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Energie

Trotz schwacher Bilanz Südzucker peilt die halbe Milliarde an

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die deutsche Südzucker einen Einbruch im operativen Ergebnis. Für die mittelfristigen Aussichten ist man hingegen zuversichtlicher. Grund dafür sind wegfallende EU-Limitationen.
15.05.2014 Update: 15.05.2014 - 14:00 Uhr Kommentieren
Die optimistische Aussicht auf die nächsten Jahre versüßt die aktuellen Dämpfer. Quelle: dpa

Die optimistische Aussicht auf die nächsten Jahre versüßt die aktuellen Dämpfer.

(Foto: dpa)

Mannheim Der weltgrößte Zuckerproduzent Südzucker hat wegen globaler Überkapazitäten magere Jahre vor sich. Erst am Ende des Jahrzehnts sei wieder ein operativer Gewinn von 550 Millionen Euro in Sicht, erklärte der Vorstand am Donnerstag in Mannheim. Nach dem Ergebniseinbruch um ein Drittel auf 658 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte der mehrheitlich Landwirten gehörende Konzern vor Kurzem die Anleger erneut geschockt: Das Ebit soll in diesem Jahr auf gerade noch 200 Millionen Euro schrumpfen. Südzucker-Chef Wolfgang Heer stellte aber Besserung in Aussicht: Der zuletzt stark gesunkene Zuckerpreis werde wieder steigen, denn die Bevölkerung weltweit und damit der Bedarf nach Nahrungsmitteln wachse. „Weil wir in den besten Rübenanbaugebieten produzieren, haben wir aus unserer Sicht eine hervorragende Ausgangsposition“, betonte er.

Südzucker gehört zu 52 Prozent rund 40.000 Rübenbauern aus Süddeutschland, von denen etwa die Hälfte den Rohstoff Zuckerrüben anbaut. Der Streubesitz des im Nebenwerteindex MDax notierten Unternehmens liegt bei 38 Prozent. Der Konzern produziert vorwiegend Weißzucker, aber auch Fruchtzubereitungen, Fertigessen und über das Tochterunternehmen Cropenergies Bioethanol. Den Bauern muss Südzucker nach EU-Regeln einen Mindestpreis zahlen, was den Gewinn wegen der mit dem Preis gesunkenen Erlöse in diesem Jahr erst recht drückt. Aber diese Regel entfällt mit der ab 2017 geltenden Liberalisierung des in der Europäischen Union stark reglementierten Zuckermarktes. Dann gibt es auch keine Mengenbegrenzung und kein Exportlimit mehr.

In der Folge wird die Zuckerproduktion in Europa, zu der Südzucker 25 Prozent beisteuert, weiter zunehmen und der Preis sinken. Die Mannheimer bereiten sich darauf vor, indem sie die Kosten senken und die Produktion hochfahren wollen, um mehr zu exportieren. Die gesamte Prozesskette vom Rübenacker über die Fabrik bis zum Kunden komme auf den Prüfstand, kündigte Heer an. Gespart werden soll bei der Logistik, aber auch am Personal.

Ranking der Rohstoff-Riesen
huGO-BildID: 15757866 An undated handout photograph shows coal from the Anglo American Plc Paso Diablo mine being loaded onto a barge on Lake Maracai
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Platz 5: Anglo American

Das südafrikanisch-britische Unternehmen verdient sein Geld vor allem mit Industrie- und Edelmetallen, Diamanten - und Kohle. Der Konzern erreicht einen Börsenwert von 45,4 Milliarden Dollar. Zu dem Portfolio gehört etwa auch der Diamantenschürfer De Beers. Anglo American ist der größte Platinförderer der Welt.

Quelle: Bloomberg, Stand 10. Januar 2013

(Foto: VIA BLOOMBERG NEWS)
File photo shows a train carrying copper cathodes from a foundry towards a port at Chuquicamata open pit copper mine
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Das Unternehmen wurde 1917 von Ernest Oppenheimer in Südafrika gegründet. Damals stand die Ausbeutung der Goldvorkommen im Vordergrund. Heute fördert und verarbeitet der Konzern neben Edelmetallen und Diamanten auch Industriemetalle wie Kupfer.

