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Energie

Ölkonzern Saudi Aramco übernimmt für 70 Milliarden Dollar die Mehrheit bei Sabic

Der weltgrößte Ölförderer Saudi Aramco kauft 70 Prozent der Aktien des saudi-arabischen Chemiekonzerns Sabic. Dahinter steckt ein großer Plan.
27.03.2019 - 16:58 Uhr Kommentieren
Das lange Aushandeln sorgte für Verzögerungen im geplanten Börsengang. Quelle: Reuters
Öltank von Saudi Aramco

Das lange Aushandeln sorgte für Verzögerungen im geplanten Börsengang.

(Foto: Reuters)

Kiew Für 69,1 Milliarden Dollar übernimmt Saudi Aramco, der mit Abstand größte Ölförderer der Welt, 70 Prozent der Anteile des saudi-arabischen Chemiekonzerns Sabic. Dies ist der erste Schritt einer groß angelegten Strategie, wie Yasir Othman Al-Rumayyan, Managing Director des saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) erklärte.

„Dies ist eine Win-win-win-Transaktion und eine grundlegende Transformation für die drei wichtigsten Unternehmen des Golfstaats: Aramco, Sabic und den PIF“, erklärt Al-Rumayyan.

Aramco kauft die Anteile beim PIF, die 30 Prozent frei an der Börse gehandelten Sabic-Anteile würden nicht übernommen, hieß es bei der Bekanntgabe des seit Monaten angekündigten Deals in Riad am Mittwoch.

Für PIF bringe die Transaktion laut Al-Rumayyan „erhebliches Kapital für die fortgesetzte langfristige Investitionsstrategie“. Der PIF soll nach dem Willen seines Chairmans, des mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman, bis 2030 auf einen Wert von zwei Billionen Dollar kommen. Dazu kauft sich der PIF immer mehr bei westlichen Wachstumsunternehmen ein.

Zudem soll der immer wieder verschobene Börsengang Aramcos 100 Milliarden Dollar einspielen. Fünf Prozent des Kapitals des von Riad mit einem Wert von zwei Billionen Dollar bewerteten Giganten soll so privatisiert werden – und Geld in die Kassen des PIF spülen. Dieser soll damit noch mehr global und im eigenen Land anlegen und so zum weltgrößten Staatsfonds aufsteigen.

Amin Nasser, Präsident und CEO von Saudi Aramco, verfolgt mit dem Kauf von 70 Prozent des Chemiekonzerns Sabic die weitere Transformation des Ölförderers. Die Transaktion sei „ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der transformativen Wachstumsstrategie von Saudi Aramco“. Sabic sei schon jetzt „ein Weltklasse-Unternehmen“, und durch den Zusammenschluss „werden wir gemeinsam ein stärkeres und robusteres Unternehmen schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die steigende Nachfrage nach Energie- und Chemieprodukten zu befriedigen“.

Tatsächlich erhöht der mit Abstand größte Ölförderer der Welt damit seine Produktionstiefe. Aramco produziert über zehn Millionen Barrel Rohöl täglich und verfügt über Förderkapazitäten von bisher etwa zwölf Milliarden Barrel (je 159 Liter) am Tag. Dazu kommen Raffinerien weltweit und eigene chemische Produktionsanlagen sowie stark erweiterte Forschungslabore.

Sabic ist in mehr als 50 Ländern vertreten, beschäftigt 34.000 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr 75 Millionen Tonnen chemische Produkte hergestellt. Bei Verkäufen von 45 Milliarden Dollar machte Sabic voriges Jahr 5,7 Milliarden Dollar Gewinn. Die Anlagen, über die Sabic verfügt – auch in Europa – werden mit 85 Milliarden Dollar bewertet.

Durch den Zusammenschluss der beiden größten saudi-arabischen Konzerne entsteht ein starker Wettbewerber gerade auf dem Feld der Petrochemie. Dies ist ebenso global wie regional bedeutend. Denn Sabic hat schon jetzt Standorte im Westen und stärkt durch das Zusammengehen mit Aramco seine Rohstoffbasis.

Regional steht der neue Megakonzern in einem sich deutlich verschärfenden Wettbewerb: Denn die Rivalen in den Vereinigten Arabischen Emiraten um den dortigen staatlichen Ölkonzern Adnoc oder in Katar mit Qatar Petroleum bauen ihre Chemieproduktion gerade mit Milliarden-Investitionen massiv aus. Alle wollen mehr verdienen als nur durch Rohölexporte.

Vor allem für westliche Banken ist die Aramco-Strategie von großem Interesse: Nicht nur, weil bei einem möglichen Börsengang Dutzende Millionen Dollar zu verdienen sind. Bereits für die Finanzierung des Sabic-Deals hat Aramco über zehn Milliarden Dollar an Krediten aufgenommen. Außerdem hat das Unternehmen für den Kauf und für Investitionen in den Ausbau der Chemiesparte Kredite und Anleihen im Umfang von 50 Milliarden Dollar platziert, wie Bankenvertreter am Golf berichten.

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