Der Diplom-Landwirt Frank Asbeck gründet die Solarworld AG.
Unter der rot-grünen Bundesregierung wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beschlossen. Der Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen wird mithilfe üppiger Förderungen stimuliert. Asbecks Solarmodule werden über Nacht zum Verkaufsschlager.
„Weitere Siliziumversorgung gesichert“, meldet Solarworld. Der rasant wachsende Ökostromkonzern vereinbart den ersten von insgesamt vier langfristigen Lieferverträgen mit dem US-Siliziumhersteller Hemlock Semiconductor.
Solarworld entwickelt sich zum neuen Börsenstar. Der damals im TecDax notierte Ökokonzern wird mit 4,6 Milliarden Euro bewertet.
Die Unternehmensberatung Bain & Company kürt Solarworld zu „Deutschlands wachstumsstärkstem Unternehmen“. Als Opel in Turbulenzen gerät, bietet Firmenchef Asbeck an, den kriselnden Autokonzern zu übernehmen. Dabei gerät Solarworld langsam selbst unter Druck.
Solarworld rutscht tief in die roten Zahlen, schreibt mehr als 300 Millionen Euro Verlust. Die zunehmende Billig-Konkurrenz aus Asien und gedrosselte Subventionen setzen dem Bonner Konzern massiv zu.
Solarworld stellt alle Überweisungen an Hemlock ein. Schlichtungsversuche mit dem US-Konzern scheitern.
Solarworld ringt ums Überleben. Die Aktionäre verzichten auf 95 Prozent ihres Kapitals, um den Fortbestand des Konzerns zu sichern.
Solarworld reißt mit Gläubigern vereinbarte Unternehmenskennzahlen. Das Geld wird knapp, die Schulden explodieren. Die wirtschaftliche Situation der Firma bewertet der Vorstand nun als „sehr schwierig“.
Der Aufsichtsrat kommt Mitte Januar zu einer Krisensitzung zusammen. Die Lage ist dramatisch. Der Vorstand präsentiert einen letzten Rettungsplan. Jede zehnte der 3000 Stellen des Unternehmens soll gestrichen werden. Solarworld will sich nur noch auf die Herstellung von hochqualitativen Produkten fokussieren.
Am 10. Mai kommt der Vorstand der Solarworld AG zu der Überzeugung, dass „keine positive Fortbestehungsprognose“ mehr für das Unternehmen besteht. Deutschland letzter Photovoltaikriese muss Insolvenz beantragen.
Am 1. August eröffnete das Amtsgericht Bonn offiziell das Insolvenzverfahren. Solarworld-Gründer Frank Asbeck übernahm mit Partnern die Fabriken in Thüringen und Sachsen.
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"Herr Harald Schweda - 11.05.2017, 14:36 Uhr
Herr Marc Hofmann11.05.2017, 12:53 Uhr
"Unter der Grün Sozialistischen Merkel Regierung "
Was soll das sein?"
@Schweda
tja, dann hast Du das Land in dem Du lebst leider nicht richtig verstanden.
Herr Marc Hofmann11.05.2017, 12:53 Uhr
"Unter der Grün Sozialistischen Merkel Regierung "
Was soll das sein? Jedenfalls meinen echte Ökos (und nicht nur so verlogene Effekthascher wie die BK') über diese Regierung was ganz anderes:
z.B.:
https://www.heise.de/tp/features/Solarworld-Ausgebremst-gedeckelt-und-pleite-3710684.html
Man muss schon eine verdammt dicke Brille auf haben, um so einen Quark zu posten. Oder man ist ein seelenloser BOT.
Die Arbeitsplätzchen (kaum jemand braucht Arbeit, alle was zu Knabbern!) gehen doch demnächst nicht in Randerscheininugen wie der Solarindustrie flöten, sondern bei den Autos und Waffen und der Chemie und dem Stahl.
Übrig bleibt eine Wirtschaft wie in Spanien: ein bischen Landwirtschaft neben einger Bauindustrie und 30% "Sockel".
Mahlzeit!
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Schon traurig so etwas. Aber gegen die Produktion in Asien ist da einfach kein Land mehr zu gewinnen. Hoffe die Mitarbeiter finden schnell neue Jobs. In Deutschland besteht ja aktuell glücklicherweise kein Mangel an tüchtigen Mitarbeitern (man sehe sich nur mal die Anzahl der Stellenausschreibungen für Ingenieure an https://allejobs.jetzt/jobs/keyword/ingenieur). Kompetenz ist und bleibt Deutschlands Stärke. Massenproduktion von einfachen Dingen wie Solarplatten sollte man anderen Ländern überlassen.