgruppe dort sind staatliche und private Energieversorger, Industrie- und Bergbauunternehmen und staatliche Netzbetreiber. „Wir verkaufen erprobte Technologie“, sagt der Manager.

„Großer Energiehunger“
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