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Energie

Ölpreis im Keller Tankwarte fluchen über den fallenden Spritpreis

Diesel unter einem Euro, ein Liter Super für gerade einmal 1,20 Euro: Autofahrer jubeln an der Zapfsäule – und der Tankstellenpächter schaut ängstlich in den Tank. Der Preisrutsch kostet ihn oft bares Geld.
18.01.2016 - 15:41 Uhr 10 Kommentare
Die Pächter können den Preisrutsch kaum noch abfedern. Quelle: Imago
Niedrigpreis an der Tankstelle

Die Pächter können den Preisrutsch kaum noch abfedern.

(Foto: Imago)

Düsseldorf Tanken hat seinen Schrecken verloren. Das gilt zumindest für die deutschen Autofahrer. Die Tankstellenpächter können diese Freude aber bestenfalls eingeschränkt teilen. Sie kämpfen mit sinkenden Margen, denn die Preise fallen schneller, als die Tanks der Stationen leer werden.

Mit anderen Worten: Oft wurde das Benzin noch zu höheren Marktpreisen eingekauft. Wenn die Pächter ihre Kunden behalten wollen, müssen sie das Benzin aber immer billiger abgeben. „Der fallende Markt ist schlecht für uns“, sagt daher Stephan Zieger, Geschäftsführer des Bundesverbands Freier Tankstellen (BFT). „Die Marge schrumpft“. Die freien Tankstellen haben in Deutschland knapp ein Drittel Marktanteil.

„Ja“ zur Benzinsteuer für die Flüchtlingshilfe

Insgesamt sei der Markt eigentlich ruhiger und entspannter geworden, doch die „Signalpreise“ von den internationalen Rohstoffbörsen sorgten immer wieder für Hektik. „Sie lösen Aktivitäten bei den Verbrauchern aus“, erklärt Zieger. Und solche Signale gibt es zurzeit nahezu täglich.

Die Rohölpreise markieren einen Tiefstand nach dem nächsten. Zu Wochenbeginn kostete ein Barrel Rohöl in Europa, das sind 159 Liter, zeitweise weniger als 28 US-Dollar. So niedrig notierte Brent-Öl zuletzt vor 13 Jahren. Allein seit Beginn dieses Jahres ist der Ölpreis um knapp zehn Dollar gefallen. Gleichwohl sind noch die jüngsten Hochpreisphasen im Gedächtnis der Verbraucher. Denn Mitte 2014 notierte Brent-Öl bei 115 Dollar je Barrel – entsprechend teuer war der Sprit.

Doch mittlerweile dreht sich die Preisspirale nach unten immer schneller. Nach Angaben des Internetportals „Clever-tanken.de“ sind die Benzin- und Dieselpreise 2015 das dritte Jahr in Folge gesunken. Die Tankstellenpächter können diesen Preisrutsch kaum noch abfedern. Branchenkreisen zufolge erhalten die Pächter vier bis fünf Cent pro Liter Kraftstoff. Davon müssen allerdings noch die laufenden Kosten der Tankstelle wie die Wartung der Zapfsäulen oder auch die Transportkosten für die Anlieferung des Kraftstoffs bezahlt werden. Unter dem Strich bleiben den Betreibern der Stationen dann ein bis eineinhalb Cent je Liter.

Etwas besser geht es einigen Pächtern von Markentankstellen, sofern sie eine fixe Provision erhalten. Lukrativer für die Tankwarte insgesamt ist aber ohnehin das Shop-Geschäft, also der Verkauf von Kaffee, Süßwaren oder Gebäck.

An vielen Tankstellen kostet Superbenzin inzwischen weniger als 1,20 Euro. Zum Teil mussten für einen Liter schon weniger als 1,16 Euro gezahlt werden. Bei Diesel ist bereits seit längerem die Grenze von einem Euro gefallen.

Dass diese Marke auch beim Superbenzin unterschritten werden könnte, gilt allerdings als nahezu ausgeschlossen. Denn der Staat verdient an den Tankstellen kräftig mit.

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10 Kommentare zu "Ölpreis im Keller: Tankwarte fluchen über den fallenden Spritpreis"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Auch unter den HB-Kommentatoren ist es ein oft anzutreffender Irrtum, irgendjemand könne in einem hohen Maße und über einen längeren Zeitraum Kurse steuern, so wie er oder sie es gerade braucht. Insbesondere bei Gold wird das hier regelmäßig unterstellt. Ist aber Blödsinn! Auch von den großen Playern können Kurse immer nur angestoßen werden. Der Markt muß dies dann aufnehmen und weiterführen. Passiert das nicht, ändert sich auch der Kurs nicht signifikant.

