Premium Verbund-Chef Anzengruber „Sterben gehört zur Wirtschaft“

Der Chef des größten österreichischen Energieversorger sieht großes Potenzial bei den Erneuerbaren.
Das Klappern der Wiener Fiaker dringt bis in das minimalistische Büro von Wolfgang Anzengruber im Herzen der Donaumetropole. Doch nostalgische Gefühle kommen bei dem seit 2009 amtierenden Vorstandschef des größten österreichischen Energiekonzerns Verbund derzeit nicht auf. Das börsennotierte Unternehmen, mehrheitlich im Besitz des Staates, kämpft an vielen Fronten. Der viel beschäftigte Anzengruber hat keine Zeit zu verlieren.
Herr Anzengruber, die Entwicklung der Großhandelsstrompreise ist miserabel. Wie reagieren Sie darauf?
Ich gehe davon aus, dass mit Ende des Jahrzehnts die Börsenstrompreise steigen werden, unter der Voraussetzung, dass wir im marktwirtschaftlichen System bleiben. In Deutschland gehen bis 2022 Kapazitäten in Form von Nuklearenergie aus dem Markt. Zudem kommt es bei Braun- und Steinkohlekraftwerken zu keinen Zubauten mehr. Dadurch wird es in Deutschland zu einer Leistungs- und Deckungslücke kommen. Und wenn Angebot und Nachfrage regieren, dann sind höhere Preise die logische Reaktion auf diese Lücke.
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