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Energie

Solarworld Der Sonnenkönig kann kurz aufatmen

Bis zum Schluss hatte Solarworld gezittert, ob genug Anleger zur Entscheidung über den drastischen Schuldenschnitt kommen. Sie kamen und nickten den Plan ab. Solarworld scheint vor der Insolvenz gerettet – vorerst.
05.08.2013 Update: 05.08.2013 - 15:24 Uhr 5 Kommentare
Frank Asbeck, Chef und Gründer von Solarworld: Für die Rettung des Unternehmens greift er auch tief in die eigene Tasche. Quelle: dpa

Frank Asbeck, Chef und Gründer von Solarworld: Für die Rettung des Unternehmens greift er auch tief in die eigene Tasche.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Solarworld-Chef Frank Asbeck kann aufatmen – zumindest vorübergehend. Die Anleihegläubiger akzeptierten auf einer Versammlung den drastischen Schuldenschnitt, der das angeschlagene Unternehmen vor der Insolvenz bewahren soll. 99,96 Prozent der Anwesenden hätten am Montag mit Ja gestimmt, sagte ein Firmensprecher. Das Anwesenheitsquorum von 25 Prozent wurde mit gut 35 Prozent deutlich übertroffen.

Bis zuletzt stand die vorläufige Rettung des Solarmodulherstellers auf der Kippe. Es war fraglich, ob überhaupt genug Gläubiger für die Abstimmung anwesend sein würden.

Die hohe Zustimmung zeige, dass die Anleiheeigner an das Unternehmen glauben, sagte Asbeck am Montag. Diese breite Zustimmung sowie auch die hohe Anwesenheit von mehr als 35 Prozent der Gläubiger seien „auch ein gutes Zeichen für morgen“. Die Aktien des Unternehmens schossen an die Decke: Sie legten zeitweise um mehr als 30 Prozent auf rund 67 Cent pro Stück zu.

Die Abstimmung heute galt zunächst nur einer der zwei Schuldverschreibungen, die positive Entscheidung gilt jedoch auch als wegweisend für den Schuldenschnitt bei der zweiten Anleihe, über den am Dienstag entschieden werden soll und den Ausgang der außerordentlichen Hauptversammlung am Mittwoch. Vom harten Schnitt betroffen sind Inhaber von zwei Schuldverschreibungen aus den Jahren 2011 und 2010, die jeweils einen Wert von 150 Millionen und 400 Millionen Euro haben. Über die 150-Millionen-Anleihe wurde am Montag entschieden.

Für die Gläubigerversammlungen schreibt das Schuldverschreibungsgesetz ein Mindestpräsenzquorum von 25 Prozent der ausstehenden Schuldverschreibungen zur Beschlussfassung des Restrukturierungskonzepts vor. Die Beschlüsse bedürfen einer Zustimmungsquote von 75 Prozent. Auf der vorangegangenen Gläubigerversammlungen waren aber nur knapp 22 Prozent und etwas über 18 Prozent der Anleiheeigner vertreten.

In einem Brief hatte Asbeck zuvor noch an die Gläubiger appelliert: „Bitte nehmen Sie an den Versammlungen teil und Ihre Interessen wahr, entweder persönlich oder lassen Sie sich von einem Bevollmächtigten vertreten“ schrieb er. „Nach dem von uns vorgeschlagenen Plan bekommen die Anleihegläubiger erheblich mehr heraus als im Falle eines Scheiterns der Solarworld AG“, versuchte Solarworld seine Gläubiger von dem Schuldenschnitt zu überzeugen. Auch Analysten sahen den Schuldenschnitt als das kleinere Übel und erwarten, dass der Restrukturierungsplan sowohl am Dienstag von der zweiten Gruppe von Anleihegläubigern als auch am Mittwoch bei der außerordentlichen Hauptversammlung durchgewunken wird.

„Operativ ist das Überleben immer noch nicht gesichert“
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5 Kommentare zu "Solarworld: Der Sonnenkönig kann kurz aufatmen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • hallo anonym, ohne den sicheren atomstrom würdest du immer noch stangeneis zum kühlen benötigen und deine einkäufe mit dem sackkarren erledigen, freit mich dass du für den zufallsstrom bist aber wo kommen die 90% strom her die du gewohnt bist denn die kadmiumpletten auf dem dach sorgen mal lediglich für 10% der jahresstundenzahl für energiegewinnung und dieser irrsinn kostet den kleinen bürger ca. 7 eurocent pro kwh, frag mal jürgen trittin wieviel kohle er für diesen mist kassiert hat....
    den nochmal darüber noch, bist noch lernfähig.
    gruß ringo

  • Ich bin bestimmt kein Befürworter von Subventionen, aber hat einer mal die aberwitzigen Milliarden zusammen gezählt, die die Atomindustrie bekommen hat (getarnt als Forschungsreaktor, etc.). In diesem Fall natürlich aus dem laufenden Finanzhaushalt des Bundes und nicht transparent über eine EEG-Umlage. Der Rückbau der "Asse" wird auch nicht zum Nulltarif zu haben sein (was glauben die Leser eigentlich, wer das bezahlen wird). Hat uns Bürgern eigentlich auch mal jemand erklärt, was die Einlagerung des Atommülls für die nächsten zig tausend Jahre noch kosten wird (ich rede jetzt gar nicht von den Gefahren)?

    Wenn so'n Sonnenpanel mal zerkratzt oder ein Windrad umkippt, wird das i.d.R. keinen aufregen. Warum müssen Atomkraftwerke eigentlich keine Haftpflichtversicherung abschließen, wie es für Industrieanlagen üblich ist?

    Wenn man wirklich ehrlich ist, ist die EEG-Umlage bei der Kostenbetrachtung ein Witz, verglichen mit der unehrlichen, Jahrzehnte lang Lobby getriebenen, Betrachtung der konventionellen Energiegewinnung der vergangenen Jahre.

  • Eine Kapute - ENERGIE - Vision !

    Politik- und POLITIKERversagen !

    LOBBYISMUS pur !!!

    Liebe Mitverarschte und für doof verkaufte Bürger, es wird noch teurerer und das schöne ist, es bleibt Still in D !

    Oder ?

  • Gibt es irgendwelche sinnvollen Ideen, wie mit dem aktuellen Geschäftsmodell auf die verbliebenen Anleiheschulden von EUR 302,0 Mio. ( = 55,0 % von einst EUR 550,0 Mio.) 2 - 3 Jahre lang Zinsen gezahlt bzw. diese zurückgezahlt oder neu finanziert werden sollen? Die EUR 10,0 Mio. von Asbeck und die EUR 35,0 Mio von Quatar Solar werden es kaum richten? Ferner bin ich gespannt, wer später alles die Beschlüsse der außerordentlichen HV anfechten wird.

  • Und die Kapitalvernichtung geht fröhlich weiter. Das EEG gaugelt eine Wirtschaftlichkeit der sog. Erneuerbaren Energien (Windmühlen, Photovoltaik) nur vor. In Wahrheit sind die Erneuerbaren Energien "Ladenhüter" in einem Luxuxsegment der Marktwirtschaft!
    Ohne die staatlichen Zwangssubvention per EEG für alle deutschen Bürger würde es diese Abzocker-Branche [...] ala Solarworld und EE-CO nicht geben!

    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.

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