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Energie

Sunfire-Aktie Wasserstoff-Start-up steht vor Milliardenbewertung

Sunfire verhandelt Finanzkreisen zufolge mit Investoren über frisches Kapital. Das Start-up könnte zum nächsten deutschen Einhorn werden.
17.02.2023 - 09:42 Uhr Kommentieren
Sunfire-Aktie Quelle: Reuters
Produktion bei Sunfire

Das Start-up aus Dresden könnte zum nächsten deutschen Einhorn werden.

(Foto: Reuters)

Frankfurt, Düsseldorf Das Dresdener Wasserstoff Start-up Sunfire ist Finanzkreisen zufolge in Verhandlungen mit Investoren über eine Finanzierungsrunde, die das Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro bewerten könnte. Damit wäre Sunfire ein sogenanntes „Einhorn“, wie Gründerunternehmen ab dieser Bewertungsschwelle genannt werden.

Sunfire spreche mit Geldgebern über eine Summe von rund 200 Millionen Euro, eine Option sei dabei, dass ein substanzieller Teil in Form von Risiko-Fremdkapital (Venture Debt) fließen könnte, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Volumen und Modalitäten seien aber im Fluss, Entscheidungen noch nicht getroffen.

„Im Hinblick auf unsere weitere Finanzierung haben wir aktuell nichts zu verkünden. Natürlich sind wir als stark wachsendes Unternehmen fortlaufend im Austausch mit Investoren“, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Sunfire: Grüner Wasserstoff wird in der EU wohl zum Milliardenmarkt

Das Unternehmen nutzt ein strombasiertes Elektrolyseverfahren, um Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff zu zerlegen. Wird für die Elektrolyse Ökostrom verwendet, ist das Endprodukt entsprechend grün, also klimaneutral. Den größten Bedarf für Wasserstoff sehen Experten derzeit in Industrie, Schiffsverkehr und Luftfahrt: überall dort, wo der Einsatz einer Batterie teurer oder nur schwer möglich ist.

Die sogenannte Power-to-X-Technologie zur Herstellung von grünem Wasserstoff soll in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Stand jetzt gibt es nur Pilotprojekte – auch wenn die ersten großen Kooperationen zumindest angekündigt sind. Dass die Nachfrage nach Wasserstoff schon bald stark steigen dürfte, gilt unter Experten als sicher.

Grüner Wasserstoff ist wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende. Es wird erwartet, dass sich die Elektrolysekapazitäten in der Europäischen Union bis 2030 von derzeit 1000 Megawatt auf 40.000 Megawatt vervielfachen werden. Damit tatsächlich grüner Wasserstoff entsteht, braucht es den massiven Ausbau erneuerbarer Energien wie Windkraft und Photovoltaik.

>> Lesen Sie auch: Kommen diese 36 deutschen Milliarden-Start-ups durch die Krise?

Sunfire will schon in diesem Jahr die erste Fabrik in Deutschland mit einer Kapazität von 500 Megawatt fertigstellen. Anschließend will das Unternehmen seine Produktionskapazität auf ein Gigawatt erhöhen. Um das Projekt zu beschleunigen, hatte Sunfire 2022 den Oberflächenbeschichtungs-Spezialisten MTV übernommen. Die Pilotprojekte des Start-ups bewegen sich bisher noch in kleinem Maßstab. Der Konkurrenzdruck durch große Wettbewerber ist hoch.

Wasserstoff: Auch Siemens Energy und Thyssenkrupp mischen bei Elektrolyse mit

Um vom kommenden Milliardenmarkt zu profitieren, bauen auch Firmen wie Siemens Energy ihre Elektrolyseaktivitäten massiv aus. Der Stahlkonzern Thyssen-Krupp hat bereits angekündigt, seine Elektrolysesparte unter dem Namen Nucera an die Börse zu bringen. Nel aus Norwegen, ITM aus Großbritannien und McPhy aus Frankreich planen ebenfalls erste Elektrolysefabriken im Gigabereich.

Ende 2021 hatte Sunfire 109 Millionen Euro von Financiers wie Lightrock, Planet First Partners (PFP) und Carbon Direct Capital Management eingesammelt. Zu den Anteilseignern der Dresdener gehören zudem der französische Energieriese Total und der finnische Neste-Konzern. Mit dem Anlagenbauer SMS aus Düsseldorf haben die Dresdener einen strategischen Investor an Bord, der auch beim Bau der Elektrolyseanlagen helfen kann.

Angesichts der Energiekrise sind Start-ups wie Sunfire derzeit bei Investoren beliebt. Im vergangenen Jahr war der Solardienstleister Enpal bereits als erstes deutsches Greentech-Unternehmen mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet worden. Diese Bewertung hat sich inzwischen sogar verdoppelt.

Mehr: EU definiert „grünen Wasserstoff“ – Startschuss für die Wirtschaft

Erstpublikation: 16.02.2023, 10:18 Uhr.

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