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Energie

Photovoltaikkonzern Solarworld kassiert Gewinnprognose

Nächster Rückschlag für Solarworld: Deutschlands größter Photovoltaikkonzern kappt seine Ergebnisprognose. Obwohl Absatz und Umsatz deutlich zulegen, könnten die Bonner im Gesamtjahr erneut Verluste schreiben.
29.07.2016 - 09:34 Uhr
Keine gute Woche für die Aktionäre des Photovoltaikkonzerns. Quelle: dpa
Solarworld AG

Keine gute Woche für die Aktionäre des Photovoltaikkonzerns.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Solarworld-Aktionäre erleben gerade eine Horrorwoche. Am Dienstag verdonnerte ein US-Gericht Deutschlands größten Photovoltaikkonzern in einem erstinstanzlichen Urteil dazu umgerechnet 720 Millionen Euro Schadensersatz an den Siliziumhersteller Hemlock Semiconductor zu zahlen. Und jetzt kassiert Solarworld auch noch seine Gewinnprogose.

Der Bonner Konzern erklärte in einer Ad-hoc-Mitteilung, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Gesamtjahr 2016 in einem Korridor zwischen minus zehn Millionen und plus zehn Millionen Euro liegen werde. Bis jetzt ging Solarworld stets von einem positiven Ebit „im unteren zweistelligen Millionenbereich“ für 2016 aus.

So groß sind die Solar-Marktführer
Platz 15: Solarworld (Deutschland)
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Solarworld-Chef Frank Asbeck ist der letzte Überlebende aus der Glanzzeit der deutschen Solarindustrie. Während beinahe alle anderen heimischen Photovoltaikkonzerne in den vergangenen Jahren im Kampf gegen die asiatische Billigkonkurrenz pleitegingen, existiert die Firma des Bonner Ökopioniers immer noch. Dennoch ist die Zukunft von Solarworld ungewiss. Ein 770-Millionen-Dollar schwerer Rechtsstreit mit dem Siliziumhersteller Hemlock Semiconductor bedroht den Fortbestand des Unternehmens. Die drei Fabriken von Solarworld liefen 2015 ungeachtet der Klage aber auf Hochtouren. Nach Berechnungen des Analysehauses IHS produzierte Solarworld Paneele mit einer Kapazität von mehr als tausend Megawatt.

Jahresproduktion: 1.117 Megawatt

(Foto: dpa)
Platz 14: REC Group (Norwegen)
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Neben Solarworld ist REC die größte verbliebene Photovoltaik-Marke in Europa. Richtig europäisch ist REC freilich nicht. Das Unternehmen hat zwar seinen Hauptsitz in Norwegen, aber produziert wird vorrangig in Singapur. Anfang 2015 wurde REC zudem von der Elkem Group übernommen. Elkem ist eine Tochter des chinesischen Konzerns Bluestar und stellt Silizium her – das Ausgangsmaterial für die Erzeugung von Photovoltaikzellen. REC beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter weltweit und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von rund 755 Millionen Dollar.

Jahresproduktion: 1.188 Megawatt

(Foto: PR)
Platz 13: Sunpower (USA)
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Amerikas zweitgrößter Photovoltaikkonzern ist 2015 wieder in die roten Zahlen gerutscht. Bei einem Umsatz von rund 1,4 Milliarden Dollar meldet Sunpower Verluste in der Höhe von fast 300 Millionen Dollar. 2016 soll es aber wieder aufwärts gehen. Das kalifornische Unternehmen rechnet mit Erlösen von bis zu drei Milliarden Dollar. Sunpower fertigt nicht nur Module, sondern errichtet und betreibt auch eigene Solarparks. In Deutschland erlangte der Konzern als Haupt- und Trikotsponsor des Fußballvereins Bayer 04 Leverkusen Bekanntheit. Die Partnerschaft endete 2013 aber bereits nach zwei Jahren, weil Sunpower wirtschaftlich in Probleme geriet.
Jahresproduktion: 1.253 Megawatt

