Der Energiekonzern RWE steckt in einer der schwersten Krisen seiner 117-jährigen Unternehmensgeschichte. Vorstandschef Peter Terium will den Versorger durch eine Aufspaltung des Ökostromgeschäftes sowie der Stromnetzen und des Vertriebs neu aufstellen. Zehn Prozent der neuen Gesellschaft sollen Ende 2016 an die Börse gebracht und neue Gesellschafter gewonnen werden. Der Mutterkonzern soll derweil Mehrheitseigner bleiben und sich künftig auf die konventionelle Stromerzeugung und den Energiehandel konzentrieren. Was sind die größten Baustellen von RWE?
RWE brechen wegen der fallenden Strom-Großhandelspreise die Gewinne weg. Die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke, die früher die Kasse füllten, werden Konzernangaben zufolge womöglich bald nur noch ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen. Im laufenden Jahr rechnet der Versorger insgesamt mit einem weiteren Schwund des operativen Ergebnisses (Ebitda) auf 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro von 7,1 Milliarden im Jahr zuvor. 2009 waren es noch 9,1 Milliarden. 2013 hatte RWE nach hohen Abschreibungen auf seine Kraftwerke einen Nettoverlust von 2,8 Milliarden Euro verbucht.
Der Aktienkurs befindet sich seit Jahren im Sinkflug. Er liegt bei rund elf Euro. Ende 2007 notierte das Papier bei fast 100 Euro. RWE ist an der Börse noch rund 6,6 Milliarden Euro Milliarden Euro wert. Im August waren es noch elf Milliarden. Der Konkurrent Eon kommt auf das Dreifache des aktuellen Marktwertes.
RWE drücken Schulden von 25,6 Milliarden Euro. Durch den Verkauf der Öl- und Gastochter Dea für mehr als fünf Milliarden Euro hatte der Versorger seine Schulden etwas reduziert. Auf den Konzern kommen aber durch den Atomausstieg und die Beseitigung der Braunkohletagebauschäden hohe Kosten zu. RWE will auch deshalb seine Kosten senken – bis 2017 um zwei Milliarden Euro.
Die Aktionäre müssen sich auf einen weiteren Rückgang der Dividende gefasst machen. Gab es für das Geschäftsjahr 2008 noch 4,50 Euro, war es zuletzt ein Euro je Aktie. Vielen Kommunen, die knapp 24 Prozent an RWE halten, entgehen früher als sicher eingeschätzte Haushaltseinnahmen. Großaktionär ist der Finanzinvestor Blackrock mit gut fünf Prozent.
RWE hat die Energiewende verschlafen und insbesondere unter Ex-Chef Jürgen Großmann lange auf Kohle und Atom gesetzt. 2014 erzeugte RWE die Hälfte seines Stroms aus Stein- und Braunkohle. Der Ökostromanteil lag bei knapp fünf Prozent. Die Ökosparte Innogy soll nach vielen Rückschlägen 2015 ihren Gewinn erhöhen.
Entlassungen von Beschäftigten dürften weitergehen. RWE hat derzeit knapp 59.000 Mitarbeiter nach früher über 70.000. In der Kraftwerkssparte droht der Wegfall von rund 1000 Jobs – betriebsbedingte Kündigungen sind nicht mehr ausgeschlossen.
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@Harald Meier
Der Stromverbraucher hat durch die asoziale Energiewende mit seinen marktfeindlichen EEG nur steigende Strompreise (EEG Umlage + Steuer + Ausbau der Netze + Offshore Umlage usw.) zu tragen. Diese asoziale Energiewende mit seinen marktfeindlichen EEG ist nicht nur Marktfeindlich und Wertevernichtend (Vernichtung von Kohle, Gas und vor allen Kernkraft) sondern auch eine Umverteilung von ARM nach REICH.
Und die öffentliche Hand, dass sind die Einrichtung und die Infrastruktur unserer Gesellschaft. Somit werden Hallenbäder u.a. öffentliche Einrichtungen schließen müssen und der öffentliche Nahverkehr wird seine Preise anheben müssen.
Die Gier und die Abzocker ist nicht bei den Kohle, Gas und Kernkraftwerksbetreiber zu verorten, sondern bei den egoistischen Geldgierigen Erneuerbaren Energiebefürworter = EEG Mafia Verein.
Die Staatschefs auf der Weltklimakonferenz in "Berlin" wollen im Kampf gegen den Klimawandel mehr Marktwirtschaft wagen und den Verbrauch von Kohlendioxid verteuern.
Aus der FAZ dem Merkelkampfblatt kopiert.
Da den "Erneuerbaren" bei der Einspeisung des Stroms aus politischen Motiven Vorrang eingeräumt wird und das zu Festpreisen, die deutlich über den politisch gewollt zerbombten "Marktpreisen" liegen, ist der "Sigeszug" der Erneuerbaren tatsächlich nicht mehr aufzuhalten, solange politisch an dem Projekt festgehalöten wird.
Die Befürworter sollten sich aber nicht wundern, wenn bei 100% Biostrom-Anteil der Strom nicht mehr zu jeder Tages- und Nachtzeit aus der Steckdose kommt. Sinngemässes gilt für E-Fahrzeuge, denen bis dato eine CO2-freie Energiequelle fehlt.
Da AKW und Kohlekraftwerke politisch nicht mehr gewollt sind, sollte man die konsequenter Weise allesamt abschalten und schauen, was passiert. Jedenfalls erwarte ich nicht, dass man mit Konzernspaltungen Energie freisetze.
Schönen Abend!
Herr Hofmann,
noch mehr Geschwafel.
Lassen wir doch das Geld in den Taschen der Verbraucher und gehen nicht den teuren Umweg über die öffentliche Hand. Kein öffentlicher Haushalt soll, auch nur teilweise, über Stromverkauf finanziert werden. Öffentliche Haushalte werden über Steuern finanziert.
Das ist Marktwirtschaft.
Thema Monopol, ja stimmt, jetzt gibt's Wettbewerb. Deshalb auch die Probleme von RWE&Co. Nur vorher gab es jahrzehntelang eben keinen Wettbewerb, sondern Monopole in den jeweiligen Regionen.
Vielleicht werden sie ja durch viel Handelsblatt lesen irgendwann mal verstehen, was Marktwirtschaft ist.
@Harald Meier
Es gibt in der Deutschen Stromerzeugung keine Monopolstellung. Es gibt neben RWE, ENBW, EON und Vattenfall auch noch unzählige Stadtwerke die per Kohle- und Gaskraftwerken einen Gewinn für den öffentlichen Haushalt erwirtschafteten. Dies war alles vor der asozialen Energienwende, den rechtwidrigen Kernkraftausstieg und dem markt- und damit gesellschaftsfeindlichen EEG.
Weder die Windrad noch die Solarbesitzer erwirtschaften einen Gewinn für die öffentliche Hand. Diese Erneuerbare Energie Mafia hat nur ihren eigenen Geldbeutel im Sinn und die Gesellschaft ist denen egal. Im Gegensatz zu den Kraftwerksbetreibern der großen Energiekonzerne, die mit ihren Kohle, Gas und vor allen Kernkraftwerken einen Gewinn -nicht nur fü sich- sondern für die Anteileigner erwirtschaftet haben. Und diese Anteilseigner sind zum Großen Teil die Kommunen, Städte und Länder...also die öffentliche Hand und somit wir als Soziale und Solidarische Gesellschaft.
Was für ein Geschwafel.
Es hat nichts, aber auch gar nichts mit Marktwirtschaft zu tun, wenn sich Konzerne mangels Wettbewerb dumm und dämlich verdienen. Monopole und Marktwirtschaft, das geht nicht zusammen. Setzen sechs, Herr Hofmann.
@Harald Meier
Die Marktwirtschaft hat dazu beigetragen, dass die Energiekonzerne Gewinne erwirtschaften konnten, die Strompreise bezahlbar waren und die Stromversorgung abgesichert war. Die Gewinne der Stromkonzerne wurden unter den Anteilseignern in Form von Dividendenzahlungen ausgeschüttet. Die Anteilseigner an den marktwirtschaftlichen (Kohle, Gas und Kernkraftwerken) Stromkonzernen waren zum Großen Teil die öffentlichen Haushalte der Kommunen, Länder und Städte. Wir als Gesellschaft haben also von den Gewinnen der Stromkonzerne profetiert. Und jeder Bürger in diesen Land konnte sich auch noch Private Aktien von dem Erfolgsmodell der marktwirtschaftlichen Stromkonzernen = Kraftwerkmixpark aus Kohle, Gas und vor allen Kernkraft ins Depot legen. Auch die Lebensversicherungen und die staatlichen Rentenpapiere haben vom Erfolg/Gewinn der Stromkonzerne profetiert.
Jetzt mit der asozialen Energiewende und ihren marktfeindlichen EEG wird der Profit nicht der deutschen Gesellschaft = Öffentlichkeit zukommen, sondern den Abzockern der EE-Branche. Die Verlust hingegen werden sozialisiert und der Gesellschaft aufgedrückt.
Denken Sie nicht auch, daß die Aufspaltung dazu dient, die Rückstellungen zum
Abbau der Atomkraftwerke verschwinden zu lassen ?
Wozu braucht es Stromkonzerne, wenn man ohne großen Aufwand und Kosten den Strom selbst erzeugen kann?
Adieu RWEONENBWVATTENFALL, ihr habt uns jahrzehntelang das Geld aus der Tasche gezogen bis wir gemerkt haben, wie einfach Stromproduktion ist.
CEO Terium hat offenbar erkannt, wohin der Hase läuft; in Richtung Erneuerbare Energien und in Richtung Dekarbonatisierung. Es wird ja heute schon nicht mehr akzeptiert, dass wir Braunkohle verstromen. In 10 Jahren, wenn kein Kernkraftwerk mehr abgeschaltet werden kann, weil in Deutschland keins mehr am Netz ist, wird es durch den weiter fortschreitenden Ausbau Erneuerbarer Energien ganz eng für Braunkohlekraftwerke.
Noch vor Mitte des Jahrhunderts werden wir nur noch Strom aus Erneuerbaren Energien und aus Gas- bzw. Steinkohlekraftwerken haben. Das sind positive Zukunftsaussichten.
Was Mut macht im November 2015 :
Über 18 TWh Strom aus Erneuerbaren Energien in Deutschland (Anteil knapp 40%)
Was bedenklich stimmt im November 2015:
Mit 7,5°C die höchste je gemessene Durchschnittstemperatur in Deutschland für einen November.
Man kann nur hoffen, dass wir es noch schaffen, die durch uns forcierte globale Erwärmung beizeiten einzufangen. Sonst sind die jetzt gesehenen "Flüchtlingsströme" im Vergleich zur Zukunft nur ein müde plätscherndes Bächlein gewesen.