Petrobras Ölriese erwägt Verkäufe in Milliardenhöhe

2014 verbuchte das Unternehmen einen Verlust von umgerechnet 6,7 Milliarden Euro. Er ist der größte in der Geschichte des Unternehmens
Brasilia Der von einem Korruptionsskandal erschütterte brasilianische Ölkonzern Petrobras erwägt offenbar den milliardenschweren Verkauf von Aktivitäten im Golf von Mexiko. Mit dem Schritt wolle sich das staatseigene Unternehmen finanziell sanieren, berichtet die Zeitung „Folha de S.Paulo“ am Sonntag. Der größte Konzern des Landes habe bereits die Bank BNP Paribas als Berater engagiert. Petrobras denke darüber nach, seinen Anteil an Off-Shore-Ölfeldern in der Region zu veräußern. Diese hätten einen Wert von rund acht Milliarden Dollar. Bei Petrobras und BNP Paribas war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Petrobras kämpft sich durch einen Sumpf von Schmiergeldvorwürfen. Unter anderem soll der Ölriese unrechtmäßig Gelder an politische Parteien geschleust haben. Mehrere Ex-Manager wurden festgenommen, die Konzernspitze trat im Februar zurück. Zahlreiche Spitzenpolitiker sind in den Strudel des Skandals geraten.
2014 verbuchte das Unternehmen einen Verlust von umgerechnet 6,7 Milliarden Euro. Er ist der größte in der Geschichte des Unternehmens und so hoch wie nahezu vier Jahresgewinne. Unter den großen internationalen Ölkonzernen hält Petrobras in doppelter Hinsicht die Rote Laterne: Kein anderer hat so hohe Schulden wie die Brasilianer und kommt auf eine so geringe Rendite.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.