(Foto: Imago)
Platz 12: Shanghai Aerospace Automobile (China)
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In keinem anderen Land der Welt werden so viele Solarmodule hergestellt und Photovoltaikanlagen ans Stromnetz angeschlossen wie in China. Das Reich der Mitte hat Deutschland 2015 als größte Solarnation abgelöst. Und kein Land schickt sich derzeit an, China wieder vom Thron zu stoßen. Im Gegenteil. Bis 2020 will die Staatsregierung in Peking die Solarkapazitäten sogar auf 143 Gigawatt ausbauen. Das wäre eine Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten. Einer der größten Profiteure der fernöstlichen Ökorevolution ist schon jetzt die chinesische Firma Shanghai Aerospace Automobile.

Jahresproduktion: 1.282 Megawatt

(Foto: Reuters)
Platz 11: Risen Energy (China)
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In der ostchinesischen Provinz Zheijang ist Risen Energy beheimatet. Das Unternehmen wurde 1986 gegründet und beschäftigt aktuell etwa 3000 Mitarbeiter. Seine Solarmodule verkauft Risen überwiegend direkt im Reich der Mitte. Einen Grund daran etwas zu ändern, gibt es ohnehin nicht. Schließlich wächst der chinesische Solarmarkt aktuell um gut 48 Prozent pro Jahr.

Jahresproduktion: 1.292 Megawatt

(Foto: Imago)
Platz 10: EGing PV (China)
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Allein 2015 war der chinesische Markt für 32 Prozent der weltweit neu installierten Photovoltaikkapazität verantwortlich. Von diesem gigantischen Wachstum profitiert auch die Firma EGing PV überproportional. Das Unternehmen existiert seit 2003 und ist in Schanghai an der Börse notiert. Das Geschäftsmodell der chinesischen Firma umfasst nach eigenen Angaben die Produktion sämtlicher Solarprodukte – von Ingots, Wafern und Zellen bis hin zu Photovoltaikmodulen und der kompletten Errichtung von Solaranlagen.

Jahresproduktion: 1.324 Megawatt

(Foto: Imago)
Platz 9: GCL (China)
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Von den 15 weltgrößten Solarkonzernen kommen gleich zehn Unternehmen aus China. Die Staatsregierung rief vor mehr als einem Jahrzehnt zum Aufbau einer eigenen Photovoltaikindustrie auf. GCL zählt zu den führenden Modulproduzenten in China und könnte künftig noch größer werden. Der Konzern ist zuletzt bei dem angeschlagenen Konkurrenten Chaori Solar eingestiegen.

Jahresproduktion: 1.722 Megawatt

(Foto: Imago)

„Im schlimmsten Fall wird Solarworld nun im Gesamtjahr wieder kein positives Ebit erreichen“, sagte Arash Roshan Zamir, Analyst bei Warburg Research. Dabei hatte Solarworld-Boss Frank Asbeck eigentlich schon für 2015 schwarze Zahlen angekündigt. Dass es nun auch 2016 einen Verlust geben könnte, sei sehr „enttäuschend“, sagte Roshan Zamir dem Handelsblatt. Die Konsenserwartungen von ihm und seinen Kollegen in den Banktürmen haben ein Ebit bei Solarworld von mehr als 20 Millionen Euro eingepreist.

Solarworld macht den verstärkten „Preisdruck auf den internationalen Solarmarkt“ für die schlechteren Aussichten verantwortlich. Dabei steigerte der Bonner Konzern seinen Absatz im ersten Halbjahr deutlich auf 682 Megawatt- Das ist ein Plus von gut 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg um auf 434 Millionen Euro. Damit liegen die Erlöse von Solarworld zum Halbjahr 2016 um mehr als hundert Millionen Euro höher als noch im Halbjahr 2015. Dennoch schreibt Solarworld wie im Vorjahr Verluste. Nach sechs Monaten beträgt das Minus vor Zinsen und Steuern rund 3,1 Millionen Euro.

  • fhu
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