    Es sind die Spekulanten, die die Kurse machen. Und bei den Rohstoffen, insb. Öl, haben wir gerade eine komplett aus dem Ruder gelaufene Übertreibung nach oben erlebt. Weder der Rücksetzer beim Gold, noch der starke Rückgang beim Öl wundern mich auch nur im geringsten. Inflationsbereinigt ist Öl erst bei 11 bis max. 20 Dollar wieder auf Normalstand

  • Der größte Abzocker am Sprit is................
    So eine Frechheit die Sie hier von sich geben. Kriege, Illegale u.s.w. müssen finanziert werden.

  • solange die Literpreis am Tag noch um ~20ct "schwankt", hält sich mein Mitleid in Grenzen. Aber die Tankstellenpächter sind nur das Ende der "Fahnenstange"

    Der größte Abzocker am Sprit ist sowieso der Staat.....

    [...]

    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Jahrelang haben die Konzerne prächtig verdient. Wüstenstaaten haben so ihren Protz gebaut. Nun ist mal der Verbraucher dran. Das ist doch ihre freie Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage bestimmt den Preis. Oder wollen sie das jetzt ändern. Was für merkwürdige Nachrichten!

  • Oh wie ist das schön..
    Tja, was sagt man denn dazu?

    Einfach Freuen so lange es dauert. Das Orakel von Omaha hat sich schon mit Aktien von Ölfirmen eingedeckt, heisst, mittelfristig geht auch Buffett von einem deutlichen Preisanstieg aus.
    Interessant ist ja die Frage, wie es denn zu solch einem Preissturz kommen konnte. Der Ölpreis wird ja direkt durch die Fördermenge / Angebotsmenge und die Verbrauchsmenge / Nachfragemenge sowie den Dollarkurs bestimmt. Ist die Nachfrage weltweit so stark gesunken? Glaube ich nicht. Haben die Saudis die Fördermengen so stark erhöht um die Gewinnung von Schieferöl in den USA unrentabel zu machen? Glaube ich auch nicht. Die Lagerstätten sind mittlerweile bis an den Rand gefüllt, was auch auf eine gesättigte Nachfrage hindeutet, die sich auch durch niedrige Preise nicht signifikant steigern lässt. Das die Saudis nicht der Auslöser waren, lässt sich an den Haushaltsproblemen, die sie jetzt haben ablesen. Vielleicht wollen die das so lange durchhalten, bis auch die letzten amerikanischen Förderstätten unrentabel werden. Macht aber auch nicht wirklich Sinn. Den Russen bereitet das Phänomen ebenfalls gigantische Probleme bis hin zu drohenden Zahlungsausfall. Und jetzt kommen noch die Iraner zurück in den Markt. Wer hat also mal abgesehen von den den Verbrauchern ein Interesse oder einen großen Vorteil von den gesunkenen Ölpreisen? Bleiben eigentlich nur die Chinesen. Der Yuan wird abgewertet um die Exportfähigkeit zu steigern und gleichzeitig die sich damit verteuernden Importe zu kompensieren. Sollte das so sein, dann geht die Party noch eine ganze Zeit so weiter. Viva Chavez und Maduro, da müssen die wie Kolumbien stärker auf andere Naturprodukte setzen.

  • „Ja“ zur Benzinsteuer für die Flüchtlingshilfe
    Herr Menzel löst das Problem.

  • Dem ene sing Ühl is dem annere sing Nachtijall. Dat ändert sich aber widder.

  • Ich frag mich nur, wer bei diesen Spritspreisen noch ein Interesse an einem Elektrofahrzeug haben könnte, angesichts der horrenden Strompreise, wie die Bundesrepublik bis 2020 noch die 1 Million E-Fahrzeuge auf die Strasse bringen will, es sei denn, sie schenkt jedem ankommenden künftigen Neubürger einen i8, den die vorhandenen Altbürger dann lechen dürfen, und wieweit der Preis denn überhaupt noch fallen kann, ohne dem deutschen Finanzminister wieder die Euro-Zeichen in die Augen zu treiben.

  • Die Tankstellenpächter bekommen ihre feste Marge an jeden verkauften Litter Sprit. Und von diesen Margen kann man auch nicht reich werden. Darum verdienen die Tankstellenbesitzer auch nur am Verkaufsshop. Die Spritpreise werden auch nicht vom Tankstellenbesitzer freigegeben sondern von der Zentrale des jeweiligen Ölkonzern.
    Dem Tankstellenbesitzer interessiert es also wenig wenn der Spritpreis fällt....evtl. macht erfährt die eine oder andere Tankstelle dadurch mehr Nachfrage was dem Besitzer dann wieder freuen dürfte, weil ja sein Verdienst (Marge) an jeden verkauften Liter gleich bleibt.
    Anders schaut es da bei den Freien Tankstellen (Unternehmer-Einkauf-Verkauf) aus. Aber dies scheint nur einen kleinen Teil zu betreffen.

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