Ein weltweites Überangebot bei schwächelnder Nachfrage setzt dem Ölpreis immer stärker zu. Noch im Juni 2014 kostete ein Barrel (Fass zu je 159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 115,7 Dollar. Derzeit kostet ein Fass Öl aus der Nordsee weniger als 33 Dollar.
Ein Grund für das Überangebot ist der Schieferölboom in den USA. Ein anderer ist die Förderpolitik der Opec, die anders als in früheren Jahren den Preis nicht durch die Senkung von Fördermengen stützen will oder kann. Stattdessen kämpfen die Kartellmitglieder mit Rabatten um ihre Marktanteile. Diese Preis-Meilensteine durchschritt die Ölsorte Brent seit Anfang 2015:
Der Brent-Preis fällt zum ersten Mal seit Mai 2009 unter 50 Dollar je Fass.
Mit 45,19 Dollar erreicht Brent den niedrigsten Stand seit März 2009.
Spekulationen auf einen deutlichen Rückgang des Überangebots treiben den Preis für Brent wieder über 55 Dollar.
Export-Ausfälle in Libyen schüren Spekulationen auf einen Versorgungsengpass: Der Ölpreis steigt bis auf 69,63 Dollar.
Erstmals seit Januar rutscht Brent wieder unter die 50-Dollar-Marke. Auslöser ist ein Rekordanstieg der Ölproduktion der Opec-Länder im Juli.
Aus Sorgen vor einer deutlichen Abkühlung der chinesischen Wirtschaft machen Anleger einen großen Bogen um Öl. Brent verbilligt sich um bis zu 6,5 Prozent auf 42,51 Dollar. Damit kostet das Nordsee-Öl so wenig wie zuletzt im März 2009.
Nachdem die Opec ihre Förderpolitik bestätigt hat und in der Abschlusserklärung nicht einmal mehr eine Zahl für die Obergrenze der Produktion auftaucht, gehen die Notierungen erneut in die Knie: Brent fällt auf bis zu 39,81 Dollar und ist damit so billig wie zuletzt im Februar 2009.
Brent kostet mit rund 36 Dollar so wenig wie zuletzt im Juli 2004.
Nach der Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen im sunnitischen Saudi-Arabien eskaliert der seit langem schwelende Konflikt zwischen dem Iran und dem Königreich. Dies macht eine gemeinsame Linie der beiden Opec-Mitglieder in der Ölpolitik unwahrscheinlich. Die Preise nehmen ihre Talfahrt wieder auf.
Brent stürzt um sechs Prozent auf 32,16 Dollar ab und notiert damit so niedrig wie zuletzt im April 2004. Damals hatte der Preis zuletzt die 30-Dollar-Marke unterschritten.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Auch unter den HB-Kommentatoren ist es ein oft anzutreffender Irrtum, irgendjemand könne in einem hohen Maße und über einen längeren Zeitraum Kurse steuern, so wie er oder sie es gerade braucht. Insbesondere bei Gold wird das hier regelmäßig unterstellt. Ist aber Blödsinn! Auch von den großen Playern können Kurse immer nur angestoßen werden. Der Markt muß dies dann aufnehmen und weiterführen. Passiert das nicht, ändert sich auch der Kurs nicht signifikant.
Es sind die Spekulanten, die die Kurse machen. Und bei den Rohstoffen, insb. Öl, haben wir gerade eine komplett aus dem Ruder gelaufene Übertreibung nach oben erlebt. Weder der Rücksetzer beim Gold, noch der starke Rückgang beim Öl wundern mich auch nur im geringsten. Inflationsbereinigt ist Öl erst bei 11 bis max. 20 Dollar wieder auf Normalstand
Der größte Abzocker am Sprit is................
So eine Frechheit die Sie hier von sich geben. Kriege, Illegale u.s.w. müssen finanziert werden.
solange die Literpreis am Tag noch um ~20ct "schwankt", hält sich mein Mitleid in Grenzen. Aber die Tankstellenpächter sind nur das Ende der "Fahnenstange"
Der größte Abzocker am Sprit ist sowieso der Staat.....
