OW Bunker Betrugsfall stürzt Schiffdiesel-Anbieter in Pleite

Ein Mitarbeiter des weltgrößten Anbieters von Schiffdiesel, OW Bunker, spaziert an einem Tanker vorbei: Das drittgrößte dänische Unternehmen muss wegen eines internen Betrugsfalles Insolvenz anmelden.
Kopenhagen Der weltgrößte Anbieter von Schiffsdiesel hat durch einen Betrug in Singapur mindestens 100 Millionen Euro verloren und deshalb Insolvenz angemeldet. Die Banken hätten dem gemessen am Umsatz drittgrößten dänischen Unternehmen OW Bunker keine neuen Kredite bewilligt und ein Verkauf sei in dieser Situation auch keine Option, erklärte Verwaltungsratschef Niels Henrik Jensen am Freitag.
Deshalb gebe es für den Konzern keine Rettung. Er schuldet 13 Banken insgesamt rund 600 Millionen Euro.
OW Bunker hatte einen Betrug ranghoher Angestellter in einer Zweigstelle in Singapur festgestellt und den dadurch entstandenen Handelsverlust zunächst auf knapp 20 Millionen Euro beziffert. In dieser Woche musste der Konzern den Schaden jedoch auf mehr als 100 Millionen Euro korrigieren. Das Unternehmen hat jedoch bislang keine genauen Angaben zu dem Betrugsfall gemacht. OW Bunker war erst im März an die Nasdaq Copenhagen gegangen - es war der zweitgrößte Börsengang in Dänemark seit 2010.
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