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Energie

Solartechnikkonzern SMA Solar ächzt unter Preisdruck

Die deutsche Solarindustrie ächzt seit Mitte vergangenen Jahres unter dem wieder aufgeflammten Preisverfall. So musste auch SMA Solar im vergangenen Quartal kräftige Einbußen hinnehmen.
11.05.2017 - 13:21 Uhr Kommentieren

Wie es um die Solarbranche steht

Düsseldorf Der Solartechnikkonzern SMA Solar hat zum Jahresauftakt Preisverfall und Wettbewerbsdruck zu spüren bekommen und kräftige Einbußen hinnehmen müssen. Doch während der seit Jahren defizitäre Wettbewerber Solarworld Insolvenz beantragen muss, hält sich SMA noch in der Gewinnzone und steigerte zudem seine Barschaft. Firmenchef Pierre-Pascal Urbon äußerte sich am Donnerstag zuversichtlich, trotz schrumpfender Auftragsbestände seine Jahresziele zu erreichen.

Im Preiskampf mit der chinesischen Konkurrenz wolle er in den kommenden Monaten mit kostengünstigen wie auch innovativen Produkten um Kunden buhlen. „In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir dementsprechend trotz eines anhaltend hohen Preisdrucks eine deutlich bessere Geschäftsentwicklung.“

Im ersten Quartal verkaufte SMA Wechselrichter - das Herzstück von Solaranlagen - nur noch mit einer Gesamtleistung von 1,7 (Vorjahr: 2,1) Gigawatt. Die Erlöse brachen um 30 Prozent auf 173,2 Millionen Euro ein, das operative Ergebnis (Ebitda) sogar um 62 Prozent auf 15,9 Millionen. Netto blieb mit 6,3 Millionen Euro noch ein Drittel des Vorjahreswertes übrig. Die liquiden Mittel stiegen indes auf 413 (Ende 2016: 362) Millionen Euro. 2017 peilt Urbon einen Umsatz von 830 bis 900 (946,7) Millionen Euro an und ein Ebitda von 70 bis 90 (140) Millionen Euro.

Die deutsche Solarindustrie ächzt seit Mitte vergangenen Jahres unter dem wieder aufgeflammten Preisverfall, der durch Überkapazitäten in China mit verursacht ist. Das einstige Aushängeschild Solarworld musste dem Tribut zollen und wegen Überschuldung Insolvenz beantragen.

Sonnenland ist abgebrannt
Solarboom durch das EEG
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Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hatte in Deutschland einen Solarboom ausgelöst. Jede produzierte Kilowattstunde Sonnenstrom wurde anfänglich mit mehr als 50 Cent vom Staat vergoldet. Doch spätestens ab 2009 wurde es schwierig. Die üppigen Subventionen riefen asiatische Firmen auf den Plan. Chinesische Hersteller bauten Fabrik um Fabrik. Eine Pleitewelle erfasste die heimische Photovoltaikbranche. Ein Überblick.

(Foto: obs)
Solarworld
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„Das ist der größte denkbare Massenmarkt der Zukunft, denn das einzige Produkt, das alle Menschen zu allen Zeiten immer brauchen, ist Energie“, schrieb Frank Asbeck 2009 in seinem Buch „Eine solare Welt“. Damit hatte er vielleicht Recht – doch sein Konzern Solarworld ging im Mai 2017 trotzdem pleite. Die Konkurrenz aus China warf spottbillige Solarmodule auf den Markt, Solarworld konnte damit nicht mithalten. Solarworld war mit einer jährlichen Fertigungskapazität von 1,5 Gigawatt gegenüber chinesischen Konkurrenten mit der vierfachen Produktionskapazität schlichtweg zu klein, um dauerhaft überleben zu können.

(Foto: Reuters)
CSG Solar
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Auch CSG Solar war einfach zu klein, um zu überleben. Im März 2006 wurde die 9000 Quadratmeter große Produktionsanlage in Thalheim eingeweiht. Nur zwei Jahre später musste das Unternehmen die Produktion einstellen, sich von 124 der 164 Beschäftigten trennen. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit setzte CSG Solar aber fort.

(Foto: ZB)
Sontor
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Sachsen-Anhalt galt lange als Solar Valley in Deutschland. Doch seit mehreren Jahren müssen immer mehr Solarfirmen aufgeben. Einst lieferte die Branche dort über 3000 Arbeitsplätze – die meisten davon sind mittlerweile weggefallen. Um sich vor der Pleite zu retten, hatte sich Sontor aus Bitterfeld 2009 mit Sunfilm zusammengeschlossen – und konnte so überleben.

(Foto: dpa)
Solon
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Solon war einst einer der größten Solaranlagenhersteller Europas. 2011 ging das Unternehmen das erste Mal pleite, das indisch-arabische Unternehmen Microsol rettete Solon vor dem Aus und nannte es Solon International. Doch 2014 musste Solon zum zweiten Mal Insolvenz beantragen.

(Foto: dpa)
Odersun
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Odersun sollte ein strahlendes Aushängeschild der Brandenburger Wirtschaft werden und seinen Solarmodulen den Markt verändern. Doch es kam anders als erhofft. Odersun lieferte kein marktfähiges Produkt. 2010 meldete Odersun Insolvenz an. 2013 wurde ein Ermittlungsverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet. Der Vorwurf: Insolvenzverschleppung.

(Foto: dpa)
Sovello
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2005 wurde Sovello als Joint-Venture von Q-Cells, Evergreen Solar und Renewable Energy Corporation ASA gegründet. Anfangs startete das Solarunternehmen durch, doch bis 2012 stieg Sovello immer weiter ab und musste Insolvenz beantragen. Im August 2012 wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen die Produktion komplett einstellt und allen Mitarbeitern kündigen muss.

(Foto: dpa)
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