Die über den Strompreis zu zahlende Ökostromumlage soll für zwei Jahre auf ihrem derzeitigen Niveau von 5,277 Cent je Kilowattstunde eingefroren werden und danach nur noch um bis zu 2,5 Prozent pro Jahr steigen. Besonders der Mittelstand ächzt unter hohen Kosten. Derzeit zahlen die Bürger etwa 26 Cent je Kilowattstunde Strom, die Ökostrom-Förderung schlägt bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden mit 185 Euro pro Jahr zu Buche. 2013 werden bereits rund 20 Milliarden Euro auf die Strompreise umgelegt. In die Regierungszeit von Union und FDP fällt ein Rekordanstieg: 2010 lag die Umlage erst bei 2,05 Cent.
Wenn das Konto mit den Vergütungen für Solaranlagen und Windparks zu stark im Minus ist und somit eine höhere Umlage für das nächste Jahr droht, soll die Einspeisevergütung bei neuen Anlagen für eine bestimmte Zeit ausgesetzt werden. Ende 2012 hatte sich ein Minus von 2,7 Milliarden Euro angehäuft. Die Förderrabatte für die Industrie sollen wieder zurückgefahren werden, sie machen bereits fast 1,5 Cent der Umlage aus. Beide Maßnahmen sollen das Konto um bis zu eine Milliarde entlasten. Das Dilemma ist, dass immer mehr Wind - und Solarstrom die Einkaufspreise für Strom zwar senkt - zugleich wachsen aber durch immer mehr Ökostrom die Umlagezahlungen beim Endkundenpreis, so dass der Bürger davon kaum etwas spürt.
Besitzer von Solaranlagen, die ihren Strom selbst verbrauchen, müssen mit einer Mindestbeteiligung an den Umlagekosten rechnen. Denn wenn immer mehr Bürger sich selbst versorgen, fallen sie als Zahler der Umlage aus - diese verteilt sich auf weniger Schultern und steigt. Bei bestehenden Anlagen gibt es Bestandsschutz, allerdings schlägt Altmaier einen „Energie-Soli“ vor. So sollen bei Bedarf 300 Millionen Euro eingenommen werden. Er plant dafür eine einmalige, befristete Vergütungskürzung von 1 bis 1,5 Prozent. Damit sollen auch die Nutznießer der Vergütungen stärker zur Kasse gebeten werden - damit könnten Nutzen und Kosten gerechter verteilt werden.
Wenn, dann eher gering - denn zugleich werden die Netzentgelte durch den Bau von neuen Stromautobahnen weiter steigen. Sie sind ebenfalls Bestandteil des Strompreises. Altmaier betont, dass von den Umlagekosten 2012 in Höhe von 16 Milliarden Euro rund 14,5 Milliarden auf die Finanzierung von Bestandsanlagen entfallen. Diese Kosten laufen definitiv weiter. Daher dürfte der Verbraucher eher wenig davon spüren. Altmaier sieht für eine umfassende Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erst nach der Bundestagswahl Chancen. Seine Strompreis-Bremse soll im August in Kraft treten.
Das ist zweifelhaft. SPD und Grüne zerreißen die Vorschläge: Von „blindem Aktionismus“ und „krudem Zeug“ ist die Rede. Sie vermuteten taktisches Kalkül vor der Bundestagswahl. Nach dem Rekordanstieg der Strompreise um durchschnittlich 12 Prozent Anfang dieses Jahres kann Altmaier bei einem Scheitern der Pläne auf SPD und Grüne zeigen und sagen, sie hätten sich ja den Plänen im Bundesrat entgegen gestellt. SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil betont: „Wenn es ihm wirklich um Sofortmaßnahmen geht, könnte er etwa die Stromsteuer senken“.
Zumindest wachsen die Risiken. Investoren, etwa im Bereich Windkraft auf See, könnten nicht mehr genau kalkulieren, ab wann die Vergütungen für den Strom fließen. So drohen Millionenverluste. Der Grünen-Energiepolitiker Hans-Josef Fell betont: „Alleine die Ankündigung wird Banken und Finanzierer der Energiewende stark verunsichern.“ Beispiele wie Spanien zeigten, dass lange vor Erreichen eines finanziellen Deckels die Investitionen in der Branche beendet würden und der Markt weitgehend zusammenbreche.