[...]
Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.
Jahrelang haben die Konzerne prächtig verdient. Wüstenstaaten haben so ihren Protz gebaut. Nun ist mal der Verbraucher dran. Das ist doch ihre freie Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis. Oder wollen sie das jetzt ändern. Was für merkwürdige Nachrichten!
Oh wie ist das schön..
Tja, was sagt man denn dazu?
Einfach Freuen so lange es dauert. Das Orakel von Omaha hat sich schon mit Aktien von Ölfirmen eingedeckt, heisst, mittelfristig geht auch Buffett von einem deutlichen Preisanstieg aus.
Interessant ist ja die Frage, wie es denn zu solch einem Preissturz kommen konnte. Der Ölpreis wird ja direkt durch die Fördermenge / Angebotsmenge und die Verbrauchsmenge / Nachfragemenge sowie den Dollarkurs bestimmt. Ist die Nachfrage weltweit so stark gesunken? Glaube ich nicht. Haben die Saudis die Fördermengen so stark erhöht um die Gewinnung von Schieferöl in den USA unrentabel zu machen? Glaube ich auch nicht. Die Lagerstätten sind mittlerweile bis an den Rand gefüllt, was auch auf eine gesättigte Nachfrage hindeutet, die sich auch durch niedrige Preise nicht signifikant steigern lässt. Das die Saudis nicht der Auslöser waren, lässt sich an den Haushaltsproblemen, die sie jetzt haben ablesen. Vielleicht wollen die das so lange durchhalten, bis auch die letzten amerikanischen Förderstätten unrentabel werden. Macht aber auch nicht wirklich Sinn. Den Russen bereitet das Phänomen ebenfalls gigantische Probleme bis hin zu drohenden Zahlungsausfall. Und jetzt kommen noch die Iraner zurück in den Markt. Wer hat also mal abgesehen von den den Verbrauchern ein Interesse oder einen großen Vorteil von den gesunkenen Ölpreisen? Bleiben eigentlich nur die Chinesen. Der Yuan wird abgewertet um die Exportfähigkeit zu steigern und gleichzeitig die sich damit verteuernden Importe zu kompensieren. Sollte das so sein, dann geht die Party noch eine ganze Zeit so weiter. Viva Chavez und Maduro, da müssen die wie Kolumbien stärker auf andere Naturprodukte setzen.
„Ja“ zur Benzinsteuer für die Flüchtlingshilfe
Herr Menzel löst das Problem.
Dem ene sing Ühl is dem annere sing Nachtijall. Dat ändert sich aber widder.
Ich frag mich nur, wer bei diesen Spritspreisen noch ein Interesse an einem Elektrofahrzeug haben könnte, angesichts der horrenden Strompreise, wie die Bundesrepublik bis 2020 noch die 1 Million E-Fahrzeuge auf die Strasse bringen will, es sei denn, sie schenkt jedem ankommenden künftigen Neubürger einen i8, den die vorhandenen Altbürger dann lechen dürfen, und wieweit der Preis denn überhaupt noch fallen kann, ohne dem deutschen Finanzminister wieder die Euro-Zeichen in die Augen zu treiben.
Die Tankstellenpächter bekommen ihre feste Marge an jeden verkauften Litter Sprit. Und von diesen Margen kann man auch nicht reich werden. Darum verdienen die Tankstellenbesitzer auch nur am Verkaufsshop. Die Spritpreise werden auch nicht vom Tankstellenbesitzer freigegeben sondern von der Zentrale des jeweiligen Ölkonzern.
Dem Tankstellenbesitzer interessiert es also wenig wenn der Spritpreis fällt....evtl. macht erfährt die eine oder andere Tankstelle dadurch mehr Nachfrage was dem Besitzer dann wieder freuen dürfte, weil ja sein Verdienst (Marge) an jeden verkauften Liter gleich bleibt.
Anders schaut es da bei den Freien Tankstellen (Unternehmer-Einkauf-Verkauf) aus. Aber dies scheint nur einen kleinen Teil zu betreffen.