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Energie

Übernahme von Noble Energy Ölriese Chevron schließt Mega-Deal ab – trotz Coronakrise

Während BP und Shell zweistellige Milliardenbeträge abschreiben müssen, macht der US-Konkurrent Chevron den größten Deal seit Ausbruch der Coronakrise. Das hat System.
20.07.2020 - 15:08 Uhr Kommentieren
Mit dem geplanten Kauf von Noble Energy will der US-Riese seine Ölvorkommen im Permischen Becken erweitern und erhofft sich Kosteneinsparungen von bis zu 300 Millionen Dollar. Quelle: AFP
Ölfeld von Chevron in Kalifornien

Mit dem geplanten Kauf von Noble Energy will der US-Riese seine Ölvorkommen im Permischen Becken erweitern und erhofft sich Kosteneinsparungen von bis zu 300 Millionen Dollar.

(Foto: AFP)

Düsseldorf Für etwa fünf Milliarden US-Dollar kauft der US-Ölkonzern Chevron seinen heimischen Konkurrenten Noble Energy auf. Inklusive der hohen Verschuldung des texanischen Unternehmens beläuft sich die Transaktion sogar auf 13 Milliarden US-Dollar.

In jedem Fall ist es die größte Übernahme in der Ölbranche, seit die Corona-Pandemie die Industrie in eine Art Schockstarre versetzt hat. Seit dem Ausbruch der Coronakrise sieht sich die erfolgsverwöhnte Branche einem nie da gewesenen Problem gegenüber: Die Nachfrage nach der wichtigsten Energiequelle der Welt ist von heute auf morgen eingebrochen.

Im ersten Quartal haben die fünf größten Ölkonzerne nur etwas mehr als eine Milliarde Dollar verdient. Die Zahlen fürs zweite Quartal werden Ende Juli bekanntgegeben und dürften noch einmal deutlich schlechter ausfallen. Die europäischen Multis Shell und BP haben infolge der gesunkenen Nachfrage bereits Konsequenzen gezogen und ihre Preiserwartungen für die Zukunft nach unten angepasst. 

Der britisch-niederländische Shell-Konzern senkte seine Prognose auf etwa 60 US-Dollar pro Barrel der Sorte Brent ab 2023. Die britische BP kalkuliert mit 55 Dollar pro Barrel sogar noch etwas vorsichtiger – das sind 30 Prozent weniger als zuvor erwartet.

Zusammengenommen führt das bei Shell und BP zu Abschreibungen in Höhe von über 30 Milliarden Dollar. Chevron hatte seine Aussichten schon im November vergangenen Jahres nach unten korrigiert und Abschreibungen von elf Milliarden US-Dollar im vierten Quartal 2019 verbucht. 

Mit dem geplanten Kauf von Noble Energy will der US-Riese seine Ölvorkommen im Permischen Becken erweitern und erhofft sich Kosteneinsparungen von bis zu 300 Millionen Dollar. Noble ist eines von vielen Fracking-Unternehmen, die dem Preissturz der vergangenen Monate nicht mehr standhalten konnten. 

Viele Fracking-Unternehmen in prekärer Situation

Bereits mehr als 20 nordamerikanische Ölproduzenten haben in diesem Jahr laut der US-amerikanischen Anwaltskanzlei Haynes & Boone Konkurs angemeldet. Weitere werden folgen, wenn die Ölpreise auf dem derzeitigen Niveau bleiben.

Obwohl sich auch der Kurs für die Sorte WTI mit 40,38 Dollar je Barrel (Stand 20. Juli) etwas erholt hat, ist es für viele der hochverschuldeten Fracking-Unternehmen in Nordamerika eine finanziell prekäre Situation. Größere Ölkonzerne wie Chevron nutzen die Chance und kaufen ihre Konkurrenten günstig auf. 

Die Aktie von Noble Energy stieg schon vor Ankündigung der Übernahme im vorbörslichen Handel um 6,8 Prozent, weil das „Wall Street Journal“ von dem bevorstehenden Vertragsschluss aus informierten Kreisen berichtet hatte. Die Übernahme, die Chevron komplett mit eigenen Aktien umsetzen will, bewertet Noble mit 10,38 Dollar pro Aktie.

Für Chevron ist es der erste große Kauf, seit der Konzern im vergangenen Jahr den Bieterkrieg um den Wettbewerber Anadarko Petroleum gegen Occidental Petroleum verloren hatte. 

Mehr: Ölmultis verlieren Milliarden – und das Schlimmste steht den Konzernen noch bevor

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