„Es ist so, dass Sie einen Vorschlag dieser Tragweite nicht vier oder fünf Wochen vorab diskutieren können“, sagt Altmaier. Aber weder wussten die Länder Bescheid, noch war sein wichtigster Partner, Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), eingeweiht. Fraktionschef Rainer Brüderle betont: „Die FDP-Fraktion wird ihn dabei unterstützen, diese Position auch in der Union durchzusetzen“. Doch ohne Rot-Grün dürfte es nichts werden.
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Schon mal drüber nachgedacht, was wir alle für den Atomstrom zahlen? Thema Endlagerung. Alles durch Steuern finanziert. Da ist die EEG-Umlage ein Witz dagegen!
Da sieht man, dass man sich nicht mit dem Kern des Problems beschäftigt hat.
Bei solchen Diskussionen werden überwiegend Photovoltaik-Gropßprojekte berücksichtigt.
Denn die Netzparität von Photovoltaikstrom ist längst erreicht.
(Selbst produzierter Solarstrom ist günstiger als der Strom aus dem Netz!!)
Stand 01.01.2013 erhält man als Photovoltaikanlagenbetreiber von Anlagen unter 10 kWp (entspricht ca. 10.000 kwh pro Jahr) eine Einspeisevergütung von 16,86 Cent. Eine solche Dachanlage reicht problemlos aus, um einen Haushalte mit Strom zu versorgen.
Der Erwerbspreis für den Strom aus dem Netz beläuft sich inkl. MwSt. auf durchschnittlich 26,4 Cent.(Quelle: http://www.kwh-preis.de/strom/strompreise).
Hieraus ergibt sich ein Ersparnis für Photovoltaikanlagenbetreiber die Ihren Strom selbst Nutzen von knapp 36 %!
Würde man nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Errichtung von solchen „Kleinanlagen“ verbessern, wären für Großprojekte, die gezwungen sind den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen kein Bedarf mehr vorhanden und eine Förderung wäre nicht mehr notwendig. Darüber hinaus käme die elektrische Gebäudeautarkie auch wirklich voran.
Meist hängt es bei der Realisierung solcher Kleinprojekte aber an dummen Kleinigkeiten.
Da die meisten dieser Anlagen überwiegend Kreditfinanziert werden müssen, benötigen die finanzierenden Banken eine erstrangige Grunddienstbarkeit, da sie sich nur damit das Recht zum Betrieb der Anlage sichern können. Doch vor dem Hintergrund, dass die meisten Immobilien mit Hypotheken belastet sind, die im Grundbuch an erster Rangstelle stehen, gibt es für die Bank, die die PV Anlage finanzieren möchte keine Möglichkeit sich den dauerhaften Betrieb der Anlage zu sichern.
Würde man gesetzlich bestimmen, dass solche Grunddienstbarkeiten zum Betrieb solcher Anlagen grundsätzlich erstrangig sein müssen und die Bank mit Ihren Grundschulden auf den 2. zurücktreten muss, würde dies den Ausbau der PV (Solarenergie) ohne zu
@kastell
Ihr Kommentar klingt fast so als würden Sie von SMA Solar bezahlt. Sie und der interviewte Urbon schert es einen Dreck, dass ich als Stromverbraucher jährlich über 80,- € nur an EEG-Umlage für die Photovoltaik zahlen muss. Geld, dass diese Firma und der Rest dieser Schmarotzerbranche sich schon beim Verkauf der PV-Anlagen geholt haben.
Ich habe nichts gegen die Energiewende und Ihre grünen Träume. Aber denken Sie mal drüber nach, wer von diesen Subventionen profitiert und wer dafür aufkommen muss. Urbon und seine SMA Solar AG bestimmt nicht!
@Kastell
Warum gibt es immer wieder Foristen, die ihre Gesprächspartner dazu auffordern, schon wieder Butter bei die Fische zu tun, und die ganze vernünftige Argumentationsreihe wider den "Erneuerbaren - oder NIE - oder Flackerstrom vorzutragen.
Das ist billige Provokation oder einfach "Trollig". Wenn Sie verstandesgemäß nicht in der Lage sind sich die für eine Meinungsbildung relevanten Fakten im Internet zu erarbeiten und Ihren Horizont unter dem Tellerand der ÖR und der Systempresse belassen, sind Sie und Ihre Mitstreiter hier leider nicht ernstzuehmen. Gehen Sie lieber in den für Sie eingerichteten Wohlfühlblog von Frau Uken bei ZON und gönnen Se sich dort eine Massage Ihrer grünsozialistischen Seele.
@HofmannM
Und was ist mit den Kosten? Wer legt in Japan wie die Kosten um für die eingestürzten Gebäude und nicht mehr nutzbaren Agrarflächen auf die Stomkunden um?
Schön, wenn unsere Zwischen- bereits Endlager sind. Bei der Halbwertzeit des Atommülls fallen immense Kosten für Bewachung/ Laherung an. Wer bezahlt das?
Was hat die Argumentation mit "ökosozialistisch" zu tun? Dass nicht die Allgemeinheit für diese Kosten aufkommt, ist eigentlich das Gegenteil von sozialistisch. Oder wie definieren Sie sozialistisch?
Dass der Verursacher für die Konsequenzen eintritt, nennt man eigentlich liberal.
Ich stimme Ihnen zu. Dabei gehe ich noch weiter und finde, dass die Aussagen des SMAS-Chefs eine Frechheit sind. Warum?
Der Lobbyverein der Photovoltaik BSW hat immer wieder von einem Zubaukorridor zwischen 3 und 5 GW pro Jahr gesprochen. Tatsächlich sind in den letzten 3 Jahren jeweils 7,5 GW an PV-Leistung installiert worden, obwohl es angeblich keine Renditen zu erzielen gab (ha, ha, ha…). Der heutige Aufsichtsratsvorsitzende der SMA AG, Günther Cramer hat als Lobbyvertreter die zu langsame Absenkung der EEG-Förderung mit dem ehemaligen Umweltminister Norbert Röttgen ausgehandelt. Die SMA hat an dieser „überraschenden“ Zubauentwicklung saftig mitverdient. – Das verschweigt der heutige Vorstandsvorsitzende Urbon natürlich! Jetzt sieht er seinen Profit schwinden.
Die Kostenlawine steht dem Stromverbraucher heute vor der Tür. Wie könnte es auch anders nicht sein: Die Schuld der drastisch gestiegenen EEG-Umlage wird seitens der PV-Lobby und von SMA im Besonderen immer nur bei den Anderen gesucht als hätte die PV damit nichts zu tun.
@kastell
Machen Sie sich bei den Vernunfts- und Verstandsmenschen von EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie) schlau.
@HofmannM
gerne würde ich mich mit Ihnen mit Fakten im Detail duellieren, aber aus ihren Äußerungen kann man eindeutig herauslesen, dass sie waffenlos sind.
@kastell
Hören Sie halt endlich auf mit ihrer naiven Schönmalerei!
Wenn Sie es wirklich wissen wollen, welche Energieerzeugung wirtschafltich und technisch die Beste ist..Entweder die Erneuerbare Energieerzeugung oder die bisherige konventionelle Energieerzeugung, dann müssen Sie beide System von einer getrennt laufen lassen.
Bis dato schmarotzen die Erneuerbaren Energien am konventionellen Energieerzeugungsinfrstruktur gewaltig mit. Ohne das EEG und die vebleibenden Kohle-Gas und Kernkraftwerke würden die Enrneuerbaren Energien in Deutschland hoffnungslos im weltweiten Industrie- und Wohlstandswettbewerb untergehen!
@Jupiter
Hören Sie halt endlich mit ihrem ökosozialistischen Kindergartengequake auf!
Informieren Sie sich daürber, was in Japan momentan ab geht. Die machen mit der Kernkraft weiter, weil sie gesehen haben, dass das Risiko der Kernkraft sehr gering ist!
Das Lagern von Kernbrennstoffen in Deutschland ist heute schon gelöst und tag tägliches Geschäfft! Das Lager heißt momentan nicht Endlager sondern Zwischenlager. Unterm Strich bleibt ein Lager ein Lager!