Pleite Brandenburger Energielieferant Otima wegen hoher Gaspreise insolvent

Otima-Kunden werden gebeten, die Zählerstände an das Unternehmen zu melden.
Düsseldorf, Frankfurt Die drastisch gestiegenen Gaspreise haben einen weiteren Anbieter in die Knie gezwungen. Die Brandenburger Firma Otima Energie teilte am Mittwoch auf ihrer Internetseite mit, Insolvenz angemeldet und die Strom- und Gaslieferungen eingestellt zu haben.
Grund hierfür seien insbesondere die massiv gestiegenen Großhandelspreise, die sich innerhalb kürzester Zeit vervierfacht hätten. Vorauskasse und Sicherheitsleistungen seien dadurch in die Höhe geschossen. „Nach der Beendigung der Versorgung werden wir schnellstmöglich die Schlussrechnungen erstellen und bitten Sie in diesem Zusammenhang um die Übersendung der jeweiligen Zählerstände“, ließ Otima wissen. Wieviele Kunden das betrifft, war zunächst offen.
Die Gaspreise sind in den vergangenen Monaten auf Rekordstände geklettert und haben damit die Kalkulationen der Versorger durcheinandergewirbelt. Im September hatte die Firma Deutsche Energiepool mitgeteilt, vielen Kunden die Gas-Lieferverträge gekündigt zu haben. Auch größere Anbieter stehen unter Zugzwang.
Der Karlsruher Energiekonzern EnBW und die Darmstädter Entega bestätigten am Mittwoch, sich beim Gas von der Vermittlung von Neukunden über Vergleichsportale wie verivox.de vorerst zurückgezogen zu haben. Verivox zufolge stellten die Versorger in Aussicht, ihr Neukundengeschäft zeitnah wieder aufzunehmen, sobald sie ihre Preise neu kalkuliert haben.
„Leider können wir Ihnen derzeit keine Erdgas-Produkte anbieten“, stand auch am Mittwoch auf der Internetseite des Energieriesen E.ON. Der Versorger hatte mitgeteilt, seit einigen Tagen seine Neukundenprodukte für private Gaskunden zu überarbeiten. „Auch wir registrieren die Auswirkungen der gestiegenen Gaspreise“, sagte ein Sprecher des Karlsruher Versorgers EnBW. Vor wenigen Tagen hatte auch der Stromanbieter Immergrün seine Lieferungen gebietsweise eingestellt.
Wenn Privatkunden aktuell Bedarf an einem neuen Gasvertrag hätten, werde diesen dennoch eine passende Lösung angeboten. Anders als bei E.ON konnten auf den Internetseiten von EnBW und Entega Privatkunden am Mittwoch weiterhin Tarifangebote einholen.
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