(Foto: IVAN ALVARADO)
huGO-BildID: 7064233 A road train of ore from Xstrata Plc's Cloncurry mine drives past a sign welcoming visitors to the mining town of Mt. Isa, Austr
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Platz 4: Xstrata

Der Minenkonzern Xstrata ist der größte Zinkproduzent der Welt und hat sich mit dem berühmt-berüchtigten Rohstoffhändler Glencore zusammengeschlossen. Xstrata hat an der Börse einen Wert von 55,1 Milliarden Dollar. Beide Unternehmen aus der Schweiz waren bereits eng verflochten. Glencore hielt mehr als 34 Prozent an Xstrata.

(Foto: BLOOMBERG NEWS)
File photo of Swiss commodities trader Glencore's logo in front of its headquarters in Baar
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Die Fusion der Häuser mit Hauptsitz im Schweizer Ort Zug war lange ins Stocken geraten. Der Staatsfonds von Katar schoss als Xstrata-Großaktionär dazwischen und verlangte mehr Geld. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Streithähne auf eine höhere Abfindung für die Aktionäre. Glencore zahlt den Xstrata-Aktionären eigene Aktien im Verhältnis 3,05 zu 1 zum Tausch. Die Fusion ist damit mehr als 30 Milliarden Dollar schwer.

(Foto: Reuters)
An overview of Ferro Carajas iron ore mine in the Carajas National Forest in Parauapebas
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Platz 3: Vale

Der brasilianische Rohstoffkonzern Vale kommt auf einen Börsenwert von 107,9 Milliarden US-Dollar. Das einstige Staatsunternehmen verzeichnete ein rasantes Wachstum und stieg zum weltweit größten Förderer von Eisenerz auf. Zudem betreibt Vale die weltgrößte Eisenerzmine in Brasilien. In der Ferr Carajas-Mine werden 110 Millionen Tonnen Erz pro Jahr gefördert. Der Grundstoff für die Stahlerzeugung wird über rund 900 Kilometer per Eisenbahn in den nächsten Hafen gefahren.

(Foto: Reuters)
To match Interview VALE-INDONESIA/
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Lange war der 1942 gegründet Rohstoff-Gigant ein staatlicher Betrieb, wurde dann aber privatisiert. Mit der Übernahme brasilianischer und kanadischer Konkurrenten stieg der Konzern zum weltgrößten Eisenerz-Förderer auf und expandierte weltweit, etwa nach Indonesien. Das Unternehmen verarbeitet den Grundstoff auch zu Rohstahl weiter.

(Foto: Reuters)
File photo of remotely controlled tipper trucks operating at a Rio Tinto iron ore mine in Western Australia
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Platz 2: Rio Tinto

Der britisch-australische Gigant rangiert auf Platz zwei der Eisenerzförderer. Das Traditions-Unternehmen mit zwei Hauptsitzen, in London und Melbourne, kommt auf eine Börsenwert von 111,6 Milliarden Dollar. Zudem betreibt Rio Tinto wichtige Kupferminen, wie etwa in West Australien. Die Anglo-Australier übernahmen sich 2007 fast am Kauf des kanadischen Aluminiumkonzerns Alcan und wurden später selbst Ziel eines Übernahmeversuchs.

(Foto: Reuters)

Das Sparziel sei intern vereinbart, sagte Heer. Eine Zahl nannte er jedoch nicht. Stellenabbau sei derzeit nicht geplant, aber auch nicht auszuschließen. Die Produktion soll unterdessen innerhalb und außerhalb Europas zunehmen. In Europa sollen die Bauern in den kommenden Jahren 20 Prozent mehr Rüben ernten. Im Ausland will Südzucker über Akquisitionen wachsen und hat dabei Brasilien im Auge. Ob es in diesem oder im nächsten Jahr zu einer Übernahme komme, sei offen, sagte Heer.

Die trüben Gewinnaussichten hatten die Südzucker-Aktie im vergangenen Monat an einem Tag allein um 23 Prozent einbrechen lassen. Mit einem Minus von mehr als fünf Prozent waren die Papiere erneut größter MDax-Verlierer. Die Münchner Anwaltskanzlei Rössner kündigte an, Schadenersatzklagen für Anleger prüfen zu wollen, da Südzucker aus ihrer Sicht früher präzisere Prognosen hätte abgeben müssen. In der Mannheimer Zentrale sei allerdings noch keine Klage eingegangen, sagte Heer. „Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir uns an die entsprechenden Regeln gehalten haben.“ Ärger gibt es allerdings weiter wegen der Kartellstrafe über 195 Millionen Euro im vergangenen Jahr, die den Gewinn zusätzlich verhagelt hatte. Südzucker sei im Gespräch mit einigen Kunden, die sich durch die geahndeten Preisabsprachen geschädigt sehen.

  • rtr
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