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Energie

Solarworld Der Sonnenkönig bleibt Verlustkaiser

Die Ausgangslage könnte kaum besser sein. Doch Frank Asbeck, Gründer und Chef des Solarmodulherstellers Solarworld, schafft es einfach nicht, sein Unternehmen aus der Verlustzone zu führen. Die Zahlen bleiben tiefrot.
02.05.2016 - 11:27 Uhr
Der Solarwold-Chef hatte seinen Anlegern schwarze Zahlen versprochen. Quelle: Christoph Papsch
Frank Asbeck

Der Solarwold-Chef hatte seinen Anlegern schwarze Zahlen versprochen.

(Foto: Christoph Papsch)

Düsseldorf Frank Asbeck war mäßig gelaunt. Draußen regnete es ohne Pause und drinnen, in seinem Bonner Büro direkt am Rhein, musste sich der Solarpionier unangenehmen Fragen gefallen lassen. Wann seine Firma, der Solarmodulhersteller Solarworld, denn endlich wieder Gewinne schreiben werde, wollte das Handelsblatt im Sommer 2015 wissen. „Wir werden Ende des Jahres ein positives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) ausweisen“, erklärte Asbeck damals selbstbewusst. Nachsatz: „Das ist tatsächlich der Turnaround.“ Und: „Wir schaffen es.“

Ein halbes Jahr später präsentierte Asbeck dann reumütig statt einer schwarzen Null ein Minus beim Ebit von 4,2 Millionen Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr. Er hatte sein Versprechen gebrochen. 2016 soll aber nun endlich die Wende bringen.

Allein: Solarworld schreibt schon wieder Verluste. Von Januar bis Ende März summierte sich das Minus auf fast zehn Millionen Euro. Damit fällt das Ergebnis im ersten Quartal sogar noch um zwei Millionen Euro schlechter aus als im Vorjahreszeitraum.

„Dass sich der Verlust zum Vorjahr ausweitet, das kommt doch sehr unerwartet“, sagte Arash Roshan Zamir dem Handelsblatt. Und auch die Begründung des Konzerns stellt den Analysten von Warburg Research vor ein Rätsel. Solarworld verweist auf ein schlechteres Währungsergebnis.

„Ich vermisse hier eine genaue Angabe, welche Währung für den vermeintlichen Wechselkursverlust verantwortlich sein soll.“ Es gehe um den Dollar, erklärte ein Solarworld-Sprecher auf Handelsblatt-Anfrage. Roshan Zamir verwirrt das nur noch mehr: „Der Dollar kann es eigentlich nicht sein“, sagt der Analyst. „Der Dollarkurs ist ja weiterhin positiv für europäische Unternehmen.“ Roshan Zamir kann sich den negativen Effekt nur dadurch erklären, dass das Euro-Dollar-Verhältnis gegebenenfalls zu bestimmten Stichtagen schlechter ausgefallen ist.

Solarworld hat die Quartalsergebnisse bis jetzt nur per Ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht. Aus der kurzen Mitteilung lassen sich aber keine detaillierten Rückschlüsse auf das Zustandekommen des abermaligen Verlusts ziehen. Klar ist aber, dass die Rahmenbedingungen für Solarworld eigentlich nicht besser sein könnten.

Denn Solarenergie boomt. Die Branche steht vor einem neuen Goldrausch. Das Analysehaus IHS Technology prognostiziert alleine für dieses Jahr ein weltweites Wachstum bei neu errichteten Photovoltaikanlagen von rund 14 Prozent. Wurden bereits 2015 Solaranlagen mit einer Leistung von 58,8 Gigawatt neu errichtet, sollen es dieses Jahr schon 68,7 Gigawatt sein. Im Schnitt prophezeit IHS Technology der Solarbranche bis 2019 ein Wachstum von sieben Prozent pro Jahr. Noch besser ist die Lage in den USA, dem wichtigsten Markt für Solarworld.

Aus den USA droht weiter Ungemach
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