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Energie

Ölkonzern Shell baut Aktien-Struktur um – Großbritannien wird neuer Hauptsitz

Der Konzern reagiert mit dem Schritt auf den Druck durch den Hedgefonds Third Point. Die Niederlande sprechen von einer „unangenehmen Überraschung“.
15.11.2021 Update: 15.11.2021 - 14:12 Uhr 1 Kommentar
Das Unternehmen hat sich bereits von Geschäften mit fossilen Brennstoffen getrennt und gleichzeitig seinen Anteil an erneuerbaren Energien ausgebaut. Quelle: Reuters
Shell-Tankstelle

Das Unternehmen hat sich bereits von Geschäften mit fossilen Brennstoffen getrennt und gleichzeitig seinen Anteil an erneuerbaren Energien ausgebaut.

(Foto: Reuters)

London Der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell will seine duale Aktien-Struktur vereinheitlichen und seinen Sitz aus steuerlichen Gründen nach Großbritannien verlegen. Der Öl-Riese will damit seine Investoren an Bord halten und auch einen Konflikt mit dem aktivistischen Anteilseigner Third Point entschärfen.

Eine einfachere Aktienstruktur erleichtere Shell den Rückkauf eigener Anteilsscheine und mache das Unternehmen agiler, teilte der Konzern am Montag mit. Die Anteilseigner sollen darüber am 10. Dezember abstimmen – mindestens 75 Prozent müssen die Pläne dabei billigen. Aber auch der Name des Konzerns soll sich dann ändern: Das traditionsreiche „Royal Dutch“ fällt erstmals seit 1907 weg, der Öl-Multi firmiert künftig nur noch unter dem Namen „Shell Plc“.

Seinen steuerlichen Hauptsitz will Shell aus den Niederlanden nach Großbritannien verlegen. Hintergrund ist auch ein lang anhaltender Streit mit der niederländischen Regierung um die Quellensteuer auf Dividenden von 15 Prozent, die dem Shell-Management ein Dorn im Auge ist. In Großbritannien gibt es diese Steuer nicht. Mit der dualen Aktienstruktur wollte der Konzern die niederländische Regelung bereits weitgehend umgehen.

Nun verlegt er den Steuersitz nach London und will die unterschiedliche steuerliche Behandlung der A- und B-Aktien beenden. Nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU waren immer wieder Sorgen laut geworden, die Regierung in London wolle mit einem Steuerwettlauf Unternehmen anwerben.

Für die rund 8500 Shell-Arbeitnehmer in den Niederlanden soll der Schritt keine Folgen haben. Die geschäftsführende Regierung in Den Haag sprach dennoch von einer „unangenehmen Überraschung“. „Wir sind im Gespräch mit der Führung von Shell über die Folgen des Planes für Arbeitsplätze, wichtige Investitionen und Nachhaltigkeit“, sagte Wirtschaftsminister Stef Blok dem niederländischen Radio.

Die Regierung in London begrüßte die Pläne. An der Börse in London legten die Shell-Aktien zu.

Shell steht unter Druck von Aktivisten und Investoren

Der geplante Umzug soll keinen Einfluss auf die gerichtlich auferlegten Klimaschutz-Maßnahmen des Konzerns haben. Ein Gericht hatte im Frühjahr in Den Haag Shell dazu verurteilt, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 45 Prozent zu senken. Shell hatte Berufung eingelegt.

Shell steht wie auch andere große Ölkonzerne unter zunehmenden Druck von Regierungen und Investoren, seine Aktivitäten zu dekarbonisieren. Das Unternehmen hat sich bereits von Geschäften mit fossilen Brennstoffen getrennt und gleichzeitig seinen Anteil an erneuerbaren Energien ausgebaut.

Shell hatte erklärt, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen, steht aber unter Druck, schneller mehr zu tun. Der Investor Third Point will zudem eine Aufspaltung des Konzerns durchsetzen, dessen Management solchen Forderungen aber bereits eine Absage erteilt hat.

Mehr: Star-Investor Daniel Loeb greift an: Warum seine Aufspaltungspläne Shell noch mehr unter Druck setzen

  • rtr
  • dpa
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1 Kommentar zu "Ölkonzern: Shell baut Aktien-Struktur um – Großbritannien wird neuer Hauptsitz"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Shell ist ein gut geführtes Unternehmen im klaren Strukturen und guten Entscheidern!
    Klar, dass sich irgendwann ein Unternehmen von der EU abwendet, wenn immer mehr (sozialistische) Regulierungen erfolgen und hohe Steuern zu zahlen sind und es vernünftige Alternativen außerhalb der EU nämlich Großbritannien gibt!
    Gute Entscheidung, Glückwunsch!

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