Ölfeld-Ausrüster: Schoeller-Bleckmann verdient im ersten Halbjahr nichts
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Ölfeld-AusrüsterSchoeller-Bleckmann verdient im ersten Halbjahr nichts
Der Ölpreis-Verfall trifft Schoeller-Bleckmann, weil Ölkonzerne Ausgaben kürzen. Der Spezialist für Öl-Bohrköpfe verdient daher im ersten Halbjahr keinen einzigen Cent. Die zweite Jahreshälfte dürfte kaum besser werden.
Der Ölpreis-Verfall macht dem österreichischen Öl-Bohrspezialist Schoeller-Bleckmann zu schaffen.
(Foto: AFP)
Wien Der Sparkurs der Ölmultis zwingt die Ölfeld-Servicefirma Schoeller-Bleckmann (SBO) zu einer Vollbremsung. Weil große Konzerne wegen des sinkenden Ölpreises die Suche nach dem Rohstoff drosseln, seien auch die Bohrköpfe und Bohrgestänge der Österreicher nicht mehr so gefragt, sagte Firmenchef Gerald Grohmann am Donnerstag. Im ersten Halbjahr brach der Auftragseingang um 54 Prozent auf 105 Millionen Euro ein. Rasche Besserung ist nicht in Sicht. Auch im Juli hätten sich die Kunden zurückgehalten und nicht mehr bestellt, als in den Monaten davor, sagte Grohmann. Daher könne er weiterhin einen Verlust für das Gesamtjahr nicht ausschließen.
Bereits im zweiten Quartal rutschte SBO in die Verlustzone. Grund war eine Abschreibung auf eine Kaufoption für einen Minderheitsanteil an der kanadischen Tochter Resource. Das hatte auch Analysten überrascht, die mit einem Gewinn gerechnet hatten. Im gesamten ersten Halbjahr stand unter dem Strich eine schwarze Null nach einem Gewinn von gut 30 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die SBO-Aktie gab gut ein Prozent nach.
Zu den Kunden der Firma zählen Ölbohrkonzerne wie Schlumberger oder die vor einem Zusammenschluss stehenden Unternehmen Baker Hughes und Halliburton, die im Auftrag internationaler Ölmultis nach neuen Vorkommen suchen. Doch diese haben ihre Aktivitäten massiv zurückgefahren, nachdem der Ölpreis binnen Jahresfrist um etwa die Hälfte auf unter 50 Dollar je Barrel eingebrochen war. Zudem seien die Lager der Ölbohrfirmen noch voll, sagte Grohmann. Wie lange sich der Abschwung hinziehe, sei schwer absehbar. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jahrelang dauert.“
Die größten Öl- und Gaskonzerne der Welt
Petrobras, Brasilien
Jahresumsatz 2017: 88,83 Milliarden US-Dollar
Gazprom, Russland
Jahresumsatz: 99,73 Milliarden Dollar
Chevron (USA)
Jahresumsatz: 134,67 Milliarden Dollar
Total (Frankreich)
Jahresumsatz: 171,49 Milliarden Dollar
Exxon Mobil (USA)
Jahresumsatz: 237,16 Milliarden Dollar
BP (Großbritannien)
Jahresumsatz: 240,21 Milliarden Dollar
Royal Dutch Shell (Großbritannien)
Jahresumsatz: 305,18 Milliarden Dollar
PetroChina (China)
Umsatz 2017: 309,79 Milliarden Dollar
Sinopec (China)
Jahresumsatz: 362,7 Milliarden Dollar
Unternehmensangaben/Statista
Um gegenzusteuern habe das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte bereits 400 Arbeitsplätze gestrichen. „Wir lassen da nichts aus und versuchen, auf allen Ebenen die Kosten anzupassen an das geringere Geschäft“, sagte der SBO-Chef. Mit einem Finanzpolster von 160 Millionen Euro im Rücken halte das Unternehmen dennoch weiterhin Ausschau nach Übernahmezielen. Dabei werde die Firma jedoch keine Risiken eingehen. „Das ist nicht unser Stil